Komm fass mich an - Erotischer Roman
mich ziemlich geschockt.«
Sie und Liam waren so heiß aufeinander gewesen, dass sie kaum Zeit für ein Hallo gefunden hatten. Seitdem hatte sich ihre Freundschaft entwickelt. Sie hatte ihn in seinem Büro auf ein Schäferstündchen besucht, er danach bei ihr in Perdition House übernachtet. Der Mann war bestückt wie ein Araberhengst. Wenn sie bloß daran dachte, spielten ihre Hormone verrückt.
Faye lehnte sich mit dem Rücken vor das Waschbecken und verschränkte die Arme. »Er hörte Lizzies anzügliches Kichern, es war ihm anscheinend egal, ob wir Publikum hatten. Am nächsten Tag, in seinem Büro, räumte er mir gegenüber ein, dass er immer und überall Sex hat, wo es ihn überkommt.« Ein lustvolles Kribbeln durchflutete ihren Schoß. »Ich überlege noch, ob ich das mal austesten soll.«
Es wurde schlagartig kühler, da sich weitere Seelchen zu Faye und Belle hinzugesellten. Die Exfreudenmädchen konnten einen Raum in null Komma nichts in einen Eisschrank verwandeln. Faye hatte immer eine Wolljacke parat liegen, trotz des angenehm warmen Frühlingsklimas.
Felicity, hübsch in grünem Samt, ihr lockiges braunes
Haar wie ein Gibson-Girl frisiert, schwebte aus dem angrenzenden Schlafzimmer zu ihnen ins Bad. Wenigstens benutzte sie die Tür. Annie, die herzlose Amazone, sprang bisweilen einfach von der Decke und jagte Faye damit einen Riesenschrecken ein.
Und Hope, das Sensibelchen der Truppe, duftete oft nach Zimt, Nelken und Äpfeln. Ganz nebenbei gesagt wäre sie auch locker in der Rolle der Hausfrau und Mutter aufgegangen. Sie schmiss den Haushalt, kochte und backte wie ein Weltmeister und machte die Wäsche. Natürlich nicht im richtigen Leben, sondern bloß in ihrem geisterhaften Dasein.
Felicity grinste und hockte sich auf den Rand der klauenfüßigen Badewanne.
»Ich stand schon immer auf Sex im Freien«, nahm sie den Gesprächsfaden wieder auf. »Wir tanzten in der Gartenlaube, dann nahm ich meinen Freier mit raus auf die Liebesschaukel, die Annie für mich in den Bäumen aufgehängt hatte. Dazu müsst ihr wissen, dass im Sitzbrett ein Loch war, und mein Freier saß dann vor mir auf der Schaukel. Sie lachte und klatschte in die Hände. »Ich liebte dieses Ding!«
Faye zog fragend eine Augenbraue hoch. »Ach! Kann ich dieses Ding mal sehen?«
Felicity lachte. »Aber klar! Irgendwann, wenn es sich ergibt.«
Weitere Fantasien. »Ich freu mich schon drauf.« Fantasien und Träume, die sie heiß und hemmungslos machten. Wenn sie aufwachte, hatte sie meist die Hand an ihrer Muschi und musste sich selbst wieder auf den Teppich holen. Wie es aussah, brauchte sie tatsächlich zwei Lover.
»Natürlich brauchst du zwei Männer, Faye. So, wie du eine zweite Boutique brauchst. Auf einem Bein kann man nicht stehen.«
»Eine zweite Boutique ist zwar nicht verkehrt, aber ob sie letztlich genug abwirft, bleibt abzuwarten. Die Instandsetzungskosten für Perdition House sind nämlich nicht von Pappe.« Sie hatte auf eine hübsche Stange Geld verzichtet, als sie hierher zu den Mädels ins Haus zog.
Keine von ihnen, schloss Faye, war scharf darauf, mit anzusehen, wie das herrliche Grundstück mit einer Reihenhaussiedlung verschandelt wurde. Allerdings würde der Druck zunehmen. Das Haus, nördlich von Seattle gelegen, überblickte die zauberhafte Shilshole Bay und Bainbridge Island. Und Baugrund am Meer war hoch begehrt. Sollte sie jemals in finanzielle Schieflage geraten, würden sich die Baugesellschaften wie die Geier auf ihr schnuckeliges Anwesen stürzen.
Faye hatte ihr Schicksal in der Hand. Sie nahm die Verantwortung ernst, genau wie Tantchen Mae Grantham.
Manchmal war sie fast überzeugt, dass Belle ihre Überlegungen in diese Richtung manipulierte. Dann glaubte sie wieder, dass der Wunsch, das Haus zu behalten, ihr eigener war. Weil sie sich eine Familie wünschte? Weil ihre eigene distanziert und kühl war? Ihre Eltern führten eine turbulente Ehe und hatten genug mit sich selbst zu tun.
»Das Haus ist vom Verfall bedroht. Und ich will für die Instandsetzung nicht jeden Pfennig mühsam zusammenkratzen müssen«, gab sie zu bedenken. »Ich möchte beruflich Erfolg haben. Nachdem ich meine Hochzeit in den Wind geschrieben habe, muss ich an meine Zukunft denken.«
»So spricht eine echte Grantham. Dieser Hochzeit würde ich keine Träne nachweinen, Schätzchen«, ätzte Belle.
»Ich weiß. Und über die Geschäftseinnahmen der letzten Monate brauche ich mich auch nicht zu beklagen. Es geht wieder
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