Komm zurueck nach Italien
kung seines Körpers durchaus bewusst, lag er neben ihr und ließ sie nicht aus den Augen.
„Und wie viele Frauen hattest du nach mir?” konterte sie.
„Keine einzige”, antwortete er ohne das geringste Zögern.
„Sowenig wie ich einen anderen Mann hatte”, erwiderte sie und wusste, dass der eine vom anderen glaubte, er würde lügen. „Spielt das eine Rolle?”
„Nein.”
Auch das ist eine Lüge, Vito, dachte Catherine und streckte die Hand aus, um ihn zärtlich zu streicheln.
Vito schloss die Augen. „Ich habe den Wink verstanden. Komm, und bedien dich.”
Catherine setzte sich auf ihn, und beide seufzten lustvoll.
„Worte haben uns noch nie geholfen, Vito”, sagte sie ernst. „Wir sollten sie meiden, wo es nur möglich ist.”
Aber noch bevor er antworten konnte, hatte sie ebenfalls die Augen geschlossen und fand zu einem Rhythmus, der sie beide völlig in seinen Bann zog und sämtliche Argumente und Dis kussionen der Welt vergessen ließ.
9. KAPITEL
Die Villa glich an diesem Abend einem Märchenschloss. Geschickt angeordnete Scheinwerfer ließen die Mauern golden glänzen, und der Garten war bunt illuminiert. Alle Räume waren festlich geschmückt, die Möbel frisch gewachst und Silber und Kristall auf Hochglanz poliert. In dem großen Raum neben dem Ballsaal war ein Büfett aufgebaut worden, das an Vielfalt und Üppigkeit kaum zu überbieten war.
Da musste natürlich auch die Garderobe entsprechend teuer und extravagant sein. Catherine hatte sich für ein Aufsehen erregendes rotes Seidenkleid entschieden. Es war schulterfrei, hatte ein enges Mieder, und die Farbe bot einen atemberaubenden Kontrast zu ihrem kupferfarbenen Haar, das sie hochgesteckt und mit einer brillantbesetzten Agraffe so befestigt hatte, dass sich einige Locken offen im Nacken und der Stirn kringelten. Dazu trug sie lange Ohrgehänge, ebenfalls aus funkelnden Brillanten.
Ihre zur Farbe des Kleids passenden Pumps hatten derart hohe Absätze, dass ihr Gang jenes gewisse Extra bekam, das die Männer so verrückt machte. Vito jedenfalls verschlug es den Atem, als er sie so auf sich zukommen sah.
Er betrat gerade die Halle, nachdem er Santo zu seinem Freund Paolo gebracht hatte, wo er übernachten sollte. Santo hatte Luisas Geburtstag nämlich schon gebührend gefeiert, denn am Nachmittag hatte Luisa mit ihm und seinen Freunden am Pool gespielt, Limonade getrunken, Kuchen gegessen und Luftballons steigen lassen. Er hat wahrscheinlich mehr Spaß gehabt, als wir Erwachsene ihn heute Abend haben werden, dachte Catherine, als sie die Treppe hinunterschritt.
Sie sah Vitos Blick auf sich ruhen und wusste, was sie hatte wissen wollen: Sie gefie l ihm, und er war stolz, dass sie ihm gehörte.
„Du siehst aus, als wärst du gerade einem der Gemälde entstiegen, die mein Vater so eifrig gesammelt hat”, sagte er bewundernd. „Aber irgendetwas fehlt…”
„Schmuck.” Catherine betastete ihren nackten Hals. „D u hast ihn noch im Safe.”
„Komm, lass uns ins Arbeitszimmer gehen.”
Während sie vor ihm herging, konnte sie seine Blicke körperlich spüren. Sie war sich sicher, dass er ihren Rücken betrachtete, den das v-förmig geschnittene Mieder ihres Kleids fast bis zu Taille freigab.
„Sehr aufreizend”, bemerkte er.
Sie blickte über die Schulter zurück und lächelte. „Das war auch meine Absicht.”
Vito lachte und ging an ihr vorbei zum Safe. Er kam aber nicht mit ihrem Schmuckkasten zurück, sondern mit einem fla chen Samtetui.
„Oh! Darf ich mir nichts aussuchen?”
„Nein. Und dieses Kleid ist die reinste Provokation”, setzte er hinzu und betrachtete sie stirnrunzelnd. „Du kannst davon aus gehen, dass ich mir heute jeden Mann, mit dem du tanzt, äußerst genau ansehen werde.”
„Du bist unwahrscheinlich arrogant”, hielt sie ihm entgegen, als er hinter sie trat. „Du willst sowohl bei meinen Tanzpartnern als auch bei meinem Schmuck das letzte Wort behalten. Was ist, wenn ich mit deiner Wahl nicht einverstanden bin, wenn ich nicht mag, was in dem Kästchen ist?”
„Das glaube ich kaum”, erwiderte er, und sie spürte etwas Kühles auf der Haut. Sie blickte an sich hinunter und sah ein kunstvoll gearbeitetes und mit Brillanten besetztes herzförmiges Medaillon in ihrem Ausschnitt. Das Kettchen war genau so lang, dass der Anhänger auf dem Ansatz ihrer Brüste ruhte.
„Wie wunderschön!” sagte sie leise und berührte das kleine Kunstwerk.
„Tu nicht so erstaunt.” Geschickt schloss
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