Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paddy Richardson
Vom Netzwerk:
kannten?«
    »Na ja, die Kings hatten zwei junge Männer mitgebracht, die ich noch nie gesehen habe.«
    »Die Kings?«
    »Die Kinder gehen hier zur Schule. Sie leben bei ihren Großeltern.«
    »War da noch jemand?«
    »Nein. Aber diese Typen sahen wirklich runtergekommen aus. O Gott, glauben Sie wirklich …«
    »Minna, im Moment haben wir keinen Grund, jemanden zu verdächtigen. Wir wissen nicht, warum Gemma verschwunden ist. Also schön. Ist an dem Nachmittag irgendetwas Ungewöhnliches passiert?«
    »Na ja, das Flugzeug. Sie haben davon gehört?«
    Er nickt. »War Gemma bei Ihnen, als das Flugzeug gelandet ist?«
    »Als wir es bemerkten, war sie gerade zurückgekommen, um sich einen Keks und etwas zu trinken zu holen. Dann kamen die Jungs dazu, und sie wollte mit ihnen gehen.«
    »Sie wollte das Flugzeug beobachten?«
    »Alle Kinder waren unten am See und schauten zu. Alle sind ans Ufer gerannt. Ich habe es ihr erlaubt.«
    »Gemma ist dann also mit den Jungs mitgegangen, Liam und Jonny, richtig? Sie war am Ufer, um das Flugzeug zu beobachten?«
    »Ja.«
    »Wie spät war es da?«
    »Vielleicht kurz vor vier.«
    »Konnten Sie sie von Ihrem Platz aus sehen?«
    »Sie war bei den anderen. Alle standen dicht beisammen.« Minna faltet die Hände auf dem Schoß. »O Gott, hätte ich bloß …«
    »Und dann?«
    »Ich … ich weiß nicht. Sie war bei den Jungs. Ich dachte, sie ist bei den Jungs.«
    »Wie viel Zeit in etwa lag zwischen dem Moment, wo Sie noch sicher wussten, wo Gemma sich befindet, und der Suche nach ihr?«
    »Ich weiß es nicht. Ich würde sagen, eine knappe Stunde vielleicht.«
    »Okay«, sagt Matt in sanftem Ton. »Haben Sie gesehen, ob in dieser Zeit jemand den Picknickplatz verlassen hat?«
    »Die Leute sind aufgebrochen. Aber es herrschte sowieso ein ständiges Kommen und Gehen.«
    »Sie können sich an niemanden im Besonderen erinnern, der in der Zeit gegangen ist, in der Sie Gemma aus den Augen verloren hatten?« Chris beugt sich vor.
    »Nein.«
    »Niemand? Sind Sie sicher?« Er sieht sie aus leicht zusammengekniffenen Augen an.
    »Ja, ganz sicher.« Minna starrt zurück.
    »Könnte Gemma sich über irgendetwas aufgeregt haben?«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ein Streit mit ihren Brüdern oder mit Stephanie? Eine Meinungsverschiedenheit mit Ihnen?«
    »Gemma ist ein umgängliches Kind. Sie ist manchmal ein bisschen … verträumt. Sie regt sich nicht so schnell auf. Jedenfalls nur selten.«
    »Muss ganz schön anstrengend sein, Minna, sich um vier Kinder zu kümmern. Muss schwer sein, da nicht auch mal die Nerven zu verlieren.«
    »Was zum Teufel wollen Sie damit sagen?«
    »Alle Eltern werden mal ungehalten, Minna.« Matt übernimmt, er lächelt sie mitfühlend an. »Zumeist nicht ohne Grund. Kinder sind oft unberechenbar. Manchmal reißen sie nach einer Standpauke einfach aus. Wir müssen wissen, ob irgendetwas vorgefallen ist, das Gemma aus der Fassung gebracht hat, so dass sie weglaufen wollte.«
    »Nichts ist vorgefallen, das habe ich Ihnen doch schon gesagt. Es war ein Schulausflug. Gemma hatte Spaß. Es war wie jedes Jahr. Wirklich.«

4.
    I n Central Otago beteiligen sich neben der Polizei auch Hunderte von Bewohnern der Kleinstadt Wanaka an der Suche nach Gemma Marie Anderson. Seit Samstagabend wird das Seeufer mit Booten abgesucht, zudem wurden Taucher angefordert. Die Suche nach der vermissten Vierjährigen blieb trotz des Einsatzes von Spürhunden und Helikoptern ergebnislos.
    Inzwischen fürchtet die Polizei ernsthaft um das Leben des Kindes.
    Vor dem Haus steht ein Übertragungswagen. Minna hat alle Vorhänge geschlossen, um fremde Blicke auszusperren. Man kann nicht hinausschauen. Man kann mit niemandem reden. Die Atmosphäre im Haus ist erdrückend. Es ist zu heiß zum Lesen, zu heiß zum Fernsehen, Stephanie kann nichts tun, als auf ihrem Bett zu liegen und zu warten.
    Sie wünscht sich, alles wäre wie immer.
    Sie will zum See hinunterlaufen, über den Steg rennen, das Vibrieren der Holzplanken unter ihren nackten Füßen spüren. Sie will so weit springen, wie sie kann. Sich vom klirrend kalten Wasser verschlucken lassen, tief hinuntersinken und die Augen öffnen, die stechende Kälte spüren, die Schwärze sehen. Sie will tauchen, bis ihre Muskeln vor Kälte und Erschöpfung schmerzen und ihre Lunge brennt, bis der Wunsch nach Luft übermächtig wird, und dann geht es aufwärts. Keuchend und lachend auftauchen und das Wasser vom Kopf schütteln.
    Bitte mach, dass sie nach Hause

Weitere Kostenlose Bücher