Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paddy Richardson
Vom Netzwerk:
willkommen, Platz sei genug da ich meine es ernst, nicht wahr, Minna? Er legt einen Arm um sie, und sie stimmt zu ja, das wäre wunderbar.
    Das Hotel von Minna und Steve ist nicht weit entfernt, gleich um die Ecke, sie können zu Fuß gehen. Für die anderen ruft Liam ein Taxi. »Fünf Minuten«, sagt er.
    Minna gibt Liam und Jonny einen Kuss und drückt Ana an sich. »Passt auf euch auf.«
    Sie geht auf Stephanie zu. Sie ist argwöhnisch, man kann es ihr ansehen. »Mach’s gut, Liebes.«
    Stephanie macht sich steif, als Minna sie umarmt. Sie steht neben Liam und Jonny und Ana, als Steve und Minna zusammen die Straße hinunterlaufen. Es ist feucht und neblig, sie laufen durch den Nieselregen, und Steve lässt seinen Taschenschirm aufschnappen. Minna wendet ihm das Gesicht zu, lächelt ihn an und hakt sich unter.

20.
    H allo, Beth.«
    »Sie wissen doch, dass ich am Montag entlassen werde, oder? Ich habe mir die Wohnung angesehen und alles vorbereitet. Ich habe ein paar Sachen von zu Hause geholt, aus Peters Haus, und dann habe ich ein paar neue Möbel gekauft. Ein Bett und Laken und eine neue Daunendecke, ganz hübsche Sachen.«
    »Klingt, als wären Sie sehr glücklich darüber.«
    Elisabeth nickt. »Wissen Sie, ich habe immer noch ein bisschen Angst. Aber ich werde zwei Mal pro Woche in die Tagesklinik kommen, und wenn es mir schlechtgeht, rufe ich sofort an.«
    »Sehr gut. Sie haben Unterstützung, wann immer Sie die brauchen.«
    »Ich habe mich bloß gefragt, ob wir uns wiedersehen?« Sie klingt ängstlich.
    »Ich halte es nicht für nötig, dass wir uns jede Woche sehen. Was meinen Sie?«
    »Ich würde Sie gern weiterhin sehen.«
    »In der Tagesklinik bekommen Sie eine neue Therapeutin. Aber ich werde immer noch eingebunden, und wir werden uns hin und wieder unterhalten.«
    »Aber es wird nicht mehr dasselbe sein, oder?« Sie beugt sich leicht vor, sieht bedrückt aus.
    »Nein, aber das ist doch gut so, oder? Ihr Leben geht weiter, Beth. Sie schmieden Pläne, beziehen eine neue Wohnung.«
    »Ja, aber wenn ich daran denke, Sie nicht mehr zu sehen … kriege ich Panik. Ich konnte mich immer auf Sie verlassen, und nun …« Sie schüttelt den Kopf.
    »Sie haben Angst davor, ganz auf Sie selbst gestellt zu sein?«
    »Das wird schon. Ich weiß, dass ich nicht rückfällig werde, ich bin nicht wie meine Mum. Eigentlich wollte ich heute darüber sprechen, über meine Mum.«
    »Okay. Wo möchten Sie anfangen?«
    »Ich gebe ihr keine Schuld. Ich sage nicht, es war ihre Schuld, nichts in der Richtung. Ich habe Mum geliebt. Aber es war nicht leicht mit ihr.«
    »Es war nicht leicht, weil sie so oft krank war?«
    Beth schweigt, dann hebt sie plötzlich den Kopf. »Selbst als ich noch klein war, konnte ich sehen, dass sie immer traurig war. Mir war bewusst, dass meine Mum anders war als die anderen Mütter. Nie hat meine Mum bei den Kindergartenfesten und Ausflügen mitgemacht. Trotzdem war sie sehr lieb zu mir, sie war sanft und wunderschön. Ich weiß noch, wie sehr mir das gefiel. Ich hielt sie, na ja, für eine Prinzessin oder so was, für Schneewittchen mit den dunklen Haaren und dem hübschen Gesicht. Sie war winzig, sie war klein und sehr zierlich. Die anderen Mütter kamen mir riesig vor, da gab es scheinbar nichts, was die nicht konnten.«
    »Ihre Mum erschien Ihnen schwach?«
    »Ja. Ich habe sie von Anfang an so wahrgenommen, und ich hatte immer das Gefühl, mein Dad müsste sie beschützen. Vor mir, vor dem Rest der Welt. Nie durfte ich andere Kinder mit nach Hause bringen, ich durfte auch keinen Krach machen. Ich musste immer früh ins Bett, damit sie ihre Ruhe hatte. Mein Geburtstag wurde nie gefeiert, nicht mit anderen Kindern. Stattdessen lud mein Dad Mum und mich ins Restaurant ein. Eigentlich hat mir das keinen Spaß gemacht, aber ich musste so tun, als sei ich zufrieden, damit sich keiner aufregt.«
    Stephanie lächelt. »Obwohl Sie so enttäuscht waren, waren Sie immer noch darauf bedacht, die Gefühle der anderen nicht zu verletzen.«
    »Ja, darüber haben wir schon gesprochen, oder? Manchmal regte Mum sich trotzdem auf, dann habe ich sie weinen gehört, sie musste im Bett bleiben, und Dad schmiss den Haushalt. Oder ich, später, als ich älter war.«
    »Hatten Sie oder Ihr Dad irgendwelche Unterstützung?«
    »Eigentlich nicht. Nach Gracies Geburt kam meine Oma zu uns und blieb für eine Weile. Da war ich fast neun. Bevor Oma kam, hat Gracie ständig geschrien, womit meine Mum überhaupt nicht umgehen

Weitere Kostenlose Bücher