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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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der Juroren ausdrücklich erwähnt, sehr kunstvoll, etwas in der Art, also mächtig gut gemacht, und bleiben Sie am Ball, weil wir nächstes Mal Gold wollen.«
    »Wie wundervoll.«
    »Ja, nicht wahr? Wie ich sehe, haben Sie den Namen geändert, McKnits, sehr pfiffig. Gefällt mir. In der Regel heiße ich Namensänderungen nicht gut, sehe keinen Sinn darin, aber ich muss sagen, ich glaube, das ist eine Verbesserung. Erinnert einen an Schottland und die wunderbare Heide – war oft zum Jagen da oben, als ich noch jünger war.«
    »Ich freue mich, dass es Ihnen gefällt. Mr. Taylor ist erst gestern fertig geworden mit dem Streichen.«
    »Taylor? Kenne ich den?«
    »Ich glaube, er hat die meisten Läden hier gestrichen. Gran kennt ihn seit Ewigkeiten.«
    »Kleiner Mann, unvorteilhafte Frisur?«
    Elsie kichert, was ihr einen scharfen Blick einträgt.
    »Jetzt sehe ich ihn vor mir. Gut. Ich ermutige die Leute immer, so oft wie möglich die örtlichen Handwerker zu beschäftigen. Habe sie selbst auch beschäftigt, als wir umgezogen sind. Kostete ein Vermögen, und dieser dumme Junge hat zwei Vasen zerbrochen und einen ziemlich wertvollen Teller angeschlagen. Aber dennoch, so weiß man wenigstens, mit wem man es zu tun hat. Clarkson, was um alles in der Welt tust du da?«
    Er leckt Elsies Schuh, was ihr offensichtlich peinlich ist.
    »Hör sofort auf damit. War immer schon ein Albtraum bei Schuhen, der da. Zerbeißt sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit.«
    »Das macht nichts, Lady Denby, macht überhaupt nichts.«
    Elsie verharrt jetzt in einer Art angedeutetem Hofknicks. Wenn ein gewöhnlicher Labrador in den Laden gerannt käme und ihre Schuhe ableckte, würde sie einen Tobsuchtsanfall kriegen, aber sie ist offensichtlich bereit, für einen aristokratischen Hund eine Ausnahme zu machen.
    »Ja, also, machen Sie weiter so. Ausgezeichnet. Und es wird irgendwann eine Verleihung geben, nehme ich an, mit örtlicher Presse, etwas in der Art.«
    Elsie gibt ein quiekendes Geräusch von sich, und Lady Denby fixiert sie mit einem weiteren scharfen Blick, dann wendet sie sich wieder an mich.
    »Ich werde jemanden bitten, Ihnen Bescheid zu geben, wenn es so weit ist. Habe selbst auch gestrickt früher, wissen Sie, aber meine Augen sind nicht mehr so gut. Ich habe immer gern Socken gestrickt, hübsche dicke Socken, und sie haben verdammt viel länger gehalten als der Mist, den sie heute verkaufen, das kann ich Ihnen flüstern. Ja, also, kann nicht den ganzen Tag hier vertrödeln. Muss sehen, dass ich weiterkomme. Guten Tag.«
    Sie rauscht hinaus, gefolgt von Algie und Clarkson, der sehnsüchtig Elsies Schuh anbetet, während er nach draußen gezerrt wird.
    Elsie ist völlig aus dem Häuschen vor Begeisterung.
    »Also, niemals! Ich hätte niemals gedacht, dass sie in den Laden kommt! Und unser Schaufenster ist extra erwähnt worden. Stell dir das mal vor.«
    Ich glaube, sie befindet sich in einer Art Trance.
    »Tee?«
    »Ja, gern, meine Liebe.«
    Ich glaube, wir müssen heute eine Notfallpackung Vanillekekse öffnen.

     
    Die Jungs sind beide ungewöhnlich lebhaft, als ich sie von der Schule abhole, was mal eine nette Abwechslung von ihrem üblichen einsilbigen ›in Ordnung‹, ›prima‹ und ›was gibt’s zu essen?‹ ist. Archie hat Turnen gehabt und eine Socke verloren und trägt sein Sweatshirt mit dem Rücken nach vorn, und Jack hat Mr. O’Brien geholfen, Bilder im Flur aufzuhängen.
    »Und ich habe einen Sticker für gutes Helfen bekommen, sieh nur, und ich komme ans Goldene Brett, Mum.«
    »Das ist schön. Gut gemacht, mein Schatz.«
    »Und bei der Schülerversammlung muss ich aufstehen und kriege Applaus. Wenn dein Name am goldenen Brett ist, kriegst du Applaus. Von allen.« Er sieht Archie triumphierend an.
    »Und ich habe Springen gehabt beim Turnen, und Mrs. Berry sagte, dass ich sehr gut war. Pass auf, ich zeig’s dir.«
    Er hüpft über den Bürgersteig und macht sehr schwungvolle Sätze. »Und wir haben Narnia gespielt in der Spielstunde, und wir haben Harry mitspielen lassen. Das war auch gut, nicht wahr, Mum?«
    »Ja, Archie, das war sehr gut.«
    Und hoffen wir, dass er es seiner verdammten Mutter auch erzählt.
    »Und er war Aslan, und er musste uns jagen, aber er hatte keine Lust mehr, weil er uns nicht fangen konnte, so dass er nicht länger mitspielen wollte, aber dann war Max Aslan, und er war spitze.«
    »Hat Nelly mitgespielt?«
    »Ja, sie war die Hexe, sie ist immer die Hexe, die ist sie am liebsten.

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