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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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anderer Personen, darunter drei Polizeibedienstete, nämlich er selbst und zwei PET -Mitarbeiter. Die Ergebnisse der DNA -Proben vom Tatort am Nørrebro-Friedhof waren noch nicht eingetroffen.
    Die Abdrücke unmittelbar vor der Leiche stammten von Stiefeln Größe vierundvierzig – eine Nummer größer als Lindbergs Schuhe, wie Axel sich notierte. Bei der Durchsuchung von Lindbergs Wohnung hatten sie keine Stiefel gefunden, die zu den Spuren passten, aber das hatte nichts zu bedeuten. Sie konnten irgendwo anders sein, oder vielleicht hatte er sie entsorgt. Wenn es nicht seine Fußspuren waren, dann blieben nurzwei Möglichkeiten: Entweder hatte Lindberg einen Komplizen, oder es gab jemanden, der die Morde erst der Polizei und dann Lindberg anzuhängen versuchte. So gerne Axel Lindberg auch festgenagelt hätte, war er doch geneigt, Letzteres anzunehmen.
    Sie wurden an der Nase herumgeführt.
    Vielleicht war der Schlüssel in der Vergangenheit zu finden, im Frühjahr 2001.
    Er rief Henriette Nielsen an und erzählte ihr, zu welchen Schlussfolgerungen er gekommen war.
    »Können Sie prüfen, ob ihr etwas über dänische Journalisten habt, die im März 2001 in Tetovo waren und über die Kämpfe zwischen den Regierungstruppen und den sogenannten albanischen Aufständischen berichtet haben?«
    »Vergessen Sie’s. Wir haben einen Durchbruch bei Moussa erzielt. Ihr Plan scheint zu funktionieren.«
    »Gab es Kontakt wegen des Stoffs?«
    »Ja, offenbar. Wir haben zwar nicht direkt etwas aufgeschnappt, aber im Milieu wird darüber gesprochen, und es gibt Unruhe. Jemand will ihnen fünfzehn Kilo Kokain verkaufen, und zwar noch diese Woche.«
    »Ist Moussa direkt involviert?«
    »Nein, einige seiner engsten Vertrauten haben sich verplappert, und jetzt herrscht ziemliche Hektik rund um den BGP . Aber vielleicht sollten Sie herkommen, und wir gehen die Aufnahmen gemeinsam durch.«
    »In Søborg?«
    Sie klang sehr viel optimistischer als noch vor drei Stunden im Treppenhaus am Blågårds Plads.
    »Nein, natürlich nicht, dort möchte ich in Ihrer Gesellschaft nicht gesehen werden. Schließlich hat man Sie aufs Abstellgleis manövriert. Ich bin in der Wohnung.«
    »Ich muss eben noch ein paar Dinge erledigen, dann komme ich. Was ist mit Makedonien und dem März 2001?«
    »Ist das wichtig? Ich kann gerne einen unserer Akademiker darauf ansetzen, die Archive zu durchstöbern, Dateien zuchecken und sich beim Außenministerium umzuhören, wenn Sie drauf bestehen.«
    Ein Klopfzeichen ertönte in seinem Handy, Darling versuchte, ihn zu erreichen. Eilig verabschiedete er sich von Henriette Nielsen.
    »Die Fahrgestellnummer stimmt überein. Es ist Lindbergs Ford Transit. Das ist der Durchbruch, auf den wir gewartet haben«, sagte Darling.
    »Was wirst du jetzt tun?«
    »Wir gehen jetzt noch mal alles durch, was wir an Material über ihn haben. Kettler kommt gleich, und dann werden wir ihn noch einmal verhören. Ich habe Corneliussen gefragt, ob du dabei sein kannst, aber er hat gesagt, das sei ausgeschlossen.«
    Vielleicht hätte er protestieren sollen, aber Axel entschied sich, den Dingen ihren Lauf und Darling über die neueste Entwicklung in Unkenntnis zu lassen – es gab keine Garantie, dass der Mann, der Moussa Davidis Drogen verkaufen wollte, der Mörder war, aber es war immerhin eine Möglichkeit. Und er schuldete Darling nichts.
    »Was ist mit Sonne und Laila Hansen?«
    »Sie sind auf dem Weg hierher, nehme ich an.«
    Axel verließ das Büro, um Wasser zu holen, und ging durch den Flur in einen der legendären Rundbauten. Er hatte ein Jahr gebraucht, um sich zu orientieren und die Tür zum Dezernat und zur Toilette zu finden, wenn er den kreisförmigen Komplex durch eine andere Tür betrat. Es ging das Gerücht, dass ein Gefangener während des Krieges die falsche Tür genommen habe, als er zur Toilette wollte, und spurlos verschwunden sei. Ein Jahr nach der Befreiung wurde er in dem riesigen Keller unter dem Bunker gefunden, mumifiziert.
    Er pinkelte, füllte seine Wasserflasche und ging zurück. Unter ihm lag der Innenhof in der Dunkelheit, aber er konnte zwei Kollegen erkennen, die den Platz überquerten. Zwischen ihnen ging Laila Hansen.
    Habe ich mich in ihr getäuscht?, fragte er sich. Ist sie in dieSache verwickelt? Ihr erstes Zusammentreffen, die Worte und das lange Verhör am Tag darauf, als sie die Geschichte ihrer Beziehung zu Enver Davidi erzählt hatte, standen ihm noch glasklar vor Augen. Er erinnerte sich an jedes

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