Komm mit mir, liebes Hausgespenst
wir haben es geschafft!“
Wo steckt Amadeus?
Auf der Fahrt nach München war Monika ihrer Sache gar nicht mehr so sicher.
Sie hatten Ingrid abgeholt, und während Herr Schmidt sich auf die Straße konzentrierte, berichtete Monika der Freundin zungenfertig ihre neuesten Abenteuer.
„Wir haben Amadeus aus seinem Bannkreis herausgebracht!“ beendete Monika ihre Erzählung. „Was sagst du dazu?“
„Ich weiß nicht...“
„Ich weiß nicht?“ wiederholte Monika. „Was soll das heißen?“
„Nun, ganz einfach: ich weiß nicht, ob dir das wirklich gelungen ist!“
„Aber das Auto...“
„Alles gut und schön. Aber ich glaube erst, daß Amadeus bei uns ist, wenn ich ihn mit eigenen Augen gesehen habe... Nein, nein, so weit will ich nicht gehen, vor mir läßt er sich ja nicht blicken... wenn du ihn gesehen hast, Moni!“
„Du meinst, er könnte trotzdem
„Bei Gespenstern weiß man nie!“
„Das wäre schlimm!“ Monika tat einen tiefen Seufzer. „Meine arme Mutter!“
Herr Schmidt mischte sich in das Gespräch. „Denk nicht an die, die Zurückbleiben müssen, sondern an das, was vor dir liegt. Wir werden schon mit allen Schwierigkeiten fertig, auch ohne deine Hilfe.“
Sie hatten hinter Ottobrunn die Autobahn erreicht und fuhren jetzt schnurstracks zum Flughafen München-Riem. Monika hielt den Korb immer noch fest umklammert.
„Laß mal fühlen“, bat Ingrid und packte den Griff.
„Was?“
„Nun, wie schwer er ist! Du kannst ruhig loslassen. Wenn Amadeus bis jetzt noch drin ist, entwischt er dir hier bestimmt nicht.“
„Da hast du sicher recht.“ Monika gab den Korb frei.
Ingrid hob ihn an. „Er ist ganz leicht“, stellte sie fest.
„Das besagt gar nichts. Amadeus kann sich leicht oder schwer machen, ganz wie er will.“
„Auf alle Fälle brauchst du den Korb jetzt nicht mehr dauernd festzuhalten. Stell ihn zwischen deine Füße.“
Monika befolgte Ingrids Rat.
Die Hinweisschilder des Flughafens tauchten in der grauen Morgendämmerung vor ihnen auf. Herr Schmidt lenkte das Auto auf die Ausfahrt. Die Mädchen zitterten. Beide waren müde. Auch Ingrid hatte in der vergangenen Nacht vor Aufregung kaum geschlafen. Das erste, was sie vom Flughafen sahen, waren die riesigen Radarschirme, die sich langsam und stetig drehten.
Obwohl der Tag eben erst begonnen hatte, herrschte auf dem Flughafen lebhafter Betrieb. Monika und Ingrid waren nicht die einzigen, die eine frühe Maschine gebucht hatten.
Herr Schmidt fuhr auf einen der Parkplätze und stieg aus. Die Mädchen waren so rasch wie er. Er öffnete den Kofferraum und nahm ihre Gepäckstücke heraus.
„Soll ich einen Träger rufen?“ fragte Ingrid, die schon öfter mit ihren Eltern geflogen war. „Oder ein Wägelchen holen?“
„Laß nur!“ wehrte Herr Schmidt ab. „Eure Köfferchen schaffe ich spielend.“
Sie überquerten die Fahrbahn. Monika umklammerte krampfhaft den Griff des Korbes. „Ob wir auf die Steins warten sollen?“ fragte sie.
„Nein“, entschied Herr Schmidt, „wer weiß, vielleicht sind sie ja schon auf dem Flugsteig. Wir werden euch jetzt gleich einchecken und..."
„Einchecken?“ fragte Monika. „Was ist das?“
„Man geht zum Schalter“, belehrte Ingrid sie, „gibt seinen Flugschein ab und auch das große Gepäck, kriegt dafür eine Platzkarte und ein Papperl für die Koffer... das ist alles.“
„Und warum hat man einen so komischen Ausdruck dafür?“
„Checken kommt aus dem Englischen... es heißt so viel wie überprüfen, vergleichen, ob alles in Ordnung ist“, sagte Herr Schmidt. „Die Piloten und die Fluglotsen haben für alles englische Ausdrücke. Englisch ist die Sprache, in der sie sich international verständigen.“
„Aha.“
Herr Schmidt wies auf eine große schwarze Fernsehtafel, auf der untereinander die Namen der einzelnen Fluggesellschaften, die Nummern der Maschinen, ihre Abflugzeit und ihr Ziel erschienen. „Da, seht mal“, sagte er, „euer Flug nach Frankfurt steht schon dort! LH siebenhundertfünfzig, sieben Uhr fünfzehn. Aber aufgerufen ist er noch nicht.“
„Woran merkst du das?“ fragte Monika.
„Dann blinkt die Zeile dauernd auf, nicht wahr, Herr Schmidt?“ vergewisserte sich Ingrid.
Monika konnte wieder nur „Aha“ sagen.
Sie hatten sich in der riesigen Halle umgesehen und steuerten nun gemeinsam auf den Schalter der Lufthansa zu. Herr Schmidt stellte die beiden Koffer auf die Waage. Monika und Ingrid zückten ihre Flugscheine.
Die
Weitere Kostenlose Bücher