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Komm zurueck nach Italien

Komm zurueck nach Italien

Titel: Komm zurueck nach Italien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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zu Santo hinunter und lächelte ihn übertrieben strahlend an. „Aber Darling! Du hast mir doch selbst gesagt, wie sehr du dich freuen würdest, wenn dein Papa und ich heiraten würden.”
    „Nein, das habe ich nicht getan!” stritt Santo lautstark ab und stampfte mit dem Fuß auf.
    „Warum sollte ich so etwas sagen, wo ich dich doch gar nicht mag?”
    „Santo! Bitte entschuldige dich sofort!” Vitos Stimme duldete keinen Widerspruch.
    Hatte Catherine gedacht, Santo wäre die letzten Wochen in London außerordentlich schwierig gewesen, wurde sie jetzt eines Besseren belehrt. Seine Augen blitzten, und den Kopf hatte er herausfordernd zurückgelegt. Seine ganze Haltung drückte unnachgiebigen Trotz aus.
    „Nein!” antwortete er so heftig, dass Vito die Lippen aufeinander presste. „Sie lügt, und das lasse ich mir nicht gefallen!”
    „Nicht doch …”, versuchte Luisa zu vermitteln und stellte sich zwischen Vito und Santo. „Das alles ist nur ein dummes Missverständnis. Bitte beruhige dich, Vito.”
    „Beruhigen? Wenn ich hier in dieses Zimmer komme und höre, wie mein Sohn eine Freundin des Hauses beleidigt?”
    „Offensichtlich eine reine Verständigungsschwierigkeit”, sagte Luisa, um ihn zu beschwichtigen. „Marietta hat bei seinem letzten Besuch etwas zu Santo gesagt, das er falsch verstanden hat, und jetzt hat er eine Bemerkung gemacht, die sie nicht richtig interpretiert hat. So etwas kommt vor, und darüber braucht man sich nicht so zu ereifern.”
    „Ich habe alles richtig verstanden!” wehrte sich Santo.
    „Santo!” Vito blickte seinen Sohn an und wechselte dann die Sprache. Während bisher Italienisch gesprochen wurde, kam sein Befehl jetzt in geschliffenem Englisch. „Auf der Stelle entschuldigst du dich bei Marietta! Hast du das verstanden?”
    Catherine sah, dass ihr Sohn völlig verzweifelt war, obwohl er bestimmt nicht nachgeben würde.
    „Das kannst du nicht von ihm verlangen, Vito”, kam Marietta Santo zur Hilfe. „Er wollte mich nicht beleidigen, er ist lediglich eingeschnappt, weil ich sein Italienisch korrigiert habe.”
    „Nein, du hast mich überhaupt nicht verbessert!” Santo ließ sich nicht besänftigen. „Du hast gesagt, ich sei lästig, und wenn du Papa geheiratet hättest, würde er mich nicht mehr wollen. Ich hasse dich, Papa!” wandte er sich an seinen Vater. „Ich entschuldige mich nicht dafür! Nie! Nie!
    Nie!”
    Vito war über diese Worte so schockiert, dass sein Gesicht wie versteinert wirkte. „Dann …”
    „Santo”, mischte sich Catherine ein, und wie auf Kommando drehten sich die vier zu ih r um und sahen sie überrascht an.
    Catherine fühlte sich plötzlich in ihrem schlichten Baumwollkleid wie Aschenputtel. Mit der elegant und ganz in Schwarz gekleideten Marietta mit ihrem sorgfältigen Make-up und perfekt frisiertem Haar konnte sie nie und nimmer konkurrieren.
    „Oh Catherine!” Luisa fand als Erste die Sprache wieder. „Was musst du nur von uns denken?”
    „Ich denke, dass dies ein sehr ungerechtes Verhör ist.” Sie streckte Santo die Hand entgegen, die er sofort ergriff.
    Vito war wütend, dass Catherine seine Autorität untergraben hatte. Luisa rang die Hände, weil in ihrem sonst so friedlichen Reich plötzlich Krieg herrschte. Und Marietta beobachtete mit dem Anschein tiefsten Mitgefühls, wie sich Catherine hinkniete, um ihrem Sohn in die Augen zu blicken.
    „Santo, warst du unhöflich zu Marietta?” fragte sie leise.
    Er senkte den Kopf. „Ja”, gab er kaum hörbar zu.
    „Wäre es nicht besser, wenn du dich dafür entschuldigst?”
    Santo schüttelte nachdrücklich den Kopf, und als er ihn wie der hob, kullerten ihm dicke Tränen über die Wangen. „Ich habe nie gesagt, was sie behauptet, Mummy. Das würde ich nie tun, denn ich finde es viel schöner, wenn Papa mit dir verheiratet ist.”
    Catherine war zufrieden und nickte. Ihrer Meinung nach sagte Santo, so gut er es verstand, die Wahrheit, und damit war die Angelegenheit für sie erledigt. Sie würde nicht darauf bestehen, dass er sich bei einer Frau entschuldigte, die - wie sie aus eige ner Erfahrung wusste - die Dinge so drehte, wie sie ihr am Besten passten.
    „Dann geh in dein Zimmer, Santo. Ich komme gleich nach.”
    Vito fühlte sich übergangen und wollte seine Autorität wie der ins Spiel bringen. „Catherine …”, begann er.
    Doch Catherine ließ Santo durch die Tür und schloss sie hinter ihm, bevor Vito seinen Satz noch vollenden konnte.
    Als Catherine

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