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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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erkennen.
    „ Habt ihr etwas eingenommen, bevor ihr hier angekommen seid?“
    „ Nichts außer Kaffee und Croissant nach dem Aufstehen.“
    Katzorke kombinierte schnell und präzise, wie zu seinen allerbesten Zeiten als Polizist.
    „ Wovon hat Sandor am meisten gegessen?“
    „ Zwei Schrippen mit Marmeladenaufstrich hat er verdrückt. Ich nur eine halbe.“
    „ Aha!“
    Katzorke geriet so in Aufregung, dass er Anstalten machte, sich von seinem Lager zu erheben.
    Zur Beruhigung trug das nicht bei, denn Miranda halluzinierte, dass seine vor Anstrengung schnaufende Nase die gesamte Raumluft einsog. Sie bekam Asthma mit Atemnot, während Katzorkes Nasenflügel gierig pulsierten. Es sah horrorartig echt aus, was sie sah.
    „ Habt ihr die Brombeermarmelade mitgebracht, oder bei mir gefunden?“
    „ Sandor hat sie aus ihrem Küchenschrank.“
    Miranda saß teilnahmslos da und sprach mit großen Pausen zwischen den Worten.
    „ Wenn eine Droge für Sandors Befinden verantwortlich ist, dann kann sie nur im Brotaufstrich enthalten gewesen sein. Vielleicht ein Anschlag. Man hat uns entdeckt. Brombeermarmelade, hatten Sie gesagt, Fräulein von Hammerstein?“
    Katzorkes Tonfall klang trotz seiner Aufregung sachlich neutral.
    „ Konfitüre, Herr Kommissar.“
    Katzorke fiel plötzlich wieder ein, woher die Brombeermarmelade stammte. Eine Spezialität sollte sie sein. Und was für eine!
    „ Langsam begreife ich.“
    Katzorke versuchte sich an jenen Abend in der Wohngemeinschaft zu erinnern.
    „ Wir müssen das labortechnisch untersuchen.“
    Miranda war gut behütet aufgewachsen. Mit Drogen kannte sie sich nicht aus. Ihren benebelten Zustand fand sie entsetzlich.
    „ Wenn die Brombeermarmelade die Droge enthält, dann hat sie mit dem aktuellen Fall zu tun. So muss es sein! Meine Ermittlungen damals waren berechtigt! Ich schließe daraus, dass ich offiziell rehabilitiert werde!“
    „ Kommen Sie bitte nicht näher, Herr Katzorke!“
    Miranda fürchtete sich vor dem auf Krücken auf sie zukommenden Weißhaarigen. Seine Auferstehung konnte sie nicht nachvollziehen. Vorsichtshalber verschanzte sie sich hinter dem Ohrensessel.
    „ So lief es also, nachdem wir die Wohngemeinschaft durchsucht hatten. Zu Hause, nach dem dortigen, missglückten Einsatz, bekam ich einen Bärenhunger. Aus Gutmütigkeit hatte ich die Brombeermarmelade den Dealern abgekauft. Daher war ich voll gedopt, als ich ….“
    Weiter konnte er nicht sprechen. Die schrecklichen Erinnerungen an jene fatale Nacht übermannten ihn. Gestützt auf das Geländer seines Betts taperte er zurück in seine Liegeposition.
    „ Im Drogenrausch hatte mich der eitle Wahn gepackt, den kruden Fall noch in derselben Nacht zu lösen. Deshalb verlief meine nächtliche Erkundungstour so schicksalhaft. Wurde zur fürchterlichen Tortur!“
    Die Puzzleteile seiner düsteren Erinnerung wurden mit diesem Bruchstück zu einem kompletten Bild.
    „ War mir bis heute selbst ein Rätsel, wie ich an jenem Abend so entgleisen konnte!“
    Katzorke seufzte.
    „ So verdammt simpel reingelegt! Spezialitäten für griechische Restaurants? Da hatten sie sicher ihren Spaß. Einen gepfefferten Preis pro Marmeladenglas haben sie mir abgeknöpft. Respekt vor so viel Dreistigkeit! Spätestens da hätte ich hellhörig werden müssen.“
    Es fiel ihm zwar nicht leicht, aber wenn Ganoven sich clever anstellten, war er nicht abgeneigt, ihnen dafür Achtung zu zollen.
    Aus dem Ohrensessel drang lautes Schnarchen herüber. Während Sandor in Ruhe seinen Rausch ausschlief, war Mirandas Zustand kritisch. Ihr Gehör verarbeitete vor allem Nasengeräusche in blanken Horror. Verzweifelt hielt sie sich die Ohren zu.
    „ Der Fall ist hiermit gelöst!“
    Katzorke hatte alles noch einmal sorgsam durchdacht.
    „ Wie bitte? Oh Gott, ich muss hier raus!“
    Miranda, kalkweiß im Gesicht, rannte zur Toilette.
    „ Bloß ganz erledigt ist der Fall noch nicht.“
    Katzorke thronte wieder selbstbewusst auf seinem Lager und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf.
     

     

     

     

25.
    Nach dem Einsatz in der „Schlange“ hatte Stoppelkopf Fatma in seinem Privatwagen zur ärztlichen Untersuchung gebracht.
    Seine unterwegs prognostizierte Diagnose „Knalltrauma“ hörte sich zwar irgendwie lächerlich an, aber ihr Trommelfell hatte durch den Schusswaffengebrauch fühlbar gelitten.
    Abwechselnd vernahm sie ein helles Pfeifen oder ein tiefes Rauschen im Ohr.
    Der behandelnde Arzt korrigierte allerdings

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