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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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redet, ist Micki, ein alter Freund von Moussa hier aus dem Viertel, ein Däne und irgendwie außerhalb der Hierarchie mit Status ›unantastbar‹. Hat zwei Verurteilungen wegen Haschischhandels und eine wegen Nötigung auf dem Kerbholz. Kleiner, kurzhaariger Kerl mit etwas zu großem Bizeps und Pectoralis, wir reden über Körbchengröße B, würde ich mal sagen. Er spricht mit einem der Typen, die Montagabend bei Moussa waren und den seine Freunde Lasso nennen. Er ist Türke und hat zwei Verurteilungen wegen Waffenbesitzes und kleineren Vergehen, Haschischkonsum, Ruhestörung, so was eben. Sie schlendern über den Platz, das war gestern Nachmittag, aber die Mikrofone unter den Cafétischen fangen das meiste auf.«

    Sie klickte auf Start.
    Die eine Stimme sprach mit schwerem Kopenhagener Slang, die Hälfte der Worte flossen ineinander, und er sprach sehr schnell.
    »Er kommt mit fünfzehn Päckchen, kapiert? Dafür kriegt er das Geld, sonst geht das Ganze den Bach runter.«
    »Schon klar, Mann, was …«
    Ein Auto fuhr vorbei, und die Stimmen wurden undeutlich.
    »Du bist für das Geld verantwortlich. Du schaffst es herbei, du hältst …«
    »Wann, Mann?«
    »Morgen, wir müssen so weit sein, wenn sie auf den Platz kommen.«
    »Warum der Platz? Das ist doch total schwachsinnig.«
    »Halt die Schnauze. Er hat es so bestimmt.«
    Plötzlich waren zwei Frauenstimmen zu hören und übertönten die Drogenhändler.
    »Schätzchen, ist das hier nicht ausgezeichnet?«
    »Wenn was schiefgeht … teuer … Moussa … ein beschissener Bulle.«
    »Ein bisschen kalt, aber wenn wir rauchen wollen, ist es hier am besten.«
    »Wo ist Moussa, wenn es über die Bühne geht?«
    »Teufel noch mal, du Idiot, Moussa weiß hiervon einen Scheiß, kapiert?«
    »Aber warum sagst du dann, dass …«
    »Mmm, ja, vielleicht einen Cappuccino, obwohl ich eigentlich mehr auf Cortado stehe.«
    »… du Schwachkopf, also hör auf mit dem Scheiß.«
    »Ich muss mal eben wohin.«
    Frauenlachen.
    »… oder geh nach Hause und fick deine Mutter in den Arsch, kapiert? Du tust, was ich sage, oder die Sache wird für dich böse enden. Sie kommen auf den Platz, wir sitzen wie immer vorm Esco, wir bekommen ein Zeichen, und dann siehst du zu, dassdu das Geld parat hast. Bei wem du es bis dahin bunkerst, ist deine Sache, und dann tauschen wir die Waren, fünfzehn Kilo, kapiert, oder bist du zu blöd dazu?«
    »Ich hab’s kapiert.«
    »Dann verzieh dich.«
    Die Aufzeichnung war zu Ende.
    »War’s das?«
    »Ja, das ist die beste. Wir haben noch eine Menge anderer Aufnahmen, Gerede, nur eine Handvoll Leute wissen Bescheid. Micki ist danach ins Café gegangen und hat sich mit Moussa und drei seiner Leute getroffen, Hände geschüttelt, Sie wissen schon, Stammesrituale, und dann nickte er ihm zu, ganz sicher um klarzumachen, dass er alles im Griff hat.«
    »Warum flippt er so aus, als der Kleine Moussas Namen nennt? Wenn er weiß, dass sie abgehört werden, dann wäre es doch idiotisch, über den Deal zu reden.«
    »Sie wissen nicht, dass sie abgehört werden, aber sie wissen, dass das Risiko besteht und dass es ziemlich groß ist. Deshalb ist es verboten, irgendetwas über Moussa und kriminelle Aktivitäten zu sagen. Ein paar von ihnen sind darin allerdings nicht besonders gut.«
    »Nein.«
    Henriette Nielsen kratzte sich an einem Perlmutt lackierten Nagel.
    »Was halten Sie davon, dass sie ›sie‹ sagen?«
    Axel dachte darüber nach, seit er es gehört hatte. Und er war durcheinander und wütend auf sich selbst, weil er die Möglichkeit beiseitegeschoben hatte, es könnten mehrere Personen sein.
    »Das ist das, was mich am meisten überrascht. Entweder steckt der Mörder mit jemand anderem unter einer Decke, oder der, der den Stoff bringt, hat mit den Morden nichts zu tun«, sagte er.
    »Ja, oder es bedeutet, dass sie zu mehreren kommen, aber was bedeutet das für uns?«
    »Ich kann nicht erkennen, dass das etwas ändert. Wir wissennicht, wann es passiert, also müssen wir uns bereithalten, unsichtbar bleiben und jederzeit klar für den Zugriff sein. Nicht zu viele, aber genug, um sie ruhigzustellen, falls es Ärger geben sollte. Wir müssen den ganzen Platz abdecken, aber besonders das Escobar. Erarbeiten Sie den Plan mit Verstecken und Positionen?«
    »Ja.«
    Axel schaute auf die Video- und Fotoausrüstung am Fenster.
    »Wie funktioniert das, rein technisch?«
    »Alles wird aufgezeichnet und geht nach Søborg, wo wir vier Mann haben, die das Ganze

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