Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
Vom Netzwerk:
Trenchcoats und ein Regenschirm hingen. Eine Staubschicht bedeckte Mäntel und Schirm.
    Die Luft roch nach Desinfektionsmittel.
    „ Wie im Krankenhaus.“
    „ Krass!“
    Flüsternd gingen sie, auf alles gefasst, voran.
    Das Zimmer, das sie betraten, war eine Mischung aus Wohnzimmer mit Sofa, Fernseher und Bücherregal, Küche mit Kaffeemaschine und Wasserkocher. Aber in erster Linie ein Krankenzimmer.
    Neben dem Mann mit langen weißen Haaren, der auf einer Art Schlafsofa aufrecht saß, hing von oben eine metallene Triangel, an der er sich mit beiden Armen festhalten konnte. Sein Blick wirkte seltsam leer und unbeteiligt, obwohl seine Pupillen die Bewegungen der beiden Hereinkommenden verfolgten.
    „ Manfred Katzorke. Guten Morgen!“
    „ Guten Morgen!“
    Er schien an ihnen vorbei zu schauen. Dabei sog er die Luft hörbar durch seine Nasenflügel ein.
    „ Sie kommen also zu zweit? Gut, setzen sie sich bitte!“
    Sandor und Miranda sanken wie hypnotisiert gemeinsam auf einen Stuhl, der für Besucher vorbereitet an der Wand neben der Zimmertür bereit stand.
    „ Ich nehme an, dass sie beide aus Neugier hergekommen sind. Stimmt´s?“
    Sie wussten nichts zu entgegnen und schwiegen.
    „ Ansonsten müsste ich annehmen, dass sie mich ausrauben wollen. Davor kann ich nur warnen. Nicht einmal den Versuch würden sie überleben.“
    Was für ein grandioser Empfang! Sandor und Miranda schauten sich vielsagend an. Der Typ war ja irre.
    „ Ihre Annonce hat uns tatsächlich neugierig gemacht, Herr Katzorke! Finden Sie das ungewöhnlich?“
    Miranda hatte mit leiser Stimme gesprochen. Sie klang sehr sachlich und sogar etwas altklug. Der Mann auf dem Bett rührte sich nicht. Nur seine Nasenflügel sogen wieder die Luft ein, als wollte er Mirandas Stimme einatmen.
    „ Wegen ihrer Annonce sind wir hier.“
    Auch Sandor ließ sich nicht unterkriegen.
    „ Wenn Sie uns nun freundlicherweise erklären würden, wie wir Ihnen behilflich sein können!“
    Der Mann in dem kalkweißen Zimmer schwieg ausdauernd.
    „ Wir wollten uns bestimmt keinen Scherz mit Ihnen erlauben, Herr Katzorke. Mein Name ist übrigens Miranda von Hammerstein!“
    „ Sandor Roth. Das können sie gern überprüfen.“
    Sandors Stimme klang trotzig.
    „ Studenten, nehme ich an? Heinzelmännchen, na gut. Möchten Sie wissen, warum ich die Anzeige aufgegeben habe?“
    „ Ja, deshalb sind wir hier.“
    Beide antworteten simultan. Katzorkes gekrümmte Sitzhaltung entspannte sich etwas. Er war sich nun sicher, dass die beiden ihm nichts anhaben wollten. Mit freundlicher Stimme führte er weiter aus.
    „ Hätte ich eine normale Stellenanzeige aufgegeben, wären hier unter anderen auch Dutzende Strauchdiebe vorbei gekommen. Und viele für meine Zwecke untalentierte Personen. Sie sehen, in welcher Lage ich bin. Außerdem habe ich allgemein keine allzu gute Meinung über Menschen!“
    Eine unbefangene Haltung gegenüber der Gesellschaft war in seinem misstrauischen Gestus allerdings nicht zu erkennen.
    „ Es ehrt uns, dass Sie uns nicht für Strauchdiebe halten, Herr Katzorke.“
    Einen ironischen Unterton versuchte Miranda zu vermeiden.
    „ Ich suche Menschen, die neugierig auf die Welt sind! Die den unbedingten Willen besitzen, zum Beispiel ein Rätsel zu lösen! Ich hatte die Annonce bisher vier Mal inseriert. Außer einigen unverschämten Spaßanrufen kam nichts dabei heraus.“
    Er machte eine bedeutungsvolle Pause.
    „ Sie sind die ersten, die ich zu mir eingeladen habe. Darf ich ihnen vielleicht einen Kaffee anbieten?“
    Die beiden atmeten auf.
    „ Ja, gern!“
    „ Das ist nett, Herr Katzorke!“
    Katzorke stand jedoch nicht aus dem Bett auf.
    „ Wenn sie so freundlich wären, selbst in die Küche zu gehen? Es ist leider so, dass ich mich nur schwer bewegen kann.“
    Unter großer Anstrengung zog er sich an seiner Triangel weiter in die Höhe.
    „ Meine Haushälterin hat normalerweise immer auch Kaffee für Besucher mit vorbereitet. Bedienen Sie sich! Tassen stehen im Schrank, Milch und Zucker finden Sie auf einem Tablett.“
    Miranda und Sandor verschwanden erleichtert in der Küche. Ihre Beklommenheit mit dem Fremden im Krankenzimmer waren sie vorerst los.
    „ Unheimlich, oder?“
    Sandor hauchte seine Bemerkung in Mirandas Ohr. Sie nickte.
    „ Ja, und wie!“
    Sie stellten Tassen und Kaffee auf ein Tablett und kehrten zu ihm zurück in das kalkweiße Zimmer.
    Katzorke thronte unverändert auf seinem Lager.
    „ Lassen sie sich den Kaffee

Weitere Kostenlose Bücher