Komm fass mich an - Erotischer Roman
nervt, wenn ich mich dicht vor das Glas drücke und du mich dabei anschaust.« Sie machte dem Spiegel eine Schnute. »Ich muss meine Brauen checken, nicht deine.«
Belle gehorchte, indem ihre geisterhafte Gestalt hinter das Mädchen schwebte.
»Danke.«
»Gern geschehen.«
Während sie sich für Mark aufstylte, dachte sie an seine Hände, seine Lippen, wie seine Zähne zart an ihren Knospen knabberten. Er stand total auf ihre Brüste. Bei dem Gedanken an ihn wurde sie spontan feucht.
Ihre kurze Affäre sollte zwar eigentlich längst Schnee von gestern sein, aber anscheinend ging es mit ihnen erst richtig los.
»Dass dieser Mark keine Eintagsfliege bleiben würde, war mir sofort klar«, reagierte Belle automatisch auf Fayes Gedanken. Eine Eigenschaft, die Faye bei diesen mannstollen Lichtgestalten gelegentlich auf die Palme brachte. »Dafür mag er dich zu sehr.«
»Ich glaub, ich hätt’s echt besser gefunden, wenn er nicht nach Seattle gezogen wäre. Dann würde ich nicht zwischen ihm und Watson junior hin- und hertitschen.«
»Liam Watson ist ein toller Mann: gut gebaut, gut situiert - außerdem hat er keine Angst vor Gefühlen. Ich bin schwer beeindruckt, dass er derart schwierige Fälle wie dich übernimmt.«
»Und das aus deinem Munde? Stehst du nicht auch auf böse Jungs?«, wollte Faye wissen. Sie grinste Tantchens schimmernde Aureole an.
Für einen Anwalt war Liam Watson wirklich ein netter, verständnisvoller Mann. Ein Mann, bei dem Faye spontan schwach wurde.
»Mach dir mal keinen Kopf von wegen Blitzentscheidung und so, Faye. Eine Frau sollte sich da Zeit lassen und sich ruhig einen zweiten Lover nehmen, wenn ihr einer nicht reicht.«
»Wenn ich dich und deine rattenscharfe Gespensterbande nicht alle mit Orgasmen versorgen müsste, würde mir ein Mann völlig reichen!« Möglich, dass Belle Recht hatte. Es gab keinen Grund, irgendwas zu überstürzen.
Sie war niemandem Rechenschaft schuldig. Und die zwei waren ihr zu nichts verpflichtet. Mark hatte mit ihr geschlafen, obwohl er wusste, dass sie verlobt war. Außerdem hatte sie mit beiden ihren Spaß.
Liam, sensibler und offener in punkto Spaßsex und vielleicht auch für die Geistergirlies, war ein toller Typ.
An Mark reizte sie die dunkle Seite. Er war stürmischer, härter, freizügiger, und sie bewunderte seinen Geschäftssinn und seine scharfe Intelligenz. In Wahrheit wusste sie zu wenig von den beiden, um sich für einen zu entscheiden.
Lass es langsam angehen, Faye, redete sie sich zu. Auf diese Weise würde sich auch niemand verletzt fühlen. Wenn es bei Mark oder bei Liam irgendwann funkte, war es noch früh genug, um Prioritäten zu setzen.
»Ich hab gerade eine fünfjährige Beziehung hinter mir«, meinte sie seufzend zu Belle. »Ich lass mich da so schnell auf nichts mehr ein.« Zudem wollte sie eine neue Boutique eröffnen, um mit den Einnahmen die Renovierung von Perdition House zu stemmen.
Das war ihr wichtiger.
Belle zwinkerte ihr zu. Faye zwinkerte zurück und trug hellpinken Lipgloss auf. Sie spitzte die Lippen vor dem Spiegel, um zu sehen, ob er auch schön glänzte und einen tollen Kussmund machte.
Belle benötigte sie zwar nicht - sie konnte Fayes Gedanken lesen -, trotzdem holte ihre Nichte zu einer Erklärung aus. »Liam ist ein echt süßer Typ. Und ihm schwant bestimmt, dass du hier herumspukst. Das ist doch schon mal was, oder? Immerhin fasste er es ziemlich locker auf, als er Lizzie in der Gartenlaube giggeln hörte. Liam würde es womöglich sogar akzeptieren, dass ihr alle hier herumschwirrt.«
»Hinsichtlich Marks Reaktion bist du dir da nicht sicher?«
»Du hast es erfasst. Irgendwann kommt er bestimmt mit der Schnapsidee an, dass er mich mal besuchen möchte. Und dann? Ich hab keinen Schimmer, wie ich mit der Situation umgehen soll. Oder ihr müsst mir hoch und heilig versprechen, ihn in Ruhe zu lassen.«
Belle verdrehte die Augen. »Da kann ich bloß für mich sprechen. Ansonsten kann ich für nichts garantieren.«
»Ja, leider.«
Sie wusste nie, wann eines der Geistergirlies auftauchte oder zudringlich wurde. Sie liebten Männer, und sie liebten Sex. Und Lizzie war ein ganz besonders scharfes Teil.
»Wie viel weiß Liam?«, wollte Belle wissen.
»Er ist fasziniert von dem Haus, von dem, was er hier fühlt. Er fuhr total darauf ab, als Lizzie uns in der Gartenlaube scharfgemacht hat.«
»Wir auch. Keine dreißig Sekunden, und er hatte dich flachgelegt, was? Ich muss sagen, Liams Mordsding hat
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