Komm zurueck nach Italien
du mir damals geglaubt hast.”
„Ich möchte mich nicht wiederholen Catherine, du bist voreingenommen, nicht ich.”
Catherine hatte das Gefühl, mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen. Aber das war ja nichts Neues. Verbittert sah sie ihn an. „Dann solltest du besser gehen. Und zwar jetzt, bevor Santo wach wird. Es wird ihn tief verletzen, wenn sein Vater nichts auf sein Wort gibt.”
„Das stimmt nicht. Ich nehme durchaus ernst, was Santo mir sagt. Für mich ist nur die Quelle zweifelhaft, aus der er sein Wissen schöpft.”
„Das kommt auf das Gleiche raus.” Catherine zuckte die Schultern. „Ich bin sehr , sehr traurig, dass deine Gefühle für Marietta stärker sind als die für deinen Sohn. Hierher zu fliegen war nichts weiter als eine auf Schau angelegte und leere Geste.”
Vito presste die Lippen aufeinander und goss kochendes Wasser in den Filter. Catherine blickte ihn trostlos an. Er musste Marietta hörig sein, denn sonst würde er die Liebe seines Sohnes nicht so leichtfertig aufs Spiel setzen.
Oder tat sie Vito vielleicht doch unrecht? Schließlich war er für seinen Sohn die Nacht durch von Neapel nach London geflogen. Damit hatte er sich über einen Gerichtsbeschluss hinweggesetzt und riskiert, dass die Richter sein Besuchsrecht noch weiter einschränkten. An Santos Seite zu sein und ihn zu trösten war für Vito also wichtiger gewesen als taktische Überle gungen. Das war für Catherine ein Grund zum Einlenken.
„Du musst dich zwischen Marietta und deinem Sohn entscheiden, Vito. Wen liebst du mehr?”
Das lehnte er ab. „Das ist doch kein Wettbewerb!”
„Ich mache es aber zu einem!” Sie ließ sich nicht beirren. „Die Entscheidung liegt allein bei dir.
Also hör mir gut zu, denn ich meine es ernst. Entweder du verzichtest auf Marietta, oder du heiratest sie und verlierst damit jedes Sorgerecht für Santo.”
Vito umfasste seinen Kaffeebecher mit beiden Händen und sah sie ruhig an. „Ich möchte dich warnen, cara, noch einmal wird es dir nicht gelingen, einen Keil zwischen meinen Sohn und mich zu treiben.”
„Und ob mir das gelingen wird”, erwiderte sie herausfor dernd, und im Nu herrschte wieder eine feindselige Stimmung. Beide wussten, dass Catherine nicht bluffte. Ihr Vater war ein bekannter Rechtsanwalt gewesen, und seine alten Freunde hatten ihr selbstverständlich vor drei Jahren in ihrer Notlage geholfen. Bevor Vito damals überhaupt hatte reagieren konnte, war sein Handlungsspie lraum schon durch einstweilige Verfügungen eingeengt.
Und wenn Vito Marietta zu Santos Stiefmutter machen wollte, würde Catherine ihre Beziehungen ein zweites Mal zu ihrem Vorteil nutzen. Allein dass Vito hier in ihrem Haus erschienen war, gab ihr eine jur istische Handhabe gegen ihn - was er ebenso gut wissen musste wie sie. Ein Telefongespräch mit ihrem Anwalt, und er saß in der Falle.
„Wen also willst du aus deinem Leben streichen?” wiederholte sie ihre Frage. „Santo oder Marietta?”
Er lachte kurz und hart. „Du bildest dir ein, sehr clever zu sein, Catherine. Aber leider hast du eine winzige Kleinigkeit übersehen.”
„Und die wäre?” Sie runzelte die Stirn, denn ihrer Meinung nach hatte sie sämtliche Trümpfe in der Hand.
„Santo und die Unsicherheit, unter der er so leidet.” Er trank einen Schluck Kaffee. „Das letzte Mal, als du deine Interessen auf Biegen und Brechen durchgesetzt hast, war er noch zu jung, um etwas davon mitzubekommen. Das ist jetzt anders, er bekommt schon mit, was sich zwischen uns abspielt.”
Vito machte eine Pause, um seine Worte wirken zu lassen. „Soll er leiden, willst du seine Liebe zu mir vergiften, nur um mir ein zweites Mal eins auszuwischen?”
3. KAPITEL
„Keine Argument dagegen?” fragte Vito leise. „Darf ich daraus schließen, dass deine Rache für etwas, das du dir nur einbildest, nicht so weit geht, auch Santo damit zu belasten?”
Catherine war blass geworden. Nein, dachte sie und schüttelte nachdrücklich den Kopf. Es lag ihr unendlich viel daran, dass Santo eine stabile Beziehung zu seinem Vater hatte.
„Endlich ein Schritt in die richtige Richtung!” Vito klang sehr selbstzufrieden. „Deine Reaktion könnte mich fast dazu verleiten, dich doch für eine liebevolle und loyale Mutter zu halten -
wenn auch nicht für eine liebevolle und loyale Ehefrau.”
Catherine hob das Kinn und sah ihn aus ihren grünen Augen verächtlich an. „Du hast es gerade nötig, von Loyalität zu sprechen, Vito!”
„Dann
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