Komme, was Wolle
zusammen gelingt es uns, Grace mitsamt ihrem Strickzeug in den Liegestuhl zu bugsieren. Es ist lavendelblaue Baumwolle, die perfekt zu ihrem Kleid passt, und PC Mike beginnt, in sein Funkgerät zu sprechen, als die Fotografen nochmal zu Hochtouren auflaufen. Grace wieder aus dem Liegestuhl zu hieven, stellt sich als größere Herausforderung heraus als erwartet, und im Nachhinein betrachtet war es vielleicht nicht die beste Sitzgelegenheit für einen hochschwangeren Megastar, aber sie meistert es recht gut, und Tina ist völlig begeistert davon, dass sie ihr dabei helfen konnte. Wir gehen hinüber zu Ellen, aber bevor wir bei ihr sind, meldet sich Lady Denby kurz zu Wort.
Maxine stößt mich an. »Du liebe Zeit, ist das die Verrückte, die mal bei uns war? Du musst Grace helfen, mich hat es letztes Mal Stunden gekostet. Beeil dich, bevor sie richtig loslegt.«
»Es tut mir schrecklich leid, Lady Denby, aber wir brauchen Grace kurz hier drüben.«
»Da tun Sie recht daran. Ist das nicht absolut fantastisch? Das wird ihnen einen ordentlichen Knüppel zwischen die Beine werfen.«
Wir gehen zu Ellen, und Maxine tritt vor, jetzt wieder ganz die Profifrau. »Grace, das ist Ellen Malone, die das Interview führt, über das wir geredet haben.«
»Oh ja, sicher.«
Ellen bedenkt sie mit einem ihrer Strahlelächeln.
»Wie schön, Sie kennenzulernen, und vielen Dank, dass Sie sich bereiterklärt haben, mit uns zu reden.«
Maxine positioniert sich vor Grace. »Kein Problem. Zwei Minuten, und keine Fragen, alles klar?«
»Selbstverständlich. Ich dachte, hier drüben vielleicht?«
Grace steht jetzt vor den Demonstranten und sieht sehr schön und absolut gelassen aus, während alle anderen weiterstricken und versuchen, wild entschlossen auszusehen. Ich stehe neben Maxine und bin eher nervös. Dies wäre kein guter Zeitpunkt für eine von Ellens heiklen Fragen.
»Also, Grace, warum sind Sie heute hier?«
Grace lächelt und blickt direkt in die Kamera, was normalerweise ein Fehler ist, aber bei ihr natürlich fantastisch rüberkommt.
»Weil sie drohen, unsere örtliche Bücherei zu schließen, und ich war immer schon eine leidenschaftliche Büchereigängerin. Meine Mum hat mich jede Woche mitgenommen, und es hat mir eine völlig neue Welt eröffnet. Und ich möchte sicherstellen, dass andere Kinder die gleiche Chance haben.«
Sie schweigt ein bis zwei Sekunden und legt die Hände über ihren Bauch. »Sicherstellen, dass unsere Kinder Zugang zu so vielen Büchern wie möglich haben, unentgeltlich. Etwas Besseres kann es doch gar nicht geben, nicht wahr, Ellen?«
»Sie haben also vor, mit ihrem Kind hierherzukommen, wenn es alt genug ist?«
Grace lächelt. »Liebend gern. Ich freue mich schon unglaublich darauf, einige meiner Lieblingsbücher wieder zu lesen, diejenigen, die mir meine Mum vorgelesen hat, als ich klein war, und ich hoffe, dass wir sie hier zusammen mit den anderen Kindern lesen können. Aber das ginge nicht, wenn die Bücherei geschlossen wird, was, da stimmen Sie mir sicher zu, ein wahres Trauerspiel wäre. Wir brauchen mehr Büchereien, nicht weniger.«
Maxine tritt vor, und Ellen nickt.
»Lassen Sie mich nur kurz checken, ob wir das haben.«
Der Kameramann reckt den Daumen.
»Vielen Dank, Grace, das war großartig. Und sollten Sie mal wieder ein Interview geben möchten, wissen Sie, wen Sie anrufen können, nicht wahr?«
»Sicher.«
»Und alles Gute für das Baby.«
»Danke.«
»Wann ist es so weit?«
Grace lacht. »Gestern, morgen, nächsten Monat, wer weiß? War nett, Sie kennenzulernen, Ellen.« Sie dreht sich zu Maxine und mir um. »Jo, würdest du uns wohl zum Wagen begleiten? Oh, seht nur, da kommt der Feind.«
Zwei Männer in schicken Anzügen gehen auf die Bücherei zu, haben teuer aussehende Aktenmappen dabei und wirken unglaublich sauer.
Cath startet den »Was wollen wir? Wir wollen unsere Bücherei retten«-Sprechchor, als sie hineingehen, ziemlich hastig übrigens. Eigentlich sprinten sie die Treppen geradezu hinauf.
»Vielen Dank, Grace. Du warst brillant.«
»Gern geschehen.«
Maxine lächelt. »Wir haben ein Statement vorbereitet für alle Fälle, also reich sie einfach an mich weiter, wenn irgendjemand anruft und sich nach Grace erkundigt, okay?«
»Natürlich.«
»Und danke, Jo, das war großartig. Ed ist hocherfreut. Das ist genau das, was wir lieben – lokale Themen und all das. Ich melde mich später und berichte, wer alles angerufen hat, okay?«
»Danke, und das
Weitere Kostenlose Bücher