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Komm zurueck nach Italien

Komm zurueck nach Italien

Titel: Komm zurueck nach Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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„Ich konnte letzte Nacht erst wieder einschlafen, als sie da waren, wo sie hingehören.”
    Seine Worte rührten sie tief, dennoch fiel ihr keine passende Erwiderung ein, und so schwieg sie.
    „Was möchtest du heute unternehmen?” fragte Vito schließlich. „Gewöhnlich mache ich mit Santo am ersten Tag einen kurzen Ritt, damit er sich wieder an das Sitzen im Sattel gewöhnt.”
    „Schön.” Sie lächelte. „Wenn ich darf, würde ich mich euch gern anschließen.”
    „Diese Frage war völlig überflüssig!” Er blickte sie streng an. „Wir sind wieder eine Familie, und natürlich machen wir unsere Ausflüge gemeinsam.”
    „Gerade innerhalb der Familie sind solche Fragen doch erlaubt, oder?”
    „Der Ton macht die Musik, Catherine. Bei dir klang es, als hättest du Angst, uns zur Last zu fallen.”
    Catherine lächelte traurig. „Lass uns den Realitäten ins Gesicht sehen, Vito. Wenn Santo dich nicht in die Ecke gedrängt hätte, hättest du mich nicht zurückhaben wollen.”
    Jetzt blickte er nicht nur streng, sondern regelrecht wütend. „Du bist nun hier, und dies ist dein Zuhause. Wir drei gehören zusammen, und je eher du aufhörst, dich dagegen zu sträuben, desto schneller wirst du dich nicht mehr als bloßer Eindringling fühlen.”
    Vito stand auf, ging ins Badezimmer und knallte die Tür so laut hinter sich zu, dass sich Catherine verwundert fragte, was diesen heftigen Gefühlsausbruch wohl veranlasst haben mochte.
    Die einzig plausible Erklärung schien ihr seine Enttäuschung darüber, dass sie ihm ihre Freude über die Ringe nicht gezeigt hatte. Wahrscheinlich hatte er mehr als einen stummen Blick erwartet und gehofft, sie würde sich zu ihm und ihrer Ehe bekennen. Aber warum? An Liebeserklärungen hatte ihm doch in der Vergangenheit noch nie etwas gelegen.
    Catherine fand es viel einfacher, ärgerlich auf Vito zu sein, als sich so schwach und verletzlich zu fühlen wie an diesem Morgen. Lass ihn also im eigenen Saft schmoren, sagte sie sich, als sie sich zum Reiten umzog, vielleicht wird das seiner Überheblichkeit einen Dämpfer aufsetzen. Denn selbst ein Vito Giordani hat kein Recht, von seiner Ehefrau mehr Vertrauensbeweise zu erwarten, als er selbst zu geben bereit ist.
    Gegen Ende der Woche musste Catherine jedoch zugeben, dass Vito sich gewandelt hatte. Nach dem Vorfall mit den Ringen hatte er sein Temperament gezügelt und weder ein vorwurfsvolles Wort geäußert noch ihr den geringsten Anlass zum Unmut gegeben.
    Vito hatte die Woche zu Hause verbracht und alle Termine abgesagt. Er hatte sich die Zeit genommen, das Familienleben so zu gestalten, wie Santo es sich nicht besser hätte wünschen können. Die Tage waren ausgefüllt mit Reiten, Schwimmen und Ausflügen nach Neapel.
    Nachts lag Vito neben Catherine und hielt sie zärtlich im Arm, ohne etwas von ihr zu fordern, so dass sie sich entspannte und das Leben mit Vito wieder genießen konnte. Zwischen ih nen herrschte jetzt ein tiefes und stilles Einvernehmen, das sie ähnlich fest aneinander band wie früher die körperliche Liebe.
    Aber kann solch ein Zustand wirklich von Dauer sein? fragte sich Catherine, als sie am Pool lag und so tat, als ob sie lesen würde. Das erste Mal seit ihrer Ankunft in der Villa war sie ganz allein.
    Luisa war mit Santo und seinen Freunden ans Meer gefahren, und Vito hatte sich in sein Arbeitszimmer zurückgezogen, um einige dringende Arbeiten zu erledigen.
    Alles ganz normal, hätte man meinen sollen, doch Catherine fühlte sich rastlos und unzufrieden, und selbst das Buch konnte ihre Aufmerksamkeit nicht fesseln. Sie war eine ganze Zeit so schnell sie konnte geschwommen und hatte gehofft, anschließend etwas schlafen zu können. Aber es hatte nicht geholfen, und sie war noch genauso unruhig wie vorher.
    Sie suchte den Himmel nach Wolken ab, denn ein drohendes Gewitter hätte ihre unausgeglichene Stimmung vielleicht erklä ren können. Aber der Himmel war strahlend blau, und nicht das kleinste Wölkchen war zu entdecken. Schließlich gab sie es auf, sich zur Ruhe zwingen zu wollen, stand auf und ging nach oben, um das Sonnenöl abzuwaschen und sich für die Stadt zurechtzumachen. Sie wollte nach Neapel fahren, um sich mit einem Schaufensterbummel die Zeit zu vertreiben.
    Catherine hatte sich schon abgetrocknet und rieb sich mit einer kühlenden Lotion ein, als sich plötzlich die Tür öffnete und Vito das Badezimmer betrat. Völlig unbekleidet, den einen Fuß auf den Hocker gesetzt und die

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