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Komm wieder zurück: Roman

Komm wieder zurück: Roman

Titel: Komm wieder zurück: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Reed
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schnell weg, und Annie spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss.
    »Ich weiß, was Sie meinen. Das Licht ist wirklich wunderbar, nicht?«, sagte sie.
    Er holte tief Luft. »Wir sind unterwegs zu meiner Mutter. Mein Vater ist vor ein paar Jahren gestorben, wie du vielleicht weißt?«
    Sie wusste, was er für seinen Vater empfunden hatte. »Das hab ich gehört. Es tut mir leid«, sagte sie. Es war eine ungeschickte Beileidsbekundung. Aber vielleicht hatten sich seine Gefühle für den Vater im Lauf der Jahre verändert. Das konnte sie nicht wissen. Sie wollte sagen, dass sie jetzt beide vaterlos seien, aber das klang dumm und herzlos, sogar in ihrem eigenen Kopf.
    »Warum tauscht ihr beide nicht eure Neuigkeiten aus?«, fragte Melinda. »Ich kauf inzwischen ein paar Sachen.«
    Sie standen wieder allein im Gang.
    »Ich wohne momentan wieder in Tampa«, sagte er.
    »Schön.«
    »Aber ich mache viele Dienstreisen.«
    »Ich auch«, sagte sie lächelnd.
    »Du singst immer noch.«
    »Ich singe immer noch. Schreibe immer noch traurige Lieder.« Sie erwähnte nicht, dass sie die immer noch mit demselben silbernen Stift schrieb, den er ihr vor Jahren geschenkt hatte. Sie konnte förmlich die Erinnerungen in seinem Kopf herumschwirren sehen, während er forschend in ihr Gesicht blickte. »Ich trete viel beimittelgroßen Veranstaltungen auf«, sagte sie. »Die Dinge sind ins Rollen gekommen, erst kürzlich. Ich werde viel in Gainesville und Athens gebucht. In Universitätsstädten eben.«
    »Ich habe mal einen Auftritt von dir gesehen«, platzte er heraus.
    »Was? Wo? Wann?«
    »In
The Grinder
in Tampa vor ein paar Jahren.«
    »Du machst Witze!«
    »Du warst fantastisch.«
    »Warum bist du nicht zu mir gekommen?«
    Er sah auf den Salat. »Du warst da mit jemandem und sahst glücklich aus. Da wollte ich nicht stören.«
    Sie konnte sich ums Verrecken nicht erinnern, mit wem sie vor zwei Jahren zusammen gewesen war, als sie im
Grinder
aufgetreten war.
    Melinda tat so, als würde sie auf einem Regal nach Crackers suchen. Sie drehte ihnen den Rücken zu, und Annie nahm Joshuas Hand, die er drückte. »Joshua.«
    »Sie ist eine tolle Frau, Annie.«
    »Ich freue mich für dich.«
    »Ich bin Architekt. Wenigstens das«, sagte er, als müsste er etwas anderes wettmachen, das er eigentlich hätte tun sollen.
    »Das überrascht mich nicht.«
    »Wie gehts dir denn so?« Er drückte ihre Hand, als ob sie loslassen wollte. Wollte sie gar nicht. Er sah auf ihren leeren Ringfinger, und sie glaubte, Erleichterung in seinem Blick zu lesen.
    »Also, mit der Musik läuft es wie gesagt gut. Es ist ein weiter Weg, aber es fühlt sich so an, als ob er für mich jetzt geebnet ist.«
    Darüber musste er schmunzeln. »Und sonst?«
    »Ich habe keine Kinder, keine Heiratspläne, falls es das ist, was du wissen willst.«
    Sie sahen beide zu Melinda hin, die immer noch die Regale absuchte.
    »Keine Ahnung, ob ich jemals heirate«, bemerkte sie, obwohl sie nicht wusste, warum sie das sagte. Eigentlich glaubte sie das gar nicht. Sie hatte sich noch nie darüber Gedanken gemacht.
    Ihre Hände lagen immer noch ineinander, als Annie Melinda kommen sah. Sie wollte ihre Hand wegziehen. Joshua drückte sie fest und flüsterte: »Ich hoffe ja immer, dass ich dich hier sehe«, und dann stand Melinda an seiner Seite, so selbstbewusst wie nur irgend möglich, und Annie musste ihr zugestehen, dass sie gut mitspielte.
    »Die hatten nicht, was ich suchte«, sagte sie.
    »Tja. Es war schön, dich du sehen«, sagte Joshua.
    Annie nickte und sagte zu Melinda, es sei nett gewesen, sie kennenzulernen, und wünschte beiden viel Glück.
    Melinda winkte etwas übermütig. Joshua hob zwei Finger, und Annie lächelte, als wollte er sie fotografieren.
    Sie dachte, wie glücklich die beiden auf andere wirken mussten. Wie sie in der Sonne über den Parkplatz gingen, Hand in Hand mit schlenkernden Armen. Während sie davonfuhren, beschäftigte sie sich mit ihrem eigenen angeblichen Einkauf. Dann ging sie hinaus zu einem leeren blauen Himmel und einem Tag so kühl und vollkommen, wie sie ihn sich nur wünschen konnte. Sie saß am Steuer ihres Wagens und starrte noch eine ganze Weile über die Straße auf eine Möwe auf einem kaputten Kirchturm. Ein Ersatz, dachte sie, für etwas, das eigentlich an dieser Stelle sein sollte.

NEUNUNDZWANZIG
    Annie sollte bei diesem Wetter nicht fahren. Die Behörden schlossen früher als gewöhnlich, auf der Interstate hat ein Auffahrunfall mit

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