Komm schon
Flugzeugtoiletten«, fauchte sie wutentbrannt, doch der Blick aus ihren großen blauen Augen strafte ihre Worte Lügen.
»Ich hatte angenommen, du wärst längst Mitglied«, sagte er, obwohl er seinen Superbowl-Ring darauf verwettet hätte, dass Sex außerhalb des Schlafzimmers für Sophie Jordan nicht infrage kam. Nun, er würde nur zu gern etwas Abwechslung in ihr Liebesleben bringen - sein bestes Stück hatte bereits Habachtstellung eingenommen.
Verflucht.
Es geschah beileibe nicht das erste Mal, dass sein unbedachtes Verhalten ihn in Schwierigkeiten brachte. Wie damals am College beispielsweise, als er in flagranti in der Hausmeisterkammer erwischt worden war. Mit dem Unterschied, dass seine Gespielin, eine wesentlich ältere - und willige - College-Assistentin gewesen war...
Sophie dagegen war eindeutig und in jeder Hinsicht eine elegante New Yorkerin, stets schick- und ladylike. Genau das machte in seinen Augen ihren Reiz aus, jedenfalls zum Teil. Sie war einfach anders. Sie war etwas Besonderes.
Genau deshalb verdiente sie auch mehr als bloß eine schnelle Nummer hoch über den Wolken, ganz gleich, wie viel Spaß so ein Quickie machen würde. Riley versuchte, den Gedanken abzuschütteln, indem er sich ein paar Papierhandtücher schnappte und sie unter den Wasserhahn hielt, um damit die Flecken auf Sophies Bluse zu bearbeiten.
Fest entschlossen ihre vollen runden Brüste mit den erigierten Nippeln zu ignorieren, die wie dafür gemacht schienen, von einem Mann liebkost und geküsst zu werden, biss er die Zähne zusammen. Stattdessen konzentrierte er sich auf ihren flachen Bauch, wo der Wein einen besonders großen Fleck hinterlassen hatte.
Sie packte ihn an den Handgelenken. »Hör auf, Riley. Jetzt mal im Ernst. Was willst du hier?«
Er stöhnte. Gute Frage. Ehrlich gesagt war er sich darüber selbst noch nicht im Klaren. Dass er ihr nur aus einem Impuls heraus gefolgt war, würde er ihr jedenfalls nicht auf die Nase binden. »Nun... Da wir eine Weile gemeinsam unterwegs sein werden, dachte ich, es könnte nicht schaden, wenn wir wenigstens versuchen, miteinander auszukommen.«
Sie verlagerte ihr Gewicht, wobei sie sich dank der Enge der Kabine an den Oberschenkeln berührten. Sofort loderten die Flammen der Erregung in seinen Lenden noch höher. Der verlockende Duft ihres edlen Parfüms, der ihm in die Nase stieg, reizte seine ohnehin hypersensibilisierten Sinne noch zusätzlich.
Auch Sophie schien das Knistern zwischen ihnen zu spüren, denn sie schnappte nach Luft. Dann schnaubte sie sichtlich verärgert.
»Womit habe ich dich eigentlich derart verärgert?«, wollte Riley wissen.
»Du bist zu spät gekommen.« Aus ihrem Mund klangen diese Worte, als hätte er eine Todsünde begangen.
Sie wandte sich verlegen ab, erhaschte jedoch im Spiegel einen Blick auf seine sichtlich erschütterte Miene. »Das ist alles?«, fragte er. »Du machst mir Vorwürfe, weil ich mich ein paar Minuten verspätet habe?«
»Das war unhöflich! Wir hatten vereinbart, uns vor dem Abflug zu treffen, und ich saß da und wartete und fragte mich, ob du es noch rechtzeitig schaffen würdest.« Ihre Stimme zitterte. Sie wandte erneut den Blick ab und starrte in die entgegengesetzte Richtung, zur Tür. »So etwas verunsichert mich eben«, fügte sie leise hinzu und biss sich verlegen auf die Unterlippe.
Riley konnte trotz des gedämpften Lichtes erkennen, dass ihre Wangen glühten. Und wenn schon! Er hatte sie doch nicht absichtlich warten lassen. Er hatte schlicht und einfach vergessen, wie ernst Sophie das Leben nahm.
»Hey«, sagte er sanft. »Ich hatte dir doch versprochen, dass ich kommen würde.«
»Woher sollte ich denn wissen, ob Verlass auf dich ist? Die Minuten sind verstrichen, alle saßen schon auf ihren Plätzen...«
»Waren die Türen geschlossen?«
Sie schüttelte den Kopf.
»Na, also. Dann gab es keinen Anlass zur Besorgnis.«
»Ich ticke eben anders. Ich plane. Ich denke voraus. Und im Augenblick habe ich weiß Gott genügend um die Ohren. Ich muss Spencer finden, ehe meine Firma den Bach runtergeht. Miguel Cambias schnüffelt herum, und einer unserer Teilhaber ist spurlos verschwunden, obwohl er sagte, er würde am Montagmorgen um neun auf der Matte stehen. Er ist einfach nicht aufgetaucht. Du hast gesagt, wir würden uns am Gate treffen und ...« Sie verstummte.
Er begriff auch so, dass sie sich von ihm im Stich gelassen gefühlt hatte. Der Gedanke behagte ihm gar nicht, was höchst ungewöhnlich war
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