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Komm zurueck, Como

Titel: Komm zurueck, Como Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Winn
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sich Judi weigerte, eine Zahl in ihrem Namen zu akzeptieren, wurde die Doppel-G-Möglichkeit weitergesponnen und in den Bereich Essen und Trinken ausgeweitet, der ihr sehr am Herzen lag. GooGoo wurde zu » Green Goddess« und » Gin Gimlets«. Später, in einer unsinnigen Weiterentwicklung, die ein ganzes Team aus Linguisten erfordern würde, um den Ursprung zu erforschen, reagierte Judi auf den Namen » KrabbenKotelett«. Hin und wieder greifen wir um der alten Zeiten willen auf das einfache und klassische » GooGoo« zurück.
    Bei Como zählten besondere Umstände. Zunächst war er natürlich ein Hund und konnte nicht an den Ursprüngen und Ableitungen irgendwelcher Spitznamen mitwirken. Zudem gab es das Problem der verschiedenen Namen, die er bereits gehabt hatte. Nachdem wir ihn seines Tierheimnamens, Gandalf, entledigt hatten, spielten Sally, Phoebe und ich eine ganze Skala italienischer Namen durch, bevor Phoebe den Namen Como festlegte. Davor konnte er, wie Sally betonte, alle möglichen Namen gehabt haben, die sich wie ein Geheimnis um seine Vergangenheit rankten. Diese Namen kannten wir genauso wenig wie die Umstände, die ihn auf den Straßen von Santa Clara County und wer weiß wo noch zu dem gemacht hatten, der er war.
    Die Spitznamen, die eher Tiernamen waren, wurden für Como bereits früh vergeben. Als Kosename, der vielleicht ihr Bedauern ausdrückte, nicht bereits den Welpen bekommen zu haben, den sie sich einst vorgestellt hatte, nannte Phoebe ihren neuen Hund oft verniedlichend Como Pup. Sally, die ihren anfänglichen Widerstand gegen Spitznamen im Lauf unserer Ehe überwand, verwandelte ihn in einen stattlicheren Namen. Für sie war er » Como Pub, der Como-Hund«. Dieser Name rollte so leicht über die Zunge, dass er zu einem improvisierten Liedchen, gesungen zur Melodie von » The Muffin Man«, verleitete, das wir immer mal wieder anstimmten:
    Er ist Como Pup, der Como-Hund,
    Como Pup, der Como-Hund,
    Oh, er ist Como Pup, der Como-Hund,
    Ja! Como Pub, der Hund!
    Eine Entschädigung für all die Schwierigkeiten, die Como uns bereitete, war die Möglichkeit, ihn schamlos für dumm zu verkaufen. Sally und ich hatten unseren Spaß daran und brauchten es– mehr noch als Phoebe.
    Nachdem sein Name gedehnt worden war wie ein Gummiband, schnalzte sein neuer Name zu etwas Kürzerem zurück. » Como Pup, der Como-Hund« wurde zu » Pup« oder » Hims Pup«, womit wir unserem Hund seine Eigenschaft, Herr seiner selbst zu sein, zuerkannten, was in einer nächsten Stufe zum schlichten » Hims« abgekürzt wurde.
    Dieser Name passte irgendwie zu ihm. Mitten auf dem Wohnzimmerboden sitzend, wo er geduldig auf eine Runde Streicheln oder einen Leckerbissen wartete, strahlte er eine komikhafte Würde aus. Mit seinen Ohren, die sich beim Klang unserer Stimmen oder wenn sein Trockenfutter in seine Metallschüssel purzelte, unsymmetrisch drehten, wirkte er gefestigt und unabhängig, zufrieden und glücklich darüber, dass er genau dort war, wo er war. Er gehörte zu uns. Er war zu Hause. Er war Herr seiner selbst– er war Hims.
    Und dann rannte er eines Tages auf die Straße und wurde fast getötet, anschließend wurde er gerettet und geschoren und bekam einen Pullover übergestreift, womit er sich seine posttraumatischen Spitznamen » Frankentier« und » Einstein« einhandelte. Diese Namen waren wie Klinken, die man nur einen Moment in die Hand nahm, wie Notmaßnahmen mit eingebautem Ablaufdatum. Je weiter seine Genesung fortschritt, desto mehr wurde er wieder zum » Hims«.
    War der Hund mit Sally oder Phoebe im Wohnzimmer, wenn ich mit der Aktentasche unter dem Arm nach Hause kam, begrüßte ich ihn respektvoll mit » Guten Abend, Hims«. Er blieb sitzen und blickte höflich, aber unverbindlich zurück, als taxierte er mich bei einer wichtigen Geschäftsverhandlung. Wir befanden uns in fortlaufenden Verhandlungen, Como und ich, und sein neuer Name, der gleichzeitig etwas Förmliches und Kindisches hatte, schien ganz hilfreich zu sein. Wir wollten unbedingt miteinander auskommen, nahmen die Sache aber auch nicht allzu ernst. » Schön, dich zu sehen, Hims«, sagte ich, wenn ich meine Aktentasche oder Sporttasche abstellte und an ihm vorbeiging, um meine Frau auf die Wange zu küssen.
    Bald schon leitete die allmähliche Rückkehr zur Prä-Unfall-Lebhaftigkeit zu einer lebhafteren Version seines Spitznamens über. » Hims« wandelte sich irgendwann zu » Himsie«. Dann wechselte das Wortspiel auf die

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