Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
Vom Netzwerk:
Garage und öffne die Kofferhaube meines Autos, wo ich noch einige extra Wunderkerzen verstaut habe, und ich fühle mich seltsam erleichtert und erschöpft. Ich werde an ihren Geburtstagen immer ein wenig rührselig, Nick nannte es meinen Zeitsprung-Panikknopf. Gerade eben sind sie noch winzig, und du mühst dich ab, ihnen ihre Hemdchen über den Kopf zu ziehen, und kurz darauf sagen sie dir, dass es ihr allerschönster Tag war, wie in diesen deprimierenden Anzeigen für Hypotheken, wo du junge Paare siehst, die ihre erste Wohnung beziehen, und fünf Sekunden später spielen sie mit ihren Enkelkindern in einem sonnendurchfluteten Garten. Es geht alles so verdammt schnell. Nick hätte es geliebt, sie heute zu sehen, glücklich mit all ihren neuen Freunden; er hätte es wirklich genossen.
    Ich schließe die Kofferhaube, als ich merke, dass ich weine, völlig ohne Vorwarnung, und ich kann anscheinend gar nicht wieder aufhören. Ich möchte nicht, dass irgendjemand es mitbekommt, also halte ich mir die Hand über den Mund, was es nur noch schlimmer macht. Du meine Güte. Dann höre ich das Geräusch von Schritten. Jemand geht an der Garagentür vorbei und bleibt dann stehen. Verdammt. Lass es bitte Connie oder Gran sein und nicht eins der Kinder.
    Es ist Angela Prentice.
    »Geht es dir gut, meine Liebe? Es tut mir so leid, ich wollte gerade gehen, ich wollte nicht stören.«
    »Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Es ist nur …« Du meine Güte, es wird noch schlimmer.
    Sie nimmt mich in den Arm.
    »Meine Liebe, es tut mir so leid. Du warst so tapfer.«
    Ich versuche, mir das Gesicht zu wischen.
    »Nicht wirklich. Es ist nur so, dass es Nick so sehr gefallen hätte.«
    Es geht schon wieder los. Herrgott, ich muss mich zusammenreißen, und zwar lieber früher als später. Ich versuche zu lächeln, aber ich glaube nicht, dass ich eine von uns überzeugt habe.
    »Ich bin auch sehr stolz auf meine Tochter, wirklich, und ihre Partnerin, Sally. Sie waren so tapfer, eine Klinik zu finden.«
    Bingo. Ich scheine aufgehört zu haben zu weinen.
    »Und jetzt kommt das Baby bald. Es ist sehr wichtig, den Leuten zu sagen, wie stolz man auf sie ist, nicht wahr? Ich kriege es jede Woche auf unseren Treffen mit, und ihr alle zeigt euren Kindern, wie sehr ihr sie liebt und wie stolz ihr auf sie seid. Ich kann es daran erkennen, wie ihr über sie redet, ihr alle. Ich scheine zugelassen zu haben, dass Peter mir die ganzen Jahre im Weg stand. Aber es ist nie zu spät, meine Liebe, nicht wahr?«
    »Nein, es ist nie zu spät.«
    »Weil Dinge einfach passieren, nicht wahr, meine Liebe?«
    »Ja.«
    »Keiner hat Schuld, sie passieren einfach.«
    »Ja.«
    Sie umarmt mich.
    »Bist du sicher, dass alles in Ordnung ist? Ich kann bei dir bleiben oder deine Großmutter holen.«
    »Ich bin wieder okay. Aber danke, Angela.«
    Sie lächelt.
    »Nein, ich danke dir. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für einen Unterschied es für mich macht, jede Woche zu kommen.«
    »Das freut mich sehr.«
    »Ich lasse dich jetzt lieber wieder zurück zu deinen Gästen gehen, aber danke, es war eine wunderschöne Feier.«
    Ich bringe sie zur Gartenpforte, und dann gehe ich zurück, in der Hand die Päckchen mit den Wunderkerzen.
    Ich frage mich, ob Penny bereits von den guten Nachrichten gehört hat, dass ihre Mutter eine Art Wandlung durchgemacht hat. Das ist sicher genau das, was sie braucht, wenn sie ihr Baby bekommt. Wie schön. Ich wette, Angela wird eine wunderbare Großmutter.
    Die letzten Wunderkerzen werden enthusiastisch begrüßt, und dann sammeln die Eltern langsam ihre Kinder ein, und es wird nach und nach ruhiger, Gott sei Dank. Sogar Trevor ruht sich ein bisschen aus und liegt friedlich da.
    Linda küsst mich, als sie gehen. »Die schönste Feier, die ich seit Jahren hatte.«
    »Wenn das stimmt, musst du wahrscheinlich häufiger ausgehen.«
    Sie lacht. »Nein, es stimmt. Spaß, tolles Essen, und keiner hat sich gestritten. Perfekt. Gute Nacht, Schätzchen.«
    Es ist beinahe halb elf, als endlich alle gegangen sind, und Archie schläft tief und fest auf dem Sofa. Das letzte Mal, als ich versucht habe, ihn hochzutragen, wäre ich auf halbem Weg beinahe zusammengebrochen, so dass ich ihn dieses Mal im Halbschlaf nach oben bugsiere.
    »Thunderbirds are Go.«
    »Ab ins Bett, Schatz.«
    »Ich bin zu müde für mein Bett heute, Mum.«
    Ich kenne das Gefühl.
    »Darf ich in dein Bett?«
    »In Ordnung. Aber nur heute Nacht.«
    Jack folgt uns und klettert auch

Weitere Kostenlose Bücher