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Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry

Titel: Kommissar Morry greift ein Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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den er auf einen Tisch gestellt hatte. Während er ihn öffnete, fuhr er im leichten Plauderton fort:
    „Sie wohnen sehr nett hier, Miß Williams . . ein kleines Häuschen, sicherlich liegt dort hinten ein traumhaft schöner Garten . . . wenn plötzlich Ihr Vater zurückkehren würde . . .“
    „Aber Sie irren sich“, unterbrach ihn Mia Yellow und blickte neugierig in den geöffneten Koffer. „Ich bin nur die Wirtschafterin . . .“
    „Warum wollen Sie mir einen Bären aufbinden“, lächelte der Mann.
    „Aber wirklich, es ist doch so“, erklärte mit fester Stimme Mia Yellow, so daß kein Zweifel auf kommen konnte, wer sie in Wirklichkeit war.
    Groß sah sie der elegante Mann an, nun schlug er beide Hände vor Überraschung zusammen und rief ungläubig aus:
    „Es gibt doch wirklich Wunder auf dieser Welt. Sie sehen aus wie eine Prinzessin, während woanders die Frau des Hauses wie eine Magd wirken kann. Es ist ein Jammer, mein schönes Kind, daß Sie Dienste verrichten müssen. Aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, daß das Leben bestimmt noch große Überraschungen für Sie hat. Eine Frau mit Ihrem Aussehen, — o lala, wie würde ich mich glücklich schätzen, wenn Sie für mich ein wenig mehr empfinden könnten als nur flüchtige Sympathie. Diese geht . . . und verweht. Ich möchte Ihnen mehr bedeuten, ja, ja, sehen Sie mich nur ruhig ungläubig an, die Worte, die ich Ihnen jetzt sage, hat mir mein Herz eingegeben. Glauben Sie mir, mir ist noch nie im Leben etwas derartiges passiert, daß ich beim Anblick einer Frau fast den Verstand verloren habe. Mir ist es ganz gleichgültig, ob Sie mir etwas abkaufen oder nicht ... ich möchte nur, daß wir uns Wiedersehen ... ist das zuviel verlangt, Miß . . .“
    Mit hochrotem Gesicht stand die junge Haushälterin da. Sie war hilflos. Es war ihr, als ob sie von einer Sturzflut ergriffen worden wäre, die sie hin- und hertrieb. Sie warf einen prüfenden Blick auf den gutaussehenden Mann. Wie offen blickte er sie an, nichts Verlangendes war in seinen Augen, — nur tiefe Bewunderung und Verehrung und weiter las sie in ihnen den Wunsch nach einem Wiedersehen.
    „Ich kenne Sie doch gar nicht“, stammelte sie verlegen. „Natürlich . . . auch ich würde mich freuen, Sie wiederzusehen . . . aber sicherlich reisen Sie noch heute weiter, und vielleicht morgen schon haben Sie mich vergessen.“
    „Bevor ich Sie kennenlernte, Miß . . . wie war noch Ihr Name“, forschte er mit weicher Stimme . . . „Mia Yellow? Ja . . . Mia paßt zu Ihnen. Er klingt schön, Ihr Name. Aber ich war wirklich entschlossen, morgen meine Reise fortzusetzen . . jetzt kann ich es nicht mehr . . . ich werde hier im Städtchen bleiben... in Ihrer Nähe, und wir werden die Heimlichkeiten einer jungen Liebe miteinander erleben.“
    Mia Yellow, die benommen zu Boden geblickt hatte, sah nicht, wie der Fremde ihr nun einen harten, prüfenden Blick zuwarf. In diesem Moment, hatten seine Augen einen ganz anderen Glanz: kalt und gefährlich. Als die junge Wirtschafterin aber wieder ihren Kopf hob, verschönte sofort ein Lächeln seine Züge und mit ausgebreiteten Armen näherte er sich ihr und sagte, wobei er seine Hände auf ihre Schultern sinken ließ:
    „Ich wäre der glücklichste Mensch, Mia, wenn Sie dasselbe für mich empfinden, wie ich für Sie. Wollen wir Freunde werden, ja? Schlagen Sie ein, geben Sie mir Ihre Hand, damit ich weiß, daß Sie mich ein ganz klein wenig gern haben. Oh“, stöhnte er auf, „Sie geben mir Ihre liebe Hand, Sie ahnen gar nicht, was das für mich bedeutet.“ Und wie zum Beweis, daß das, was er sagte, auch ernst gemeint war, holte er aus dem kleinen Koffer einen messingbeschlagenen runden Gegenstand heraus und überreichte ihn der jungen Frau mit den Worten:
    „Den schenke ich Ihnen, Mia . . . “
    „Was soll das“, stammelte Mia Yellow verwirrt, „das kann ich doch nicht annehmen.“ Aber sie konnte es nicht vermeiden, daß ihre Augen aufblitzten. Fast liebevoll betrachtete sie den Staubsauger. Er war ein Meisterwerk der Technik.
    „Sie müssen ihn ausprobieren“, forderte sie freundlich lächelnd der Mann auf und schloß ihn an der elektrischen Leitung an. Ein ganz leises Surren war nur vernehmbar, als Mister Jack der fassungslosen Frau sein Geschenk vorführte. Wie in guter Laune, zündete er sich dann eine Zigarette an und nachdem er sie halb aufgeraucht hatte, streute er die Asche umher, damit aber noch nicht genug, holte er aus der Küche den

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