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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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es im Moment ziemlich schlecht aus.«
    »Wie schlecht?«
    »Sehr. Die Nachfrage ist komischerweise gering, da dies ein Wollladen ist.«
    »Da hast du’s, das ist die perfekte Aufgabe für Trevor den Wunderhund, der die Größe eines Bernhardiners hat. Er kann herumtrotten und Stärkungsmittel austeilen. Du würdest ein Vermögen verdienen, und ihn würde es schlauchen.«
    »Ich werde es Mr. Pallfrey vorschlagen.«
    Während ich oben darauf warte, dass das Wasser kocht, wird mir bewusst, dass Ellen recht hat. Ich hatte hier unten in wenigen Wochen mehr nachbarschaftliche Kontakte als in den ganzen Jahren in London. Ich glaube, mit den Leuten von nebenan habe ich mich nur ein Mal unterhalten, als die Hauptwasserleitung in der High Street brach und das Wasser abgestellt wurde. Sie waren nicht sehr freundlich; beide fuhren identische silberne Audis und waren sehr verschnupft, als ich mein Auto auf dem ihrer Meinung nach ihnen zustehenden zweiten Parkplatz parkte, obwohl der sich direkt vor unserem Haus befand. Außer ihnen und Mrs. Parrish bin ich mit den anderen aus unserer Straße nie über ein gelegentliches Winken hinausgekommen. Genau genommen war ich ziemlich allein, worüber ich mir hier absolut keine Sorgen machen muss, da ich nicht mal allein sein könnte, wenn ich es wollte, mit Trevor, der ständig auftaucht, und Gran und Elsie, die mir im Laden ständig auf die Zehen tritt.
    Ellen ist es gelungen, in der kurzen Zeit, in der ich Kaffee gekocht habe, einige Maschen fallen zu lassen, so dass ich das nun wieder repariere, und dann überlegen wir gemeinsam, was ich auf die Postkarte für die Strick & Zick Gruppe schreiben soll, die ich in das Schaufenster stellen möchte. Ich habe einige blassrosa Postkarten in der Kunstgalerie gekauft und ganz viele glänzende silberne Sterne, und ich werde auch eine für den Zeitschriftenladen und für das Schwarze Brett in der Bibliothek machen.
    »Welchen Tag hast du im Auge?«
    Ich reiche Ellen die Karte, da sie sie mit ihrem schicken Füllfederhalter schreiben soll.
    »Donnerstag. Gran hat an dem Abend nichts vor, so dass sie auf die Jungs aufpassen kann.«
    Wir probieren verschiedene Versionen aus und verwerfen die meisten von Ellen, weil sie immer leicht anzüglich klingen, und einigen uns schließlich auf folgenden Text:
    FÜR ABSOLUTE ANFÄNGER:
     
    Haben Sie Lust zum Stricken?
Kommen Sie zu unserer Strick & Zick-Gruppe.
Jeden Donnerstag hier von 19 bis 21 Uhr.
    Ich habe die Karte gerade ins Schaufenster gestellt, als Elsie mit einem großen Mann mit sehr kurzem Haar im Schlepptau eintrifft, der aussieht, als käme er direkt aus der Armee. Er ist blass und sieht ein bisschen traumatisiert aus, aber das mag daran liegen, dass Elsie mal wieder die beleidigte Leberwurst spielt.
    »Wie ich sehe, treibst du die Sache mit deiner Gruppe voran; mir gefällt der Name immer noch nicht – unsere Damen legen großen Wert auf Höflichkeit, weißt du, und ich glaube nicht, dass ihnen so etwas gefällt. Ich hoffe, du wirst nicht zu enttäuscht sein, wenn niemand kommt. Wie auch immer, ich habe meinen Martin mitgebracht, damit er sich das oben für dich mal ansieht. Er ist so geschickt bei Tischlerarbeiten, war er immer schon, und es hat sich neben seinem Computerjob zu einem netten kleinen Nebenerwerb entwickelt für ihn. Nicht wahr, Martin?«
    Sie gibt ihm einen leichten Stoß.
    »Du kennst doch noch Jo? Ihr habt früher im Sommer zusammen gespielt, wenn sie mit ihrem Bruder Vincent hier Ferien bei ihrer Gran machte.«
    »Ja, natürlich tue ich das, Mum. Du siehst völlig verändert aus, Jo, viel größer, ich meine erwachsener.«
    Er ist rot geworden.
    »Ich schätze, es muss mindestens zwanzig Jahre her sein?«
    »Ja, das könnte ungefähr hinkommen.«
    Ein peinliches Schweigen setzt ein, während er auf seine Füße starrt.
    »Also, du willst ein paar Regale?«
    »Ja. Ich möchte den oberen Raum zu einem Arbeitszimmer machen, damit ich mehr Ladenfläche habe. Ich habe ein Angebot von dem Mann bekommen, der Grans Dach gemacht hat, aber es ist weitaus mehr, als ich mir leisten kann. Ich dachte, ich gehe vielleicht einfach zu Ikea und kaufe mir dort ein paar billige Regale.«
    Er zuckt bei der Erwähnung von Ikea zusammen. »Ich bin sicher, dass wir etwas Besseres hinkriegen. An was für Holz hattest du denn gedacht?«
    »Wie bitte?«
    »Für die Regale.«
    »Etwas Billiges, das ich weiß anmalen kann, schätze ich. Sperrholz?«
    Er zuckt erneut zusammen.
    »Ich habe sehr

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