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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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folgten und knackten vernehmlich, während sich die schwarze, kalte Cola darüber ergoss. Katzorke schnüffelte das Coffein und den Duft des Alkohols.
    „ Ah! Heute bestimmt nicht mehr raus!“
    Ein schrilles Signal riss ihn aus seiner Gemütlichkeit. Wie eine Sprungfeder schnellte Katzorke aus seinem Massagesessel, um direkt vor dem Lautsprecher den Stimmen seiner Kollegen im Einsatz zu lauschen.
    Sein Gesicht entspannte sich bald wieder. Nichts von Belang. Außerdem zeichnete sein Computer den Polizeifunk permanent auf. Er verpasste also nichts, sollte sich der Tankstellenüberfall noch dramatisch entwickeln. Im Falle eines markanteren Vorfalls konnte er sich immer im Nachhinein noch den Überblick über die Einsatzlage und Beobachtungen befragter Personen verschaffen. Alle Durchsagen, die aus den Einsatzwagen von Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen vermeldet wurden, landeten in seiner privaten Zentrale auf Servern. Ein gigantisches Speicherprogramm.
    Das Beste daran war sein Stimmenerkennungsprogramm. Per Wortsuche konnte er in ausgesuchten Zeitfenstern darin surfen. Ohne sich alles in Echtzeit anhören zu müssen.
    Bei solcher Recherche ergaben sich oftmals Zusammenhänge, die den ermittelnden Beamten verborgen blieben. Katzorke hatte oft den entscheidenden Vorteil, scheinbar unbedeutende Nebenereignisse in seine Fallanalyse mit einbeziehen zu können. Er war ein Meister darin, Relevantes und Irrelevantes in Bezug zu den Tätern zu filtern.
    „ Glück gehabt. Fehlalarm!“
    Bestimmt ein Überfall von kriminellen Dilettanten. Nicht sein Fachgebiet.
    Katzorke sank erschöpft in seinen ergonomisch geformten Sessel. An der Tastatur neben der Armlehne schaltete er die elektrische Rückenmassage ein, während die Eiswürfel von den Bewegungen seines Körpers im Glas klimperten.
    Er liebte es. Genauso wie er es liebte, wie ein Schattenwesen gefährliche Verbrecher zu verfolgen. Dabei genoss er auf seine Weise, wenn sie sich unbeobachtet und sicher fühlten. Wenn sie leichtsinnig ihr ergaunertes Geld verprassten und sich schon im siebten Himmel wähnten. Dann konnte er in Ruhe Beweis für Beweis sammeln, bis die Anklage wasserdicht stand.
    Und dann schlug er überraschend zu.
    Gegenüber seinem Sitzplatz stand auf einer Vitrine ein Aquarium. Katzorke beobachtete zufrieden seine Sammlung von bunten Zierfischen und genoss die entspannenden Bewegungen der Rückenmassage.
    Seine Kamera mit den Aufnahmen lag noch neben der Garderobe im Flur. Katzorke ließ dasselbe Massageprogramm erneut durchlaufen.
    Neulich war wieder einer seiner besonders überraschenden Erfolge gewesen, der ihn heiter beschwingt aus der Behörde hatte nach Hause fahren lassen. Katzorke erinnerte sich gern daran. Welch ein Triumph über den missgünstigsten aller Kollegen! Ah, hatte das gut getan!
    „ Freisinger, Du Vollidiot!“
    Er brummte vor Wohlsein und leerte sein Glas. Was allein dieser Amateur alles verpatzt hatte! Nie etwas verstanden vom Polizeihandwerk.
    „ Aber eine große Klappe wie der Spieß auf dem Kasernenhof!“
    Gegen seine Gewohnheiten hatte er diesen Erfolg in seiner zwei Zimmer Wohnung ausgiebig gefeiert. Deshalb war sein Vorrat an Weinbrand ausgegangen. Die Erinnerung an den legendären Abend kehrte bruchstückhaft zurück.
    „ Individualgelage. Ah!“
    Leicht angewidert erinnerte er sich an die betrunkene Gestalt, die er selbst gewesen war. Einmannparty. Eigentlich furchtbar. Als er vor dem Flurspiegel mit satanischem Grinsen den fiesen Freisinger imitiert hatte.
    „ Freisinger, du Arschloch!“
    Hatte er gelallt. Und dann wie irre gelacht.
    Seitdem machte er sich jedes Mal vor dem Spiegel lustig, wenn er vorbei kam. Immer dieselbe Fratze.
    „ Freisinger? Katzorke übernimmt ihren Fall!“
    Ah, war das schön. Tat das gut, die Gemeinheiten aus dem Büro auf diese Art zu kompensieren.
    Im Kühlschrank lagert noch ein leckeres Bier, fiel ihm gerade noch ein, aber im nächsten Augenblick war er fest eingeschlafen.
    Das Massagegerät war auf Dauerbetrieb gestellt und wiederholte die ganze Nacht lang dasselbe Programm auf seinem Rücken.
    Solange, bis er aufwachte.
    „ Oh! Unverzeihlich! Unverzeihlich!“
    Stammelte er fortwährend beim Aufstehen. Es war acht Uhr. Auch Gleitzeit im Büro ließ sich nicht beliebig ausdehnen. Katzorke fürchtete nichts mehr als einen Rüffel seines Chefs. Da war er vorbelastet, hatte er Autoritätsprobleme. Sein Vater war nicht gerade zimperlich mit ihm umgegangen.
    Mangel an Pünktlichkeit kam

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