Komme, was Wolle
schönes Eichenholz im Schuppen – es trocknet schon seit Jahren, so dass es jetzt genau richtig ist. Aber es gibt auch Kiefer, wenn dir das lieber ist. Ich könnte es beizen oder wachsen. Ich ziehe wachsen vor. Das respektiert das Holz viel mehr.«
Ich hatte vergessen, dass er und Jeffrey in dem großen Schuppen in ihrem Garten Holz sammeln. Es war früher Jeffreys Arbeitsschuppen, aber ich schätze, dass es jetzt Martins ist.
»Das klingt toll, aber ist das nicht sehr teuer?«
»Nein. Dad hat es umsonst bekommen, als die Bauherren pleitegegangen sind. Er hält immer Ausschau nach gutem Holz, und ich auch, so dass wir langsam Platzprobleme bekommen. Ich habe vorige Woche auf einem Schiff einige schöne Dielenbretter gesehen, aber wir haben einfach keinen Platz mehr. Es ist unglaublich schade, was Leute so alles wegschmeißen; wenn man ein bisschen Arbeit reinstecken würde, wären sie wunderschön.«
»Also, wenn du sicher bist, das klingt großartig. Ich bezahle dir deine Arbeitszeit natürlich.«
Elsie sieht zufrieden aus. »Ich bin sicher, dass du seinen Stundenlohn sehr annehmbar finden wirst.«
Er wirft mir einen gequälten Blick zu.
»Es ist mehr oder weniger ein Hobby, wirklich. Ich möchte dir nichts berechnen – wenn du einfach nur das bezahlst, was ich sonst noch kaufen muss, dann geht das in Ordnung.«
Elsie schnaubt missbilligend.
»Sei nicht töricht, Martin. Ich habe dir schon oft gesagt, dass es keinen Sinn macht, sich ständig unter Wert zu verkaufen und Leute auf sich rumtrampeln zu lassen, wie eine gewisse Person, über die wir nicht weiter reden wollen. Ich nehme dich mit nach oben und zeige dir den Raum, während ich den Kessel aufsetze. Ich brauche unbedingt eine Tasse Tee. Möchte noch jemand eine? Miss Malone?«
Ellen bedenkt sie mit ihrem Großbritanniens-beliebteste-Fernsehmoderatorin-Lächeln.
»Nein danke, Elsie, wir haben gerade was getrunken. Was für eine fantastische Jacke.«
»Es war ziemlich viel Arbeit, aber ich habe viel Zuspruch bekommen.«
»Da bin ich mir sicher.«
Ich glaube, ich bemerke den Anflug eines Lächelns auf Martins Gesicht, aber er verbirgt es sehr gut, als sie nach oben gehen.
»Schnell, hauen wir ab, bevor sie zurückkommt.«
Lulu lacht.
»Sie scheint von dir ziemlich begeistert zu sein.«
»Schon, aber das gibt sich schnell. Glaub mir, jede Minute wird sie mir in den Ohren liegen, dass es im Fernsehen viel zu viel Sex gibt, als hätte ich etwas mit diesen Pornosendern zu tun. So, das war also Martin, der Mann mit dem tragischen Haarschnitt. Und wer ist die, über die nicht geredet werden soll? Die Frau, schätze ich.«
»Wahrscheinlich. Elsie hat sie immer gehasst. Und was ist falsch an diesem Haarschnitt?«
»Er sieht aus, als hätte seine Mutter ihm die Haare geschnitten. Fantastische Augen allerdings, und tolle Jeans. Ich liebe einen Mann in alten Levis, und wenn er tischlern kann, ist er geschickt mit seinen Händen, was immer nützlich ist, um dir die langen Winterabende zu verkürzen.«
»Ich kenne ihn seit Jahren, Ellen, er ist für mich wie ein Cousin oder so. Es wäre zu merkwürdig, und außerdem steckt er mitten in einer Scheidung.«
»Also, du könntest ihn etwas ablenken. Lass mich mal kurz bei ihm den dritten Grad anwenden, und dann sage ich dir Bescheid.«
»Wage es ja nicht; er wird wahrscheinlich in Schock fallen, und außerdem ist eine Liebelei mit Elsies Herzallerliebstem das Letzte, was ich brauche. Sie ist auch so schon schlimm genug.«
»Stimmt. Oh Gott, sie kommt.«
Elsie bringt ihren Tee mit runter und fängt an, Ellen von einem Stück zu erzählen, das sie sich angesehen hat und das von schlimmen Ausdrücken nur so strotzte, und dann kommt Martin zurück und fängt an, mir was über Holz zu erzählen, und hört gar nicht wieder auf, über Regalbreiten zu reden, und zeichnet mir sogar auf, wie Schwalbenschwanzverbindungen aussehen. Als er endlich fertig ist, befinde ich mich praktisch im Koma, und Ellen zieht hinter seinem Rücken Grimassen, während Elsie Mrs. Davis bedient, die angeblich gekommen ist, um etwas dunkelblaue Schurwolle für einen Schulpullover für einen ihrer Enkel zu kaufen, der sehr lange Arme hat, in Wirklichkeit aber, damit sie Ellen erzählen kann, dass sie sie im Fernsehen gesehen hat und sie für sehr schlau hält, und um uns wissen zu lassen, dass sie die Postkarte im Schaufenster über die Strick & Zick-Gruppe gesehen hat.
»Meine Schwiegertochter Tina ist heute mit mir im Laden, Grahams
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