Komm für mich: Erotischer Roman (German Edition)
Peddigrohrstühlen mit hoher Lehne. Und am anderen Ende der Veranda ein tiefes, breites Sofa mit einem fröhlich-bunten Baumwollüberwurf.
Und auf einem der Lehnstühle sitzt mein Geliebter und blickt völlig entspannt aufs Meer hinaus. Auch er trägt weiß. Allerdings besteht seine Garderobe nur aus einer weiten Leinenhose, seine leicht behaarte Brust und die eleganten, gebräunten Füße ziehen meine Blicke an.
Aber eigentlich ist es eher das, was er am Kopf trägt, das meine Möse zum Zucken und zum Flattern bringt.
Ja, es ist die Maske. Die Ledermaske, die schon in unseren schmutzigen Briefen und unseren Sexspielen eine große Rolle spielte.
In meiner Bauchgrube breitet sich eine geradezu stechende Erregung aus, und der Lustsaft, der sich in rauen Mengen gesammelt hat, fließt nun endgültig über, tropft meine Beine hinab und benetzt die weißen Spitzenbesätze meiner Strümpfe.
Plötzlich dreht er sich um, als hätte er den Duft meiner Erregung wahrgenommen. Er ist Nemesis und gleichzeitig Daniel – als hätte mein Unterbewusstsein das nicht von Anfang an gewusst.
Seine Augen glitzern aus den Schlitzen der schwarzen Maske und sein samtener, sinnlicher Mund verzieht sich für eine Sekunde zu einem kleinen Lächeln. Zwar trägt Daniel manchmal noch eine Brille, aber heute Abend hat er seine Kontaktlinsen gewählt. Die Inselbrise zerzaust sein glänzendes Haar. Die dunkle Mähne ist wieder nachgewachsen, doch er trägt sie mittlerweile nicht mehr ganz so lang wie zuvor. Die Locken rahmen sein Gesicht wie ein Heiligenschein ein und verleihen ihm das Aussehen eines verdorbenen Engels – Hölle und Himmel zugleich.
Besonders durch die Maske.
»Wer hat dir gesagt, dass du die mitbringen darfst?« Auch wenn er eindeutig versucht, streng zu klingen, so ist seine Stimme doch sanft und voller Fröhlichkeit.
Als ich an mir herabsehe, entdecke ich, dass ich tatsächlich die Bürste mitgebracht habe. Reines Wunschdenken offensichtlich …
»Niemand. Ich … ich hatte ganz vergessen, dass ich sie in der Hand habe.«
Mir ist etwas schwindelig, und ich habe das Gefühl zu schweben – fast als wäre ich high. Das bin ich allerdings auch. Ich fliege. Ich umklammere die Bürste und halte mich förmlich daran fest. Auf irgendwas muss ich mich ja konzentrieren, um mich davon abzuhalten, mich selbst anzufassen, um das intensive, aufgestaute Gefühl in meinem Geschlecht unter Kontrolle zu halten. Ein Teil von mir möchte sich am liebsten rücklings auf das Sofa werfen und die Beine so weit spreizen, dass er sofort auf mich draufspringen und in mich eindringen kann. Doch der andere Teil genießt unsere köstlichen, verdrehten Spiele und will das Unvermeidliche noch etwas weiter hinauszögern.
Daniel stöhnt indigniert, als würde wieder mal die begriffsstutzige Schülerin vor ihm stehen, die einfach nichts begreifen will. Aber das ist nur eine Nummer von ihm, und ich weiß genau, dass er eigentlich lachen möchte. Und auch ich grinse innerlich, obwohl mein Gesicht für diesen Teil unserer Aufführung natürlich ernst und respektvoll bleiben muss. Zumindest für diesen Moment. Ich habe ja die ausgesprochen schlechte Angewohnheit, in kritischen Momenten laut loszuprusten. Das bringt auch Daniel oft aus dem Konzept, sodass irgendwann das schönste Chaos entsteht.
»Dann leg die Bürste jetzt auf den Tisch. So ist’s brav.«
So professoral. So streng. So voller Liebe.
Mit klackenden Absätzen taumle ich zu dem Holztisch. Dabei drohen meine Brüste aus dem mit Spitze eingefassten Korsett zu hüpfen – was auch seinen Augen hinter der Maske nicht entgeht. Sie leuchten mit unverhohlener Erregung auf, und als ich einen kurzen Blick zwischen seine Beine werfe, sehe ich, wie sich unter dem weißen Leinenstoff bereits etwas rührt.
Auf dem Tisch liegen noch andere Gegenstände, die meinen Mund trocken und meinen Schritt noch feuchter werden lassen. Spielzeug für unsere Spielchen; altbekannte Dinge, an denen wir beide unseren Spaß haben.
»Komm jetzt her!«
Ich gehorche, bemerke dabei aber, dass ich kurz vor einer Ohnmacht stehe. Ich komme einfach nicht darüber hinweg, wie wunderbar und glamourös dieser Mann ist. Der Freude, dass dieser ganz besondere Mann mir gehört, werde ich wohl nie überdrüssig werden. Dass solch ein seltenes Wesen tatsächlich glaubt, ich sei ebenso besonders wie er, und dazu auch noch die Kraft besitzt, es mich selbst glauben zu lassen, das ist schon ein großes Geschenk.
Am liebsten würde ich
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