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Komisch - die Liebe

Komisch - die Liebe

Titel: Komisch - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Manni
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wichtige berufliche Angelegenheiten ins Ausland begeben … und gleichzeitig
     durchblicken lassen, dass er bereit ist, zu verhandeln, und eine außergerichtliche Einigung anstrebt.
    Darauf hat Alessandra nicht reagiert, bis der Politiker-Anwalt ihrer Klientin ein Angebot unterbreitet hat. Und da die fragliche
     Dame nur allzu gut wusste, dass der Sohn nicht von dem Politiker, sondern von seinem Fahrer war, hat sie sich auf eine satte
     Entschädigung eingelassen, um die Sache ohne viel Aufsehen zu beenden.
    All das erzählt sie mir mit ihrem unwiderstehlichen sardischen Akzent und einer Spur Zynismus in der Stimme.
    »Eine Million Euro. Saubande.«
    »Wen von den beiden meinst du?«, frage ich.
    »Alle beide. Den Politiker und die Soubrette. Klingt wie der Titel eines modernen Märchens.«
    »Und was hältst du selbst davon?«
    »Ich? Ich bin nur ihre Anwältin. Ich streike«, meint sie melancholisch und zuckt mit den Achseln.
    Wenn es doch nur wieder zu regnen anfangen würde, aber diesmal für immer …

I ch ziehe Bilanz.
    Was ist passiert? Ich habe eine Frau getroffen, die mir ernsthaft gefällt. Ernsthaft gefällt? Die mir
sehr
gefällt! Also gut: Clelia gefällt mir. Keine Ahnung, ob ich in sie verliebt bin. Vielleicht ja. Warum geht es mir dann schlecht?
     Weil sie sich immer entzieht, ich weiß, dass ich ihr auch gefalle, aber vielleicht nicht genug. Was will ich also? Will ich
     wirklich eine dieser Beziehungen, denen ich seit Jahren aus dem Weg gehe? An die ich als Allererster nicht glaube? Warum sollte
     ich ausgerechnet jetzt alles über den Haufen werfen, was ich mir in den letzten Jahren zurechtgelegt habe? Was bringt mich
     dazu, zu glauben, dass es jetzt besser laufen könnte? Will ich ein Kind von Clelia?
    Ich bin voreilig. Viel zu schnell. Aber ich befinde mich in einer neuen und unerwarteten Situation. Einer Situation, die verwirrt
     und den Atem nimmt. Den Appetit. Das Licht. Den Schlaf. Pausenlos. Ausweglos.
    Ich denke immer weiter an sie. Voller Liebe. Ich stelle sie mir hier an meiner Seite vor. Ich begehre sie. Was heißt das?
     Ich habe gemerkt, dass mir sogar dann etwas fehlt, wenn sie da ist, nicht auszudenken, wenn sie nicht da ist … Vielleicht
     wäre ich ihr besser nie begegnet. Wie sie auf der Tiberinsel meinte: »Warum bin ich dir nur begegnet?«
    Fest steht, dass ich nicht so über sie denke, nicht so destruktiv. Ich habe in meinem Leben einiges Unheil erlitten, aber
     nie ein so schlimmes Unheil, dass ich gefährlich und destruktiv geworden wäre.
    Se telefonando
, gesungen von Mina.
    Nicht, dass ich ihr das bisschen Sich-Entziehen übelnehmen würde, dafür ist es mir viel zu vertraut … Ich bin wie sie. Ich
     verstehe sie nur zu gut. Ich wäre gerne weise genug um zu wissen, was ihr Herz spricht. Ich wäre gern ein Naldjorpa. Manchmal
     ist sie so zärtlich und liebevoll … Das habe ich schon früher gedacht, aber es bewirkt nicht mehr, als dass meine Gedanken
     in noch tieferem Nebel verschwinden: umgeben von vielen, aber niemandem wirklich nah. Sie ist genau wie ich.
    Jeder bekommt, was er verdient.
    Ich hatte gehofft, die Sache würde sich bessern. Wieder abklingen, wie Luca meinte. Doch je mehr Tage vergehen, umso mehr
     verwandelt sich mein Blick auf sie. Je mehr Tage vergehen, desto mehr spüre ich, dass ich sie will. Sie haben will. Mit ihr
     zusammen sein will. Mit ihr sein. Sie sein.
    Das ist es: Wenn ich eine Frau wäre, wäre ich Clelia.
    Ich: Der Typ aus der tristen und miefigen Buchhandlung. Der Maya die Tür aufschließt und sich vor Adele versteckt, weil sie
     ihn liebt. Der mit der aufgehenden Sonne und dem von Viola gebrochenen Herzen. Der ideale Partner für einen schnellen Fick
     in der Mittagspause.
    Ich möchte Clelia sein. Wer weiß, ob Clelia gerne ich wäre. Die Buchhandlung jedenfalls wäre dann ganz sicher um einiges einladender
     und weniger muffig.
    Neulich hatten wir dieses eher unerfreuliche Telefonat. Daher die Bilanz.
    »Wir sehen uns etwas zu oft. Ich habe dir ja gesagt: Ich will keine feste Beziehung. Ich möchte mich nicht in der Pflicht
     fühlen, dich anrufen oder treffen zu müssen. Das will ich nicht.«
    Wie oft habe ich das selbst schon gesagt?
    »Ich mag dich sehr, Nino. Aber ich will mit niemandem zusammen sein.«
    Warum habe ich das nicht gesagt? Warum nicht dieses Mal?
    »Ich weiß. Ich verstehe dich. Ich will das auch nicht.«
    Das ist nicht wahr! Warum sage ich das? Seit wann bin ich ein Lügner?
    Gefahr. Eine mehr als offenkundige

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