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Komm wieder zurück: Roman

Komm wieder zurück: Roman

Titel: Komm wieder zurück: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Reed
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Klassenzimmer zu sitzen, was sie sterbenslangweilig fand, aber in der Zwischenzeit hatte sie noch einen Song geschrieben, mit dem sei sie ziemlich zufrieden, und ja, der war traurig wie alle anderen.
    Offiziell Schluss machten sie seltsamerweise im Frühling, als Orangenblüten die Luft tränkten und dank einer Dürreperiode die Mücken ausgeblieben waren, sodass sie, wenn sie Lust hatten, stundenlang allein im Wald verbringen konnten. Doch am Ende war es wie ein Geschöpf, das mit jedem Tag wuchs, bis es unvermeidlich seine volle Größe erreicht hatte. Ein Teil von Annie war froh, es loszuwerden, nicht länger mit der Erwartung, dem Verhängnis zu leben. Sie war sicher, dass er ebenso empfand, obwohl weder er noch sie es aussprachen.
    »Sollten wir in Verbindung bleiben?«, fragte er.
    »Glaubst du nicht, dass es dann noch schwerer wird?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich auch nicht.«
    Man tauschte noch ein paar kurze Briefe aus und verlor dann für immer den Kontakt. Das letzte Mal traf sie ihn über zehn Jahre später bei
Lukeman’s
 – wo auch sonst.
    Es war Herbst, und es war kühl und klar geworden, und alle schienen einen besonders federnden Gang zu haben.
    Und dann las Annie in der Zeitung, dass sich Mr Lukeman erhängt hatte, und der blaue Himmel überzog sich mit einer tiefen, fernen Melancholie, die sie veranlasste, spontan ihre Mutter anzurufen. Seine Frau hatte ihn mit einem Mann erwischt, erklärte die Mutter, und kurz nachdem sie ihn zur Rede gestellt hatte, fand sie ihn in der Garage. »Warum«, fragte ihre Mutter, »nimmt sich denn jemand
absichtlich
das Leben?«
    Annie wählte den langen Umweg und fuhr an der Lakewood-Grundschule vorbei. Sie fragte sich, ob Mrs Brinkman noch lebte. Vorbei an Petersons Pfirsichhain, der jetzt Gruger-Hain hieß, und wo einmal Vieh geweidet hatte, war jetzt alles voller betonierterSackgassen. Sie erkannte die Gegend kaum wieder, früher einmal waren dort Nadelbäume und die Laube im Gestrüpp, in der sie einmal gesessen hatte. Und gelegen. Jetzt war dort eine Wohnanlage, und davor gab es eine Ladenzeile mit einer chemischen Reinigung, einer Pizzeria und einer Zoohandlung.
Lukeman’s Grocery
dagegen sah immer noch genauso aus wie immer mit der grünen Markise und dem roten Backsteinimitat und den mit Teer aufgefüllten Bahnschwellen, an denen man parken konnte.
    Annie trug eine Jeansjacke und ihren Lieblingsseidenschal, der in der Farbe von Lapislazuli in der Sonne schimmerte. Sie ging hinein, umfangen vom Duft der Zimtstangen auf der Ladentheke und des Grünzeugs in den Holzfässern weiter vorn. Sie hatten immer noch TaB-Dosen im Kühlschrank stehen, und an der Wand hinter der Ladenkasse gab es Polaroid-Filme.
    Sie hörte seine Stimme sofort und glaubte, sie bilde sich das nur ein. Suchend sah sie sich um und hörte sie noch einmal: »Ich wusste nicht mal, dass Quisp-Flocken überhaupt noch hergestellt werden.«
    Er war ein erwachsener Mann von siebenundzwanzig Jahren, adrett gekleidet. Sie wäre hin und weg gewesen, hätte er nicht die Hand einer Frau gehalten, die, zugegeben, ein bisschen wie Annie aussah.
    Er wandte sich in Annies Richtung, und sie marschierte direkt auf ihn zu und sagte: »Du hattest recht. ›Lovely Rita‹ war doch auf dem Sergeant-Pepper-Album.«
    Joshua ließ die Hand der Frau los, und sein Mund klappte auf. Die Frau zwischen ihnen lächelte nervös.
    Er schlang die Arme um Annie, und es war, als wäre gar keine Zeit vergangen, seit sie vor zwölf Jahren in ihrer Auffahrt gestanden hatten. »Wie gehts dir denn?«, fragte er und ließ sie los. Sein Blick glitt über ihr Gesicht und ihr Haar, wie um sich zu vergewissern, dass sie es wirklich war. »Du siehst fantastisch aus«, sagte sie. Die Frau an seiner Seite nahm sanft wieder seine Hand, und er wandte sich ihr zu. »Das ist Annie Walsh, Melinda. Annie, das ist Melinda, meine Verlobte.«
    Sie wusste nicht, wieso sie damit nicht gerechnet hatte. Das Leben geht weiter. Auch ihr Leben war weitergegangen, wenn man eine Reihe von abgebrochenen Beziehungen so nennen konnte. Sie betrachtete Melindas Ring. Ein goldener Reif mit Diamanten. Den hatte sich Melinda bestimmt selbst ausgesucht. Annie hätte etwas Schlichteres gewählt. Einen in Weißgold gefassten Solitär.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte sie mit ihrem besten Lächeln. »Wann ist denn der große Tag?«
    »Irgendwann Mitte Dezember. Das Datum müssen wir noch festsetzen. Joshua liebt diese Jahreszeit hier in der Gegend.«
    Joshua sah

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