Komm zurueck nach Italien
Flasche mit der Körpermilch in der Hand, stand sie mitten im Raum.
Catherines und Vitos Blicke trafen sich, und beide wussten, dass es keinen Zweck hatte, sich gegen das Unausweichliche zu sträuben. Catherine verharrte mitten in der Bewegung und sah Vito gebannt an. Er trug Jeans und ein weißes Leinenhemd, das am Hals offen stand. Ohne den Blick von ihr zu wenden, begann er, es aufzuknöpfen.
Catherine nahm den Fuß vom Hocker und presste die Schenkel eng zusammen, als könnte sie ihm damit ihre Erregung verbergen. Sein Hemd glitt zu Boden.
„Ich … ich wollte wegfahren”, machte sie einen verzweifelten Versuch, Vito und sich auf andere Gedanken zu bringen. „Nach Neapel.”
„Später”, antwortete er nur, bückte sich, um Schuh und Strümpfe auszuziehen, und öffnete dann den Reißverschluss seiner Hose.
Catherine hielt die Flasche immer noch krampfhaft umklammert. Die Art, wie Vito sich langsam und lässig vor ihr entkleidete, steigerte ihr Verlangen ins Unermessliche. Dennoch bemühte sie sich, ihre Gefühle wieder unter Kontrolle zu bekommen.
„Ich … Vito, du … Es geht nicht”, sagte sie stockend.
„Warum nicht?”
„Deine Mutter … Santo …”
Er schüttelte den Kopf. „Ich habe eine ganze Woche darauf gewartet, dass du mir sagst, es sei wieder okay für dich. Jetzt warte ich nicht länger. Ich kann es nicht mehr, Catherine!”
Deshalb also hatte er sich zurückgehalten? Weil er davon ausgegangen war, dass die Pillen einen neuen Zyklus bewirkt hatten? Sie errötete.
Vito sah es und blieb reglos stehen. „Catherine, ist es okay?” Seine Betroffenheit wirkte so komisch, dass Catherine am liebsten gelacht hätte. Humor jedoch war nicht angebracht, denn Vito schien ganz offensichtlich Höllenqualen zu leiden. „Bitte antworte mir, Catherine”, bat er inständig. „Ich kann diesen Zustand wirklich nicht länger ertragen.”
„Es ist okay”, sagte sie leise.
Erlöst atmete Vito auf, und im Nu lagen auch Jeans und Unterhose auf dem Kachelfußboden des Badezimmers. Ganz und gar nackt kam Vito auf Catherine zu und küsste sie spielerisch, wobei er ihr die Flasche aus der Hand nahm und auf den Hocker stellte. Dann löste er ihr Haar, das sie vor dem Duschen zu einem Knoten am Hinterkopf zusammengesteckt hatte. Langsam und zärtlich zog Vito Catherine in die Arme.
Sie erschauerte, und er küsste sie wieder, fester und leidenschaftlicher diesmal, während seine Hände zärtlich über ihren Rücken glitten. Dem konnte Catherine nicht länger widerstehen. Sie gab ihre Passivität auf, legte Vito die Arme um de n Nacken und erwiderte seine Zärtlichkeiten rückhaltlos und hingebungsvoll.
Das war das Zeichen, auf das Vito so lange hatte warten müssen. Er hob Catherine hoch und trug sie zum Bett. Die Kissen landeten wie gewöhnlich auf dem Boden, und die Tagesdecke wurde ungeduldig zur Seite geschoben.
Sie liebten sich genussvoll und ohne jede Scham. Sie schöpften alle Möglichkeiten aus, einander zu berühren und zu erkunden, ohne dass es dazu auch nur eines Wortes bedurft hätte. Auch hinterher schwiegen sie, streichelten und küssten sich nur zärtlich. Worte waren gefährlich, und keiner von beiden wollte den Zauber zerstören, der sie umfangen hielt.
Catherine und Vito fanden diesen Nachmittag noch mehrere Male zueinander, und als sie schließlich erschöpft einschliefen, stand die Sonne schon tief am Himmel.
Als Catherine aufwachte, war sie zugedeckt und lag allein in dem großen Bett. Vito war schon gegangen. Sie blickte auf die Uhr und verstand, warum. Es war schon sieben! Luisa und Santo mussten längst zurück sein.
Hastig stand sie auf, schlüpfte in ihre Unterwäsche und streifte das blaue Sommerkleid über, das sie sich für ihren Ausflug nach Neapel zurechtgelegt hatte. Dabei spürte sie die Nachwirkungen der Liebesstunden und errötete. So intensiv und hemmungslos hatten sic h Vito und sie noch nie geliebt.
Schnell fuhr sie sich noch mit den Fingern durchs Haar und zog ihre Sandaletten an. Sie trat aus dem Zimmer und spürte sofort, dass etwas nicht stimmte. Santo sprach viel zu laut und erregt.
Besorgt folgte sie der Stimme ihres Sohnes. Als sie die Tür zum Wohnzimmer öffnete, blieb sie wie angewurzelt auf der Schwelle stehen. Santo stand mit erhitztem Gesicht zwischen seinem Vater und seiner Großmutter, und ihm gegenüber stand - Marietta.
Natürlich! Wer anders als diese Frau hätte auch solch einen Aufruhr verursachen können!
Marietta beugte sich gerade
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