Komme, was Wolle
eine Sitzung in der Bücherei mit der Gemeindeverwaltung und jemandem von der Planungsbehörde, und sie wollen das Gelände inspizieren, was nicht sehr ermutigend klingt, finde ich. Es ist, als wäre die Entscheidung bereits gefallen.«
Angela errötet leicht.
»Als ich es Peter gegenüber erwähnte, reagierte er eingeschnappt und sagte, es sei viel zu früh, darüber auch nur zu spekulieren, was, wie ich Peter kenne, bedeutet, dass praktisch alles unter Dach und Fach ist. So dass wir vielleicht mehr brauchen als eine Petition, wenn wir es stoppen wollen. Es tut mir sehr leid, meine Liebe.«
Cath senkt ihr Strickzeug.
»Es gibt noch ganz viel, was wir tun können. Wir könnten am Tag ihres Treffens eine Protestversammlung vor der Bücherei abhalten. Das wäre ihnen bestimmt sehr unangenehm, und vielleicht könnten wir die Lokalpresse dazu bringen, darüber zu berichten, oder sogar das Radio. Was meinst du, Jo? Du kennst dich doch aus mit der Presse, würde sie das interessieren?«
»Es wäre besser, wenn wir ihnen etwas mehr bieten könnten, als nur draußen zu stehen. Etwas Spektakuläreres.«
Angela hüstelt nervös.
»Könnten wir nicht alle unser Strickzeug mitbringen? Entschuldigung, das ist wahrscheinlich eine alberne Idee.«
»Nein, sie ist sogar ziemlich gut. Wir könnten es ein Knit-in nennen, und das würde es für die Medien interessanter machen.«
Angela sieht hochzufrieden aus.
»Wir könnten einen Strickkreis bilden und uns an irgendetwas festbinden.«
»Brillant. Und wir könnten alle in der Eingangshalle sitzen, wenn sie ankommen, so dass sie über uns klettern müssten, um hereinzukommen. Wir könnten es Victory-Knit-in nennen, wie im Krieg, nur ohne die Luftschutzkeller.«
Maggie wird immer enthusiastischer. »Glaubst du wirklich, dass sich die Presse dafür interessieren würde, Jo?«
»Definitiv, wenn wir genug Leute sind, was bestimmt der Fall sein wird, wenn ich Gran und Elsie bitte, es weiterzugeben. Wenn es ein Saure-Gurken-Tag ist, würden sich vielleicht sogar ein oder zwei überregionale Zeitungen beteiligen, und vielleicht bringt das Lokalfernsehen einen Beitrag. Das sind genau die Sachen, die sie mögen.«
Alle sind inzwischen Feuer und Flamme für die Idee.
»Peter würde es absolut nicht gefallen.«
Maggie lächelt sie an.
»Stimmt, aber sag es ihm nicht, okay? Halten wir es fürs Erste geheim, so dass wir ihn richtig überraschen können.«
Ich bin so müde, als ich endlich nach Hause gehe, dass ich mich nicht dazu aufraffen kann, Daniel anzurufen, also schicke ich ihm nur eine muntere SMS und danke ihm für die Fotos. Er simst mir umgehend zurück: Freut mich, dass sie angekommen sind, rufe dich später an, stecke bis zum Hals in Sommermodeaufnahmen. PS Shorts sind angesagt! D x. Ich schreibe zurück: Nicht in diesen Breitengraden. Das ist alles sehr aufbauend: Locker und freundlich und überhaupt nicht unangenehm, und ich bin sehr erleichtert. Venedig war so schön, aber jetzt, wo wir zurück sind und wieder unser normales Leben leben, wäre es mir am liebsten, wir blieben einfach nur Freunde, vielleicht mit dem einen oder anderen gelegentlichen Intermezzo, aber nichts Ernsthaftes. Nichts, was mich durcheinanderbringen würde. Großartig. Also, alles, was ich jetzt zu tun habe, ist, die Federführung für das Knit-in zu übernehmen und einen Weg zu finden, wie man mit Kordeln und Bast strickt, und alles ist bestens. Exzellent.
Es ist Sonntagmorgen, und ich bin seit sechs Uhr auf und putze das Haus. Es ist immer noch meilenweit von Elizabeths Standards entfernt, aber das ist mir längst egal.
Das Telefon klingelt, und ich hoffe sehr, dass sie es sind und absagen, aber es ist Grace, die mir erklärt, dass sie die Blumendecke fertig hat und möchte, dass ich vorbeikomme, um sie zusammenzustricken.
»Im Moment kann ich leider nicht. Tut mir wirklich leid. Ich erwarte meine Ex-Schwiegermutter zum Mittagessen, frühere Schwiegermutter, ich weiß nie, wie ich sie nennen soll. Wie auch immer, sie und mein Schwager mit Frau und ihre beiden Mädchen.«
»Oh, ich verstehe. Das wird bestimmt sehr nett.«
»Würde es vielleicht, wenn sie mich nicht alle hassen würden.«
Sie lacht. »Ich bin sicher, dass Sie übertreiben.«
»Nein. Elizabeth hasst mich, weil sie immer schon fand, dass ich nicht gut genug bin für ihren kostbaren Sohn, und James hält mich für schwierig. Irgendwann hatte er Weihnachten mal zu viel getrunken, und da hat er es mir gesagt, es stimmt
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