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Komisch - die Liebe

Komisch - die Liebe

Titel: Komisch - die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Manni
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sind ein menschlicher Körper.
    Ich will nur SIE.
    Wir sind die Schöpfung.
    Wir sind der Big Bang.
    Yin und Yang.
    Nur SIE.
    Wir sind Tag und Nacht.
    Wir sind Zeit.
    Tick tack.
    Ich und SIE.

I ch bin der fiese Monsieur Opale und wandere durch die Nacht. Jack the Ripper. König Blaubart. Freddy Krueger. Mister Hyde.
     Graf Dracula. Belfagor. Frankenstein. Beelzebub.
    Ich bin verrückt.
    Warum bin ich nicht über Nacht bei ihr geblieben? Ich gehe nach Hause. Wehmütig. Keine Spur mehr von Lawrence von Arabien,
     nicht der Schatten eines Kamels. Kein Körnchen Wüstensand. Der gleiche Asphalt. Die gleiche Strecke.
    Meine Wohnung ihre Wohnung meine Wohnung.
    Tue ich das für mich? Tue ich das für sie? Oder vielleicht für uns?
    In meinen Ohren klingt nur
Goodbye for Now
von P.O.D.
    Warum habe ich es nicht wenigstens versucht, über Nacht zu bleiben?
    Ich sage mir immer wieder, ich hätte es probieren sollen. Sie ist die richtige Frau. Mein Herz schlägt nur für sie. Aber was
     kommt danach? Das Paar. Wir ein Paar? Langeweile. Routine. Aber wäre sie denn froh gewesen, wenn ich geblieben wäre? Sie hätte
     mich fragen können. Hätte sie sollen? Nicht Mister Hyde oder eines der anderen Monster steht hier auf der Bühne, sondern Nino
     der Hosenschisser. Der Schlimmste von allen.
    Ich ignoriere den Fahrstuhl und nehme die Treppe. Buße. Kreuzweg.
    Immer wenn ich wieder zu Hause bin, kommt mir meine Wohnung ein Stückchen leerer vor. Sie stinkt immernoch irgendwie, obwohl Schuh nicht mehr lebt. Er war ein echter Freund. Meine Wohnung ist nicht so gepflegt wie Clelias.
    Wir haben uns wie wahnsinnig geliebt. Lange.
    Vereint. Verschlungen. Brutal verrenkt. Schweißnass. Nimmersatt. Körper und Seele.
    Es ist vier Uhr früh. Es ist total spät.
    Sie schlief wie ein Engel. Ich habe ihr einen gelben Zettel auf den Koffer »ihres Guten« geklebt. Da stand nur: »Wunderschön.«
    Ich kann die Dinge nicht so gut zusammenfassen. Ich bin nicht wie sie. Ich bin eher der Typ für Wortspielereien.
    Wunderschön dein Cello. Wunderschön mit dir zusammen zu sein. Wunderschön dich getroffen zu haben. Wunderschön dein Profil.
     Wunderschön mit dir zu schlafen. Wunderschön zu wissen, dass es dich gibt. Wunderschön.
    »Ich will keine feste Beziehung …«, echot es wie eine Drohung. Ein Mahnruf an die Bewegung. Die Gegenaktion zur Aktion.
    Wie ähnlich sie mir ist. Männliche Logik. Sie ist mein Spiegel.
    Ich wusste nicht, dass das Rosshaar für den Bogen von einem Hengst stammen muss, und zwar am besten von einem mongolischen
     oder kanadischen Hengst. Sehr komisch.
    Keine Dusche.
    Ich gehe ins Bett wie ich bin: Liebes-schmutzig.

I ch sitze in der Buchhandlung, wie gehabt. Heute regnet es.
    Das hat es schon lange nicht mehr getan. Dazu der Schirokko. Ich beobachte, wie der Regen über die Schaufenster rinnt. Die
     Schlieren vom feinen Wüstensand.
    Die Liebe ist ein gewagtes Spiel. Sie ist wie der Regen: Du weißt nie, wohin der nächste Tropfen fällt. Die nächste Träne.
    Ich bin müde. Ich habe wenig und schlecht geschlafen.
    Ich höre
Ill Wind
, gesungen von Ella Fitzgerald.
    Es ist Mittag. Ich schließe ab. Ich habe keinen Hunger. Ich werde nicht zu Gianni gehen. Ich bin müde.
    Ich habe einen leichten Schwindelanfall, sehe nur noch Milliarden stecknadelgroße Lichter. Ich kippe nach hinten. Schlafe.
    Ich schlafe bis fünf vor vier. Erwache aus einem unruhigen, wenig erholsamen Schlaf. Ich bin immer noch unruhig.
    Früher oder später wird auch dieser Tag enden.
    Sieben Uhr. Ich schließe ab.
    Ich habe mit allem abgeschlossen. Ich möchte sie anrufen, oder besser noch, sie soll mich anrufen.
    Was ist nur los mit mir? Was ist das für ein pubertäres Kammerflimmern? Ich komme einfach nicht runter. Unfroh wandere ich
     an ihrer Haustür vorbei. Natürlich begegne ich ihr nicht. Wahrscheinlich unterhält sie sich gerade über Bögen, Pech, Stege
     und Pizzicato.
    Ich esse etwas. Trinke einen Morellino. Sehe mir ein Fußballmatch der spanischen Liga an. Warte.
    Aber worauf eigentlich?
    Ich schicke ihr eine SMS: »Schlaf gut, wir hören uns morgen.«
    Nach einer heißen Dusche und einem ordentlichen Schluck Calvados lege ich mich ins Bett.
    Lese ein bisschen. Mache das Licht aus. Schlafe nicht.
    Sie hat nicht geantwortet.
    Ich kann nicht einschlafen.
    Vielleicht war mein Nachmittagsschlaf einen Tick zu lang …

C lelia hatte ein stürmisches Leben. Eine stürmische Vergangenheit. Die Eltern haben sich ganz übel getrennt, gerade

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