Komme, was Wolle
Sie über eine entsprechende Ausbildung? Wir wissen, dass Sie Ihre kleine Gruppe hier haben, aber das ist ja nicht ganz dasselbe, nicht wahr?«
Sie sieht mich sehr entschlossen an, und Gina Preston tritt einen Schritt zurück.
»Ich denke, ich werde nur ein bisschen aushelfen.«
»Mrs. Chambers sagte, dass Sie eine Arbeitsgruppe bilden werden, um ein Programm für die gesamte Schule zu entwickeln. Als Vorsitzende des Elternausschusses fällt das natürlich in mein Aufgabengebiet. Ich nehme an, dass Sie sich Anfang des neuen Jahres treffen werden? Haben Sie schon ein Datum festgelegt?« Sie öffnet ihren Terminkalender.
Oh Gott.
»Noch nicht.«
»Also, scheuen Sie sich nicht, mich jederzeit anzusprechen, denn ich habe ziemlich viel Erfahrung auf diesem Gebiet, und eine gute Vorlage ist ja so wichtig, wenn es sich um die Erziehung unserer Kinder handelt, meinen Sie nicht auch?«
Wenn Gina weiter so heftig nickt, fällt bestimmt gleich ihr Dutt ab.
Elsie rückt hinter der Theke ein bisschen näher zu mir.
»Ich bin sicher, dass Jo das schafft. Sie war leitende Nachrichtenproduzentin beim Fernsehen, wissen Sie, so dass sie den einen oder anderen Kniff mitbekommen hat, wenn es um das Ausarbeiten von Konzepten geht, glauben Sie nicht auch?«
Leitende Nachrichtenproduzentin? Das muss mir entgangen sein. Ich sehe mich noch mit irgendwelchen Bändern aus dem Schneideraum hektisch Flure auf und ab rennen, aber die Sache mit der Leitung scheint in meiner Abwesenheit passiert zu sein, während ich mit Ellen in der Kantine war.
Annabel ist absolut nicht glücklich. Sehr nicht glücklich, wie Archie sagen würde.
»Also, lassen Sie mich wissen, ob Sie irgendwelche Ratschläge brauchen, weil wir unseren Standard so hoch wie möglich halten müssen, und ich helfe immer gern aus.«
Mit anderen Worten, sie ist immer glücklich, die Lorbeeren für die Ideen anderer Leute einzuheimsen.
»Und da wäre noch eine Kleinigkeit. Ich nehme an, Grace Harrison kauft hier ein?«
Elsie stürzt sich auf ihr neues Spezialgebiet.
»Möchten Sie die Zeitungsartikel sehen, ich habe sie in meiner Handtasche?«
Annabel lächelt. »Nein, danke. Meine Putzfrau hat sie mir schon gezeigt.«
Elsie versteift sich.
»Kommt Miss Harrison zu Ihrer Strickgruppe?«
»Sie kommt eigentlich nicht persönlich in den Laden.«
Annabel tauscht triumphierende Blicke mit Gina aus.
»Nein, das dachte ich mir schon.«
Elsie verschränkt die Arme.
»Nein, Jo fährt regelmäßig zu ihr nach Haus, zu Privatberatungen.«
Annabel schnappt ganz leicht nach Luft, und ihre Augen beginnen zu glänzen, als sie sich an mich wendet.
»Ist das Haus absolut fantastisch? Sind die Möbel sehr modern?«
Ich glaube, ich soll ihr aus erster Hand Einzelheiten für ihre Dinnerpartys liefern, aber glücklicherweise will Elsie weiterhin ihre neue Rolle als meine offizielle Pressesprecherin ausfüllen.
»Ich fürchte, darüber dürfen wir nicht reden, aus Gründen der Diskretion, verstehen Sie. Wir müssen die Privatsphäre unserer prominenten Kunden schützen – ich bin sicher, dass Sie das verstehen. Also, kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein? Wir sind allerdings heute Morgen ziemlich beschäftigt.«
Potzblitz. Elsie lächelt, und es tritt vorübergehendes Schweigen ein, bis Annabel damit rausrückt, dass sie Grace angeschrieben habe, um sie zu fragen, ob sie unseren Frühjahrsmarkt eröffnen könnte, aber irgendeine Frau ihr geantwortet habe, dass Grace an diesem Tag leider verhindert sei, also wenn ich es vielleicht einfach erwähnen könnte, wäre das ausgezeichnet. Ich nicke vage, und wieder setzt peinliches Schweigen ein, bis Gina vortritt und sagt, dass sie eine Jacke für ihre Tochter Fleur stricken will.
»Haben Sie hundertprozentig reine Baumwolle?«
Ich zeige ihr, wo die Baumwolle liegt. Fleur ist in derselben Klasse wie Archie und der schreckliche Harry, der sich neuerdings aufs Kneifen verlegt hat, aber nur, wenn er glaubt, dass die Lehrerin nicht guckt, obwohl er glücklicherweise um Archie und Nelly immer noch einen weiten Bogen macht, so dass es hoffentlich keine weiteren Vorfälle an der Schubsfront gibt.
Elsie bewacht die Kasse, während Annabel sich eher gelangweilt die Mohairwolle anschaut.
»Das ist eine hübsche Farbe.«
»Ja, das ist die Mohairwolle, die wir für die Schals für Miss Harrison benutzt haben. Sie bräuchten vier Knäuel für einen.«
Annabel tut so, als hätte sie nichts gehört, fängt aber jetzt ernsthaft an, sich für
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