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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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also. Und Fiona hasst mich, weil sie mich für eine Dreckschlampe hält.«
    »War sie auch betrunken, als sie das gesagt hat?«
    »Nein, ich weiß es einfach. Sie hat in ihrer Küche einen Putzplan am Klemmbrett mit speziellen Aufgaben für jeden Tag der Woche, damit sie alles in bester Ordnung halten kann. Sie hat mir letztes Mal, als ich da war, angeboten, eine Kopie zu machen.«
    »Was für eine Ziege.«
    »Genau. Und das Haus ist immer noch unordentlich, und Archie hat furchtbare Laune, weil er zu früh aufgewacht ist, so dass er ein Albtraum sein wird. Entschuldigung, das wollten Sie mit Sicherheit alles gar nicht wissen. Ich kann morgen vorbeikommen. Passt Ihnen das?«
    »Sicher. Ich glaube, nachmittags sind wir nicht da, aber vormittags wäre prima. Aber hören Sie, wenn Sie zulassen, sich von denen schikanieren zu lassen, dann tun sie es auch. Sie müssen sich unbeirrt verhalten, als wäre alles bestens und das Haus perfekt und Sie so glücklich, dass Sie es kaum in Worte fassen können.«
    »Ich glaube, um das hinzukriegen, braucht man wahrscheinlich professionelles Training.«
    Sie lacht. »Wollen Sie ihnen den Laden zeigen?«
    »Ja, ich dachte, wir machen einen kleinen Umweg auf unserem Weg zum Essen im Pub. Es war mir einfach zu viel, für sie zu kochen – was noch etwas ist, was Fiona keineswegs gutheißen wird.«
    »Übertreiben Sie ordentlich, sagen Sie ihnen, wie fantastisch der Laden läuft, wie die Leute täglich Schlange stehen und Sie das Gefühl haben, endlich Ihre wahre Bestimmung gefunden zu haben.«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Klingen Sie nicht so negativ. Wenn Sie nicht daran glauben, nehmen sie es Ihnen auch nicht ab. Wir sehen uns dann morgen, und können Sie noch etwas von dem olivenfarbenen Seidengarn mitbringen?«
    »Sicher.«
    Ich rücke gerade eine Blumenvase auf dem Tisch am Fenster zurecht, als ich einen großen silbernen Jeep vor dem Haus halten sehe; James hat sich offensichtlich einen neuen Wagen zugelegt. Wir gehen hinaus, um ihn zu bewundern, und die Jungs sind schwer beeindruckt.
    »Kann er richtig schnell fahren?«
    James sieht höchst zufrieden aus.
    »Ja, Archie, sehr schnell. Aber sag das nicht Tante Fiona.«
    Fiona dreht sich zu mir um und lächelt albern.
    »Ich mag es gar nicht, wenn er die Geschwindigkeitsbeschränkung überschreitet, aber bei einem Wagen mit so starkem Motor kann er oft einfach nicht widerstehen.«
    Ich versuche, angemessen beeindruckt auszusehen, aber es ist verdammt kalt draußen, und ich möchte eigentlich nur, dass sie endlich reingehen, aber ich glaube nicht, dass James schon fertig ist. Er führt den Jungs jetzt aus einem nur ihm ersichtlichen Grund den Kofferraum vor, und Jack, dieser Schatz, tut sein Bestes, interessiert auszusehen. Vielleicht sollte ich seinem Beispiel folgen und versuchen, besonders freundlich zu Fiona zu sein, weil es abgesehen von allem anderen echt schwer sein muss, mit einem derartigen Trottel verheiratet zu sein.
    »Es ist so schön, euch alle wiederzusehen, und sind die Mädchen inzwischen gewachsen? Sie sind richtig groß geworden, nicht wahr?«
    Sie stehen beide neben ihrer Mutter und sehen beide in identischen dunkelblauen Mänteln mit Samtkragen unsicher aus.
    Fiona zischt mir etwas zu.
    »Wie bitte?«
    »Lottie ist sehr empfindlich, was ihre Größe und ihr Gewicht betrifft, so dass wir es nach Möglichkeit gar nicht erwähnen.«
    »Oh, ach so. Tut mir leid.«
    Sie wirft mir einen verärgerten Blick zu, und jetzt, nachdem sie es erwähnt hat, bemerke ich, dass Lotties Mantel tatsächlich etwas strammer sitzt als der von Beth.
    Mist.
    »Gehen wir hinein, ja?«
    Wir gehen über den Gartenweg zum Haus.
    Elizabeth mustert demonstrativ den wuchernden Rosenbusch neben der Tür.
    »Hast du noch keinen Gärtner gefunden, meine Liebe?«
    »Nein. Ich nehme mir immer vor, den Garten in Ordnung zu bringen, aber ich bin noch nicht dazu gekommen. Ich wollte es eigentlich selbst machen.«
    Sie lächelt. »Ich würde mir einen nehmen, wenn ich du wäre, meine Liebe. Unser Mr. Jenner ist ein Juwel. Ich wüsste nicht, was ich ohne ihn tun sollte. Natürlich lasse ich ihn die Pflanzen nicht kaufen – er hat überhaupt keinen Geschmack -, aber er hält den Rasen sehr schön in Ordnung, und nichts ist ihm zu viel.«
    Ich gebe mir redlich Mühe zurückzulächeln, aber es ist ziemlich hart, vor allem, da ich weiß, dass Mr. Jenner sie aus tiefster Seele verabscheut und sie sich jedes Jahr wieder heftig darüber streiten, dass sie

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