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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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nicht sonderlich überrascht über einen Kiosk, wo man Lavendelkissen und Reiseführer kaufen kann, als ich neben einer Reihe schick aussehender Wagen längsseits des Hauses parke. Ich wünschte, ich hätte daran gedacht, das Auto zu waschen, das neben dieser gesammelten glänzenden Pracht noch schäbiger aussieht als sonst. Ich glaube, teure Wagen haben eine spezielle schmutzabweisende Farbe, obwohl ich jede Wette eingehe, dass ich deutlich mehr Kilometer pro Liter fahren kann als irgendeins dieser fantastischen Objekte. Wahrscheinlich verbrauche ich sogar weniger Benzin als der verdammte Rasenmäher.
    Als ich zur Haustür gehe, wappne ich mich innerlich für einen Butler, aber die Tür wird von Grace geöffnet, die barfuß ist.
    »Hi. Mist, diese Steine sind eiskalt. Kommen Sie rein.« Sie dreht sich um und schreit über die Schulter: » Maxine! «
    Ich erkenne die magere Frau in Jeans und grauer Jacke, die aus einer Tür geschossen kommt; sie hat mir einen Tag, nachdem Grace im Laden war, die Tüten zurückgebracht und mir in ziemlich bestimmendem Ton gesagt, dass ich jegliche Presseanfragen direkt an sie weiterzuleiten hätte. Sie sieht mitgenommen aus.
    »Würdest du mir bitte ein paar Schuhe bringen, Max?«
    Ich folge Grace in einen riesigen Raum, der von der Eingangshalle abgeht und mit alten Ledersesseln, zwei gewaltigen smaragdgrünen Samtsofas und einem märchenhaften blau-grünen Perserteppich möbliert ist. Die Tapete hat ein tiefblau-türkises Pfauenfedermuster und ist wunderschön. Ich frage mich, was wohl die Rolle kostet. Wahrscheinlich mehr als mein Gesamtbudget für das ganze Wohnzimmer.
    »Waren Sie früher schon mal hier?«
    »Nein. Es ist sehr schön.«
    »Gott sei Dank. Gestern war jemand hier, die Frau, der es mal gehört hat, und die hörte gar nicht mehr auf damit, mir zu erklären, wie viel besser alles in der guten alten Zeit war. Sie hat Maxine beinahe wahnsinnig gemacht. Kennen Sie sie?«
    »Lady Denby?«
    »Ja. Ist sie eine Spinnerin?«
    »Etwas exzentrisch wahrscheinlich.«
    Sie lacht. »Wir konnten sie gar nicht wieder loswerden, und sie hatte zwei verrückte Hunde bei sich, die jedem die Schuhe leckten. Unglaublich. Oh, prima.«
    Maxine erscheint mit einer Auswahl von Schuhen, und Grace nimmt ein Paar grüne Ballettschuhe aus Wildleder, die zu ihrem grünen Wickelkleid passen. Sie sieht sehr schön aus, obwohl sie heute scheinbar keinerlei Make-up trägt, es sei denn, es ist dieser raffinierte Ungeschminkt-Look, für den man Stunden braucht.
    »Hätten Sie gern etwas zu trinken, Kaffee oder Tee oder einen Saft?«
    »Tee wäre sehr schön.«
    »Granatapfel für mich, Max, und Tee.«
    Maxine dreht sich mit ziemlich überheblicher Miene zu mir um. »Wir haben Earl Grey, Jasmin, Broken Orange Pekoe, Pfefferminz, Kräuter- oder Früchtetee.«
    Ich zögere. Du liebe Güte, jetzt weiß ich nicht, welchen Tee ich möchte.
    »Oder English Breakfast, wenn Ihnen der lieber ist?«
    »Das wäre sehr schön.«
    Sie lächelt, und ich glaube, ich bin gerade durch den speziellen Teetest gefallen.
    Grace sitzt auf einem der Samtsofas neben dem prächtigen Kamin, mit großen brennenden Holzscheiten in der Feuerstelle, der dem ganzen Raum eine schöne Wärme gibt, ohne dabei wie ein gewöhnlicher Kamin mit Sitzecke zu wirken und ohne die geringste Andeutung einer Kohlenschütte.
    »Also, zeigen Sie sie mir, ich kann es kaum erwarten.«
    »Oh ja, natürlich.«
    Ich reiche ihr die Tüte mit den Schals.
    »Hübsches Papier.« Sie reißt das erste Paket auf und hält den schokoladenbraunen Schal hoch. »Perfekt.«
    Sie reißt immer noch Papier auf und hält Schals hoch, als die Tür geöffnet wird und ein Mann hereinkommt, der ein Tablett trägt.
    »Zimmerservice, Madam. Und ich hätte gern ein Trinkgeld.«
    »Da hast du dein Trinkgeld, Ed: Verpiss dich. Ich hab zu tun.«
    »Charmant. Ich muss nur kurz was mit dir besprechen.«
    »Wieso bist du überhaupt hier? Ich habe dich nicht vor morgen erwartet?«
    »Und den großen Auftritt von Mr. Fitzgerald verpassen? Nie im Leben.«
    Er wirft mir einen flüchtigen Blick zu.
    »Das ist Jo. Sie führt den örtlichen Wollladen.«
    Da ist die Andeutung eines süffisanten Grinsens auf seinem Gesicht, als er sich mir zuwendet, aber er unterdrückt es sehr schnell. »Schön, Sie kennenzulernen, Jo. Tut mir leid wegen der Störung, aber ich muss kurz mit Grace über unsere Pläne für morgen sprechen.«
    »Ich habe schon alles mit Maxine besprochen.«
    »Oh, hast du

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