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Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition)

Titel: Kommissar Katzorke: Süße Schrippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Lüdecke
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Mirandas Formulierung.
    „ Nein, lieber herzhafte Kost!“
    Sandor bediente sich am Büfett und bereitete Teller mit belegten Brötchen vor, während Miranda zurück in die Küche lief, um den Kaffee zu holen.
    „ Mit Milch und Zucker, Herr Katzorke?“
    „ Nein, unbedingt schwarz!“
    Sandor und Miranda mussten auf einmal gleichzeitig kichern, denn Katzorke hatte das in einem Ton gesagt, als habe er etwas zu verbergen. Sicher hatte er ihre Beschäftigung bei keiner Behörde angemeldet. Sie hatten schon über Schwarzarbeit gesprochen und fanden es nicht schlimm, da die Arbeit ja wie Freizeitvergnügen war.
    Miranda reichte ihm seine Tasse schwarzen Kaffee und einen Teller mit belegten Schrippen.
    Katzorke nippte nur am Getränk. Essen mochte er erst mal nicht, denn irgendwie war ihm bei dem Gedanken, er könnte die beiden wieder verlieren, der Appetit vergangen.
    „ Ihr fragt euch bestimmt, warum ich euch hierher bestellt habe?“
    Die Ansprache kostete ihn Überwindung. Er suchte nach Formulierungen, die er lange zuvor im Kopf hin und her gewendet hatte.
    Den beiden stockte der Atem. Sie unterbrachen den Verzehr ihrer dick mit Brombeerkonfitüre belegten Schrippen.
    „ Schöne Idee, ein gemeinsames Frühstück!“
    Miranda entkrampfte die aufkeimende Nervosität.
    Sandor biss wieder kräftig von seiner Schrippe ab. Ihm war klar, der Job war vorbei.
    Katzorke fingerte zwei große Zeichenblöcke neben seinem Lager hervor. Einen davon hielt er aufrecht vor seine Brust und schlug das Deckblatt zur Seite. Zu sehen war darauf eine auf dem Kopf stehende Zeichnung eines männlichen Gesichts.
    „ Das Gesicht steht auf dem Kopf! Ich meine, der Kopf mit dem Gesicht steht Kopf. Sie müssen es umdrehen, Herr Katzorke!“
    Er lachte und Miranda half ihm dabei, das Gesicht in die aufrechte Position zu drehen.
    „ Diesem Mann verdanke ich, dass ich mit meinen Augen kaum noch sehen kann.“
    Katzorkes Stimme zitterte. Ob vor Wut oder vor Anstrengung, seine Wut zu verbergen, war nicht erkennbar. Er schlug auch den zweiten Zeichenblock auf.
    „ Und diesem hier verdanke ich, dass ich kaum noch aus dem Bett aufstehen kann.“
    Miranda und Sandor schwiegen betroffen und betrachteten neugierig die beiden Gesichter. Selbst in ihren kühnsten Drehbuchfantasien hätten sie nicht mit einer solchen Wendung gerechnet.
    Eine Zeit lang waren nur Sandors Kaugeräusche zu hören, der von der Brombeerschrippe nicht mehr lassen konnte.
    Miranda fand es unpassend und warf ihm vorwurfsvolle Blicke zu.
    „ Kommt mir bekannt vor, der eine von den beiden. Vielleicht!“
    Das „vielleicht“ hatte Sandor noch blitzschnell hinzugefügt, denn er war sich absolut nicht sicher. Im nächsten Moment kam es ihm sogar so vor, als habe er das nur geäußert, um den Job zu behalten. Jemanden nach einer Zeichnung sicher zu identifizieren, klang eher unwahrscheinlich.
    „ Wie haben Sie die gezeichnet?“
    „ Zeichnen lassen! Von einer Zeichnerin für Phantombilder. Ich kannte sie noch von meiner Arbeit im Kommissariat.“
    Miranda nickte wie in Trance. Sie schwiegen eine Weile. Der Weißhaarige, ihr Herr Katzorke, bei der Polizei?
    „ Sie haben bei der Polizei gearbeitet?“
    „ Ja.“
    „ Sensationell!“
    Mit dieser neuesten Überraschung waren beide sichtlich überfordert.
    Sandor kaute mit stierem Blick.
    Miranda versuchte, ihre Gedanken zu sortieren. Ihr Drehbuch war von der wahren Geschichte meilenweit entfernt. Ein Kommissar außer Dienst hatte sie losgeschickt. Den Anfang ihres Drehbuchs konnten sie also wegwerfen. Sie hatten auf eine fantastische Liebesgeschichte gesetzt.
    „ Ich bin beeindruckt, Herr Katzorke!“
    Miranda griff zu ihrer Tasse und trank hastige Schlucke.
    Sandor verputzte schon die zweite Hälfte seiner Brombeerschrippe.
    „ Also, verstehe ich Sie richtig? Die beiden sind Kriminelle?“
    „ Ja.“
    Bisher hatte es Katzorke gut verstanden, sämtlichen Fragen über sich und sein Leben auszuweichen. Er versuchte mit aller Kraft, die beiden durch den Schleier seiner fehlenden Sehkraft zu fixieren. Es sah aus, als wollte er sie mit seinen matten Pupillen hypnotisieren.
    „ Was hattet ihr denn von mir gedacht?“
    Während Sandor ungerührt weiter kaute, blickte Miranda verlegen zu Boden. Katzorke konnte sicherlich ahnen, dass sie lang und breit über ihn gequatscht hatten.
    „ Wir dachten nur, dass sie sich einfach ihr Leben etwas verschönern wollten, Herr Katzorke.“
    Miranda versuchte, das Gespräch in Gang zu halten. Nur

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