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Kommissar Morry - Ich habe Angst

Kommissar Morry - Ich habe Angst

Titel: Kommissar Morry - Ich habe Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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fraulicher Liebe sehnten. Er brachte sie mit Kilda Leswin zusammen. Als er später merkte, daß diese Männer kurz nach ihrer Hochzeit starben, begriff er rasch die Zusammenhänge. Er hatte Angst vor der Polizei. Er fürchtete, daß man ihm bereits auf den Fersen war. Diese Furcht trieb ihn in den Tod."
    „Sie trieben ihn in den Tod, nicht die Polizei", sagte Morry schroff. „Hätte er damals mehr Vertrauen zu uns gehabt, so wäre er zu retten gewesen. Eine andere Frage, Mr. Lampard! Was wurde aus dieser Kilda Leswin?"
    „Sie ist tot.“
    „Tot?"
    „Sie unternahm eine Bootsfahrt und ertrank."
    „Es war Mord, nicht wahr? Die Frau wußte zuviel. Sie sollte zum Schweigen gebracht werden. Stimmt das?"
    „Ja, Sir! Harley Poole hat es getan."
    „Sie gaben den Befehl dazu?"
    „Ja, Sir!"
    Weiter wollte Kommissar Morry nichts mehr wissen. Für ihn war alles klar. Der ganze Fall lag nun vor ihm wie ein offenes Buch. Aber drüben in der anderen Ecke des Wartesaals hatte jemand noch eine wichtige Frage auf dem Herzen. Dieser Jemand war Jack Havard. Er sah Esther Harras an. Er blickte ihr forschend ins Gesicht. Dann deutete er zu Alban Lampard hinüber.
    „Sehen Sie sich diesen Schurken an", murmelte er grimmig. „Er ist schlechter als der Satan selbst. Ich möchte nur wissen, was Sie in seine Nähe getrieben hat. Wieso konnte er Sie erpressen? Was verband Sie mit Alban Lampard? "
    „Ich will Ihnen die Wahrheit sagen", murmelte sie gepreßt. „Ich komme aus einem Land im Osten. Ich war dort Lehrerin für englische Sprache. Eines Tages mußte ich flüchten und wanderte illegal in England ein."
    „Und?"
    „Man hielt mich in London für eine Spionin. Man wollte mich ausweisen. Ich sollte wieder in jenes Land zurückkehren, aus dem ich kam. Doch ich hatte Angst davor. Das müssen Sie doch begreifen. In dieser verzweifelten Notlage lernte ich Alban Lampard kennen. Er beschaffte mir einen Paß. Und von diesem Augenblick an hatte er mich in der Hand. Er brauchte mir nur mit der Polizei zu drohen oder mit der Aussicht, wieder in jenes Land zurückkehren zu müssen. Damit machte er mich gefügig."
    Jack Havard sah sie in glücklicher Erleichterung an.
    „Also so war das“, sagte er mit einem befreiten Atemzug. „Dann steht unserem Glück ja nichts mehr im Wege. Darf ich Sie fragen, Miß Harras, ob Sie mit einem Prokuristengehalt auskommen werden?"
    „Ja", sagte sie zärtlich. „Ganz bestimmt."
    Er nahm sie in seine Arme und küßte sie. Morry sah kurz herüber und lächelte.
    „Sie hat diesen Kuß längst verdient", murmelte er leise vor sich hin.

    ENDE

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