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Komme, was Wolle

Komme, was Wolle

Titel: Komme, was Wolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gil McNeil
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Spidermankostüm tragen willst, Archie?«
    »Ja, und Gran sagt, ich darf, so dass du mich nicht dazu zwingen, es nicht zu tun.«
    Sie lacht. »Es war entweder das, oder nur Unterwäsche.«
    Jack kichert.
    »In Ordnung, wenn du unbedingt willst, aber keiner sonst ist verkleidet. Das weißt du, oder?«
    »Gut, dann kann ich der Gewinner sein. Und ich helfe, den Kuchen reinzutragen, darf ich, Mum?«
    »Ja, wenn du vorsichtig bist.«
    Jack sieht nicht sehr überzeugt aus.
    »Aber das soll er nicht, Mum, sonst lässt er ihn noch fallen, absichtlich.«
    Archie sieht schockiert aus. »Nein, das würde ich nie tun.«
    Gran gibt ihm einen Kuss. »Natürlich nicht, Schätzchen.«
    Tatsächlich würde er es doch tun, aber egal.
    Es klingelt, und Jack erstarrt. »Sie sind da, sie sind da.«
    Es ist Sophie Lewis mit ihrer Mum, und sie haben Molly Taylor mitgebracht, und beide tragen Festtagskleidchen und umklammern Geschenke.
    Sophies Mum lächelt.
    »Sie haben ihre Mäntel dabei, für das Feuer später. Und ich hole sie dann um sieben ab, ist das in Ordnung?«
    »Ja.«
    »Mann, du bist echt mutig, sie alle bei dir zu haben.«
    Sie verzieht sich eilig, als Jane Johnson mit einer Horde kleiner Jungs ankommt.
    »Toms Dad holt sie ab. Brauchst du noch Hilfe oder irgendwas?«
    Ich fand Jane immer schon besonders nett, und jetzt hat sie es gerade wieder bewiesen. Hilfe anzubieten bei der Geburtstagsfeier von jemand anderem ist definitiv preiswürdiges Benehmen, wenn man nicht unter heftigen Beruhigungsmitteln steht.
    »Ich glaube, es ist alles unter Kontrolle. Im Moment.«
    Sie lacht.
    »Trink lieber einen großen Gin. Das hilft unendlich.«
    Teufel auch. Der Lärm ist unglaublich. Wir spielen Blindekuh und haben bereits ›Steck den Schwanz an das Monster‹ und ›Reich das Kürbispäckchen weiter‹ und zwei Runden ›Reise Reise nach Jerusalem‹ gespielt, und Archie und Nelly »helfen« jetzt Gran in der Küche, was sehr tapfer von ihr ist, während Tina mit Travis nach oben geht, weil er gerade unter reichlich Blutverlust einen seiner Vorderzähne verloren hat, was ihm prima gefällt. Connie ist draußen bei Mr. Pallfrey und hängt Lichterketten auf. Sie hat die Torte in die Küche gestellt, und sie ist absolut märchenhaft. In einer ausgesparten Vertiefung sind Kerzen, und es sind kleine Fenster eingebaut, so dass wir sie flackern sehen können, bevor ich die Abdeckung entferne, damit das Geburtstagskind sie auspusten kann. Es ist das Genialste, das ich je gesehen habe, und Connie sagt, die Orangenglasur ist total lecker, und Nelly hat sich bereits einen zu ihrem Geburtstag gewünscht, nur in Rosa, so dass Mark dafür sicher Erdbeeren nehmen wird.
    Tina kommt mit Travis zurück, und wir spielen jetzt Musik-Statuen, was ganz gut läuft, bis Nelly Marco anstößt, so dass er sich bewegt und sich aber weigert, sein Ausscheiden zu akzeptieren, weil es nicht sein Fehler war, und beide wechseln zu stürmischem Italienisch, was eindeutig ihre Sprache für Streitereien ist. Alle sind unglaublich beeindruckt, besonders Archie, der von all den Gesten ganz fasziniert zu sein scheint und jetzt auch anfängt, mit den Armen zu rudern, und es dauert eine weitere Runde ›Reich das Kürbispäckchen weiter‹, um den Frieden wiederherzustellen, so dass ich jetzt keine Kürbispäckchen mehr habe, und ich weiß aus bitterer Erfahrung, dass man auf Kindergeburtstagen nie genug Päckchen haben kann. Also ist alles ziemlich nervig, und irgendwie bin ich mir auch ziemlich sicher, dass jetzt mehr Kinder da sind als zu Anfang.
    Gran verkündet, dass das Essen fertig ist, so dass alle ins Esszimmer schwärmen und ein großes Durcheinander ausbricht, in dem einerseits Becher mit Apfelsaft gefüllt und andererseits Archie und Nelly daran gehindert werden wollen, mit den Cocktailstickern von ihren Würstchen einen Schwertkampf auszutragen. Dann setzt eine trügerische Ruhe von ungefähr drei Minuten ein, in der ich hastig eine Tasse Tee trinke und Connie die Saftrunde übernimmt, und dann ist es Zeit für die Torte.
    »Soll ich das Licht ausmachen, Liebchen?«
    »Ja, Gran. Warte noch eine Minute, bis ich die Kerzen angezündet habe.«
    Ich trage die Torte auf ihrem Silbertablett hinein und schwanke leicht, weil sie bestimmt eine Tonne wiegt, und Archie geht mit einem Geschirrtuch überm Arm voran in dem Gefühl, eine wichtige Aufgabe zu übernehmen, und wir singen »Happy Birthday«, und alle klatschen.
    Jack wird ganz rot und kriegt große Augen, als er

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