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Komm mit ins Abenteuerland

Komm mit ins Abenteuerland

Titel: Komm mit ins Abenteuerland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Hart
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okay? Wir führen jetzt ein ganz normales Bewerbungsgespräch, und ich werde Ihnen später alles erklären."
    "Einverstanden", erwiderte Lizzy erleichtert. Bei einem Bewerbungsgespräch wusste sie wenigstens, woran sie war. Sie stellte ihr Glas ab, setzte sich gerade hin, strich ihr Kleid über den Knien glatt und sah Tye erwartungsvoll an. "Was soll ich Ihnen erzählen? Von meinem letzten Job?"
    "Nein. Ich bin mehr an den Dingen interessiert, die Ihre Person betreffen."
    "Sie wissen doch schon alles."
    "Wirklich? Ich weiß, dass Sie im Busch aufgewachsen sind, aber in der Stadt leben. Ich weiß, dass Sie sehr gesellig sind, einen sehr …" Tye verstummte und suchte nach dem passenden Wort. „…einen sehr eigenwilligen Geschmack bei Schuhen haben. Und das ist auch schon alles."
    Lizzy dachte angestrengt nach, um irgendetwas zu sagen, das Tye davon überzeugen konnte, dass sie eine vielseitige und interessante Persönlichkeit war.
    Eine gesellige, in der Stadt lebende Schuhliebhaberin. Alles stimmte, doch es klang ein wenig oberflächlich.
    "Ich lese gern", begann sie, obwohl sie sich in Wirklichkeit lieber einen guten Film ansah oder shoppen ging.
    Sie sah ihm an, dass er nicht beeindruckt war. "Nun, was möchten Sie noch wissen?"
    "Wie wäre es damit: Warum sucht eine Frau mit Ihrer Persönlichkeit und Ihren Fähigkeiten so verzweifelt nach einem Job, dass sie bereit ist, eine Stelle anzunehmen, ohne zu wissen, was sie tun muss?" fragte er trocken.
    "Es war mein Fehler", gab Lizzy nach einer langen Pause zu. Sie konnte es ihm genauso gut erzählen. "Ich habe endlos lange gebraucht, um zu entscheiden, was ich will. Ich habe alle möglichen Jobs ausprobiert, aber schließlich bin ich in der PR-Branche gelandet, und es hat gut gepasst. Ich mochte die Partys, das Organisieren und all das Geschäftige." Sie machte eine ausholende Geste, um ihre Worte zu unterstreichen. "Ich habe es geschafft, eine Stelle bei einer der Topagenturen in Perth zu bekommen, und eine Weile lief alles gut. Sogar noch besser als gut. Ich hatte einen tollen Job, viele Kontakte, einen wunderbaren Freund. Wir haben uns verlobt, und ich dachte, ich hätte alles, was ich brauche."
    "Und was ist passiert?" erkundigte Tye sich mit einem spöttischen Unterton.
    "War ihr wunderbarer Freund am Ende doch nicht so wunderbar?"
    "Nein, nichts in der Richtung." Lizzy schüttelte den Kopf. Ihr blondes Haar schimmerte im Licht, als sie sich vorbeugte, ihr Glas nahm und einen Schluck Champagner trank. Sie überlegte, wie man einem Zyniker wie Tye ihre Beweggründe erklären konnte.
    "Ein alter Freund von mir hat geheiratet", erzählte sie schließlich. "Ich fuhr zur Hochzeit, und als ich Gray und Clare zusammen sah ... nun, da habe ich verstanden, was mir fehlte. Ich weiß nicht, wie ich es erklären kann, ich mag mein Leben, aber ihres war intensiver, abwechslungsreicher. Mir wurde klar, dass für mich alles nur noch Routine war, nicht nur beruflich, sondern auch privat. Stephen war - ist - wunderbar, aber uns verband nicht dasselbe wie Clare und Gray. Wir hatten ein Jahr zusammengelebt, und für uns war es ganz selbstverständlich, dass wir einmal heiraten würden. Wir waren gute Freunde, es ging uns gut zusammen, und keiner von uns beiden hatte jemand anderen. Aber als ich unsere Beziehung mit der von Gray und Clare verglich, wusste ich, dass es nicht genug war."
    Lizzy hatte den Kopf gesenkt, doch nun sah sie auf. "Als ich nach Hause kam, sagte ich Stephen, dass ich ihn nicht heiraten würde."
    "Das war ein wenig hart für ihn, oder?" Tye war offenbar nicht beeindruckt.
    Seine grauen Augen wirkten wachsam und sehr kühl.
    "Stephen war es egal." Sie dachte an die Gespräche an jenem Abend zurück.
    Eine Szene wäre fürchterlich gewesen, aber zumindest hätte es bedeutet, dass Stephen sich etwas aus ihr machte. Stattdessen hatte er ruhig zugehört und zugestimmt, dass es am besten wäre, ihre Verlobung zu lösen.
    "Ich glaube, er war eher erleichtert", fuhr Lizzy fort. Auch mit Gray war es all die Jahre vorher so gewesen. "Ich scheine eine Frau zu sein, mit der Männer einfach nur gut befreundet sein wollen." Sie seufzte.
    Tye sah sie an. Lizzy klang vielleicht verzagt, doch sie wirkte nicht niedergeschlagen. Sie hatte einen fröhlichen Zug um den Mund, und die Lachfältchen in ihren Augenwinkeln verliehen ihren tiefblauen Augen mit den dunklen Wimpern einen warmen und humorvollen Ausdruck, der viel anziehender war als reine Schönheit.
    Lizzy spürte Tyes

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