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Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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vergingen.
    Weitere fünfzehn Minuten.
    Warum zum Teufel kam er nicht zurück? Vermutlich war er gefangen oder getötet worden. Dass sie nichts gehört hatte, musste nichts heißen. Nicht alle Waffen waren so laut wie das Sturmgewehr, das Logan mit so verdächtiger Vertrautheit gehandhabt hatte. Offensichtlich hatte er die Zeit mit Galen nicht allein damit verbracht, um seine verstorbene Frau zu trauern.
    Monty winselte, die Augen auf das dichte Unterholz gerichtet,  in dem Logan verschwunden war. Er wollte ihm folgen. Seine Suche war abgebrochen worden und er verstand nicht, warum.
    Finden?
    »Nein, ist schon gut. Wir brauchen nicht hinterher. Logan macht das schon.«
    Aber wo steckte er?
    Warum machte sie sich solche Sorgen? Sie und Monty würden den Weg zurück auch alleine finden. Logan konnte ihr egal sein.
    Der Mann hatte ihr bisher nichts als Ärger eingebracht.
    Aber er verdiente nicht zu sterben bei dem Versuch, einem anderen das Leben zu retten. Er mochte rücksichtslos sein, aber er war kein Mörder wie die Männer in diesem Lager.
    Kein Geräusch außer den schrillen Pfiffen eines Vogels.
    Dann begann Monty, mit dem Schwanz zu wedeln, und sprang auf.
    Sie spürte eine Welle der Erleichterung. Er kam. Sie hörte ihn nicht, aber Monty hatte offensichtlich Wind von ihm.
    Fünf Minuten später sah sie ihn.
    »Das Lager ist da.« Er ging zu seinem Rucksack. Monty rannte zu ihm und begrüßte ihn vor Freude. »Ungefähr eine Meile voraus.«
    »Wie ich Ihnen sagte. Wozu haben Sie so lange gebraucht?«
    Er kniete nieder und gab Monty einen freundschaftlichen Klaps, dann zog er sein Sendegerät aus dem Rucksack.
    »Ich werde mir nicht mit der Vorstellung schmeicheln, dass Sie sich meinetwegen Sorgen gemacht haben.«
    »Nein«, sagte sie kühl. »Monty hat sich Sorgen gemacht. Ich war nur neugierig. Haben Sie feststellen können, ob Bassett dort ist?«
    Er umarmte Monty und schob ihn dann weg. »Es gibt ein Zelt, vor dem ein Wachposten steht. Ich nehme an, dass Bassett da  drin ist. Das Lager ist klein. Sechs Zelte, die Zahlenangaben von Sanchez scheinen zuzutreffen.«
    »Ist Ihnen ein Wachposten über den Weg gelaufen?«
    »Ein Mann. Es gelang mir, eine Begegnung zu vermeiden.«
    »Natürlich, sonst wären Sie jetzt nicht hier.«
    »So natürlich ist es auch wieder nicht. Ich musste mich zurückhalten, aber wenn ich den Kerl umgebrachte hätte, hätte ich das ganze Lager alarmiert.«
    »Und jetzt rufen Sie Galen an, damit er herkommt? Wird man im Lager nicht den Hubschrauber hören?«
    »Der Pilot soll Galen und seine Leute auf der Lichtung absetzen, die wir ungefähr eine Meile nördlich von hier passiert haben. Wir werden uns dort mit ihnen treffen. Dann kann der Pilot uns aus Rudzaks Lager holen, wenn alles erledigt ist.«
    »Sie meinen, wenn alle tot sind.«
    »Ich meine, wenn wir Bassett haben.« Er sah ihr in die Augen.
    »Koste es, was es wolle.« Er beugte sich über das Funkgerät.
    »Sie können mich später noch belehren, wir haben Zeit genug.
    Es wird mindestens eine Stunde dauern, bis Galen hier eintrifft.
    Aber zuvor werde ich ihm den Befehl geben, das Scheinlager anzugreifen.«

    »Sechs Tote, ein Verwundeter«, meldete Carl Duggan seinem Chef. »Aber wir konnten den Angriff zurückschlagen und den Hubschrauber retten. Und ich glaube, wir haben einen von ihnen. Sollen wir auch die anderen verfolgen?«
    Rudzak sah sich im Lager um. Zwei Zelte standen in Flammen und Duggan irrte sich. Rudzak zählte sieben Tote. Es war ein vernichtender Angriff gewesen, glänzend durchgeführt. »Ich habe Logan nicht gesehen. Sie etwa?«
    Duggan schüttelte den Kopf. »Aber Galen war dabei und der arbeitet für Logan.«
    Rudzak warf ihm einen wütenden Blick zu. »Das weiß ich.«
    »Sollen wir sie verfolgen?«, wiederholte Duggan seine Frage.
    »Geben Sie mir eine Chance und ich werde sie kriegen.«
    »Halten Sie den Mund, ich denke nach.« Galen, aber nicht Logan. Der Angriff war brutal gewesen, aber hatte sich Galen nicht ein wenig zu bereitwillig zurückschlagen lassen? Sieben Tote, und er machte kehrt, statt das Lager zu stürmen?
    »Die Leute warten schon«, sagte Duggan. »Wir wollen ihre Spur nicht verlieren.«
    Duggan hatte nicht begriffen, dass die Angreifer vermutlich längst außer Reichweite waren. Sie hatten keinen Hubschrauber gehört, aber ohne Zweifel hatte Galen einen, um seine Leute lebendig aus dem Einsatzgebiet herauszubringen.
    Und sie schnell an einen anderen Einsatzort zu fliegen.
    Ach,

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