Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)
gerichtet. Sie leuchten vor tiefen Gefühlen.
Billet-Doux
In meinem ausgesprochen luxuriösen Zimmer im Whitford Hotel stelle ich fest, dass das ausliegende Briefpapier blau ist. Hellblau. Genau die Farbe, die Nemesis immer benutzt. Das muss einfach ein Zeichen, ein Omen oder etwas Ähnliches sein.
Nach einem langen, genüsslichen Bad, bei dem ich fast das gesamte Badesalz des Hotels aufgebraucht und mir eine kleine Flasche Rotwein aus der Minibar gegönnt habe, lege ich mich mit Stift und blauem Briefpapier auf das große, weiche Bett – leider ohne Daniel. Trotz der entspannenden Momente in der Badewanne bin ich sehr durcheinander, nervös und ein bisschen aufgedreht. Mir ist fast, als wäre ich es, deren Gehirn operiert wurde, und es fällt mir ausgesprochen schwer, die Ereignisse und Gefühle der letzten Woche zu verarbeiten.
Ich sehne mich nach Daniel, fühle mich aber auch schuldig, dass ich in Zeiten wie diesen voller Lüsternheit an ihn denken muss. Ich weiß, es ist albern, aber es kommt mir einfach seltsam und auch ein bisschen krank vor, mir sexuelle Fantasien mit einem Mann zurechtzuspinnen, der sich gerade von einer schweren Operation erholt.
Und es fühlt sich sogar noch irritierender an, mit den Gedanken an ihn zu masturbieren. Aber schließlich habe ich meine Anweisungen bekommen. Und wer bin ich, dass ich widersprechen dürfte? Auf jeden Fall nicht ihm …
Das erotische Meisterwerk muss einfach warten. Ich lege Briefpapier und Stift beiseite und öffne den dicken weißen Bademantel, den das Whitford mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Darunter bin ich splitternackt. Im Zimmer ist es warm und meine Haut ist von dem heißen Bad immer noch leicht gerötet. Und sie glänzt von der mit Vitaminen angereicherten Bodylotion, mit der ich mich danach eingerieben und mir dabei vorgestellt habe, ich würde mich für Daniel vorbereiten.
Ich schließe die Augen und versuche, ihn zu rufen. Auf einmal ist alles ganz einfach, und er ist in Gedanken bei mir. Wunderschön und in dunkle Farben gekleidet. Sein wildes, schwarzes Zigeunerhaar ist genauso, wie es vor der Operation war und auch schon bald wieder sein wird. Und er kann sehen. Keine Brille verbirgt den verführerischen Zauber in seinen Augen.
Ich versinke in diesem Zauber und stelle mir vor, dass er mich anfasst. Während ich reglos wie eine Statue daliege, die nur zu seiner Unterhaltung erschaffen wurde, streichen seine Fingerspitzen über meine Brüste. Nachdem er jeden Zentimeter meiner nackten Haut untersucht hat, zieht er mir den Bademantel aus und kümmert sich um die bloßen Stellen, die bisher noch verhüllt gewesen waren. Jede Stelle, die er berührt, geht sofort in seinen Besitz über. Brüste, Bauch, Po, Schenkel, Geschlecht – alles ist für ihn gedacht. Und während ich mir dieses Ertasten vorstelle, denke ich gleichzeitig darüber nach, wie ich es wohl in meinem Brief beschreiben würde.
Er kneift in meine Nippel, reibt sie zwischen Daumen und Zeigefinger und bringt mich so dazu, mich zu winden und meine Beinen aneinanderzureiben.
Er steckt seinen Zeigefinger in die Einbuchtung meines Bauchnabels, und es fühlt sich an, als würde er meine Möse fingern.
Er untersucht mein Hinterteil und meinen Anus, dreht mich dann um und zwingt mich so dazu, ihm alles zu zeigen. Ich brenne vor Lust – und vor Scham.
Er spielt in dem feuchten Schlitz meiner Möse herum, zieht sanft die weichen Schamlippen auseinander und liebkost meinen geschwollenen Kitzler.
Und als er von ihm ablässt, steckt er mir plötzlich zwei Finger in die Spalte.
In der realen Welt bin ich es natürlich selbst, die meinem Körper diese Zuwendungen schenkt. Ich bin es, die immer wieder gegen den Kitzler stupst, als ich meine Finger in armseliger Imitation eines Schwanzes in meine Mitte stoße. Aber da ich dies alles für ihn tue, schäumt die Lust schon sehr bald über, und es kommt mir mit einem lauten Schrei: »Daniel!«
Das Ganze geschieht schnell und hart, verwirrt mich aber eigentlich noch mehr. Mein Fleisch ist zwar befriedigt, aber mein Herz und meine Gedanken fühlen sich immer noch zerrissen und irgendwie verschoben an – alles, weil er nicht da ist.
Eine Zeit lang liege ich einfach nur da, atme, beruhige mich und versichere mir leise, dass seine Abwesenheit nur vorübergehend ist. Schon bald wird es Daniel wieder gut gehen. Und schon bald wird er nicht nur in der Lage sein, einen richtig guten Fick – und mehr – hinzulegen, sondern wir
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