Komm zurueck nach Italien
Beine um ihre Taille gelegt, um sich an sie zu klammern und ihr fröhlich von den Erlebnissen des Nachmittags zu erzählen.
Catherine setzte Santo ab, damit er auch seinen Vater begrüßen konnte. Erst als sie sah, dass er seinen Sohn ebenso fest in die Arme schloss, wie sie es getan hatte, wurde ihr bewusst, wie sehr auch Vito leiden musste.
Catherine war so erschöpft von der Aufregung, dass sie sich nur mit allergrößter Mühe aufrecht halten konnte. Am liebsten hätte sie sich ins Bett gelegt und sich die Decke über den Kopf gezogen. Aber das ging natürlich nicht, denn Luisa hatte schon auf sie gewartet, um sich endlich in Ruhe mit ihnen zu unterhalten. So lächelte sie tapfer, selbst als Luisa Vito neckte, weil er Catherine neu eingekleidet hatte, nur weil die Koffer nicht gleich da gewesen waren.
„Euer Gepäck kam kurz nach unserem Telefongespräch”, informierte sie ihren Sohn und lachte.
„Du bist schrecklich unge duldig, Vito - und extravagant!” Luisa blinzelte ihm verschwörerisch zu.
Wahrscheinlich fand sie Vitos Verhalten äußerst romantisch und sah darin einen Beweis, dass die Eheleute wieder zusammengefunden hatten. „Was für eine hübsche Überraschung für dich, Catherine …”
Das Abendessen schien kein Ende zu nehmen. Catherine zwang sich zu trinken, zu lächeln, zu reden und merkte die ganze Zeit, dass Vito sie aus den Augenwinkeln heraus beobachtete.
Wahrscheinlich befürchtete er, sie könnte jeden Moment einen hysterischen Anfall bekommen.
„… Marietta …”
Catherine schreckte aus ihren Gedanken auf und sah Luisa an.
„Es tut ihr sehr Leid, dass sie heute verhindert ist und bei deiner Rückkehr nicht dabei sein kann”, sagte Luisa, ohne zu wissen, welch heikles Thema sie angeschnitten hatte. „Aber Vito hat sie nach Amerika geschickt - unter einem Vorwand, wie Marietta behauptet, denn ihre Anwesenheit dort sei eigentlich nicht wirklich erforderlich.” Luisa warf ihrem Sohn einen missbilligenden Blick zu, auf den Vito jedoch nicht reagierte.
„Marietta wird jedenfalls am Wochenende wieder hier sein”, fuhr Luisa unbeirrt fort. „Und da dachte ich, wir sollten das Wiedersehen feiern und alle zusammen essen. Was hältst du davon, Catherine? Marietta und du seid stets so gute Freundinnen gewesen, ihr werdet euch doch bestimmt freuen, endlich wieder zusammen zu sein.”
„Entschuldigt mich bitte.” Abrupt stand Catherine auf. „Es tut mir Leid, Luisa, aber es reicht mir. Ich ….”
„Geht es dir nicht gut? Du bist doch nicht etwa krank?” Erst jetzt bemerkte Luisa, dass Catherine ihr Essen kaum angerührt hatte und weiß wie die Wand war. Vito erhob sich ebenfalls, wie es seine gute Erziehung gebot, blickte Catherine jedoch warnend an. Er schien genau zu wissen, dass sie beinahe eine vernichtende Bemerkung über Marietta gemacht hätte und es nur Luisas Einwurf zu verdanken war, dass ihre Worte ungesagt geblieben waren.
„Aber nein, ich bin nur schrecklich müde.” Sie lächelte schwach und war Luisa aus tiefstem Herzen dankbar dafür, dass diese ihr ins Wort gefallen war und damit ihnen allen eine pein liche Szene erspart hatte. „Der Tag heute ist sehr lang und anstrengend für mich gewesen.”
„Natürlich, Liebes.” Luisa war voller Mitgefühl. „Und an unsere späten Essenszeiten bist du auch nicht mehr gewöhnt. Kein Wunder, dass du keinen Appetit hattest.”
Catherine nickte, hauchte Luisa einen KUSS auf die Wange und verabschiedete sich. Müde und mit gesenktem Kopf verließ sie das Zimmer.
Sie machte sich zur Nacht zurecht, ging ins Bett und schloss die Augen. Nur nicht mehr denken müssen!
Als Vito ihre Schulter berührte, reagierte sie unwillig. „Nein!” sagte sie und wollte sich wieder umdrehen. Doch Vito ließ es nicht zu, sondern zog sie in seine Arme und bettete ihren Kopf an seine Brust.
„Sei ruhig! Ich weiß, dass du mich im Moment weit weg wünschst, aber ich bin nun einmal hier
…”
„… obwohl du viel lieber bei Marietta wärst”, ergänzte sie bitter.
„Marietta ist dein Problem, nicht meins”, antwortete er. „Ich möchte dich daran erinnern, dass du in der Absicht hierher ge kommen bist, Marietta zu vertreiben. Also hör auf, dich zu wehren, wenn ich bei dir sein möchte.” Er drückte sie so eng an sich, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte. „Du bist es nämlich nicht allein, die unglücklich ist über das, was passiert ist. Auch ich brauche Trost und Wärme.”
Catherine hielt es für klüger,
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