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Kommissar Steen 01 - Unruhe

Kommissar Steen 01 - Unruhe

Titel: Kommissar Steen 01 - Unruhe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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Samstagvormittag draußen gewesen und hatten in den Autonomenkollektiven und im Folkets Hus Ausländer festgenommen.
    »Gleich spielen wir Verstecken, aber Papa muss erst mit einem Kollegen sprechen. Das dauert nicht lange, Schatz.«
    Er fuhr über den schmutzigen Riesenslalomkurs des Åboulevarden, bog am Jagtvej nach rechts ab und hielt den Kollegen am Eingang zum Friedhof durch das Fenster seinen Ausweis hin. Sie öffneten das Tor, und er folgte dem Weg zur Kapelle, wo BB mometan auf Spurensuche war, wie er wusste. Jetzt kommt der Durchbruch, dachte er und öffnete die Tür, um auszusteigen.
    »Ich will mitkommen, Papa. Hier warten ist mir zu langweilig«, rief Emma vom Rücksitz.
    Fuck, er hatte sie mal wieder vollkommen vergessen.
    Axel lächelte und befreite sie aus dem Kindersitz.
    »Okay. Komm, wir müssen zu dem Mann da drüben.«
    Er zeigte auf BB , der dabei war, einige Luken zu untersuchen, die etwa zehn Meter von der Kapelle entfernt hinunter in die Erde führten.
    »Darf ich hierbleiben und Eichhörnchen zählen?«
    Axel sah sich um. Er hatte normalerweise keine Angst, Emma alleine auf Entdeckungstour gehen zu lassen, aber das hier war ein Tatort, und der Mörder lief noch frei herum.

    »Na gut, du darfst, aber ich muss dich sehen können.«
    »Jaja«, antwortete sie mit schleppender Resignation in der Stimme. »Was meinst du, wo soll ich anfangen?«
    Axel sah hinauf in die Krone eines jahrhundertealten Ahornbaums.
    »Hier, meine ich.«
    Dann ging er zu BB , während sich das Flüstern seiner Tochter hinter ihm verlor: »Eichhörnchen, Eichhörnchen kommt heraus, sonst gehe ich sofort nach Haus.«
    »Was hast du für mich?«
    BB hob den Kopf und sah ihn aus riesigen wasserblauen Augen an, die – abgeschirmt von doppelten Brillengläsern, einem gewöhnlichen und einem vergrößernden – vergeblich versuchten, ihn anzusehen. BB klappte die äußere Lage hoch und lächelte.
    »Ich habe auf dich gewartet. Ich glaube, ich kann rekonstruieren, wie sich der Mord abgespielt hat, jedenfalls das meiste. Die Suchhunde haben mir geholfen, und ich bin sicher, dass Opfer und Täter hier waren.« BB öffnete eine der Luken, sodass Axel eine kleine Treppe sehen konnte, die zu einem Gang etwa eineinhalb Meter tiefer führte. Er richtete sich auf. »Und da drüben.« Der Zeigefinger zielte auf die Kapelle. »An beiden Stellen gibt es Spuren von ihnen. Blutspuren, Abdrücke von Stiefeln, die mit denen übereinstimmen, die wir am Tatort gefunden haben, und ein paar andere Dinge, an denen wir wahrscheinlich ebenfalls ihre DNA -Spuren finden werden. Lass mich hier noch eben fertig werden, dann zeige ich dir das Ganze.«
    Axel war unruhig. Er wollte jetzt Bescheid wissen. Er sah sich um. Links und rechts von ihm, am Tatort und an der Mauer gegenüber dem Jungendzentrum waren uniformierte Beamte, aber wo war Emma? Er wollte sich gerade auf die Suche nach ihr machen, als er etwas weiter entfernt zwischen den Bäumen den Klang ihrer hellen Stimme hörte, die im vollkommenen Widerspruch zu der ernsten und nachmittagsschweren Stimmung stand, die das bonbonfarbene Absperrband, die weiß gekleideten Kriminaltechniker und die vielen Polizisten in voller Montur ausstrahlten:
    »Aaaaaaaalle Tiere kommt hera-aus, soooooonst gehe ich sofort nach Ha-aus!«
    Axel ging zu der Kapelle mit den vier Säulen, ein acht Meter hohes Haus im Zustand des voranschreitenden Verfalls. Die Mauern waren einmal weiß gewesen, aber jetzt hatten sie graue und grüne Flecken, und die äußere Farbschicht blätterte an vielen Stellen ab. Zwischen den Säulen musste sich einmal eine Tür befunden haben, aber sie war zugemauert worden, und stattdessen hatte man weiter rechts eine kleine Holztür eingebaut, die eingetreten worden war. An der Mauer links von ihm stand 69 ergibt sich niemals. Er schob den Kopf durch die zersplitterte Holztür und konnte eine Werkstatt erahnen, die seit vielen Jahren nicht mehr benutzt wurde, aber auf dem Boden waren Fußspuren zu sehen.
    »Das war mal die Wohnstatt der Totengräber«, sagte BB , der ihm gefolgt war. »Sie wurde 1805 von Jens Bang gebaut, der große Pläne mit dem Friedhof hatte. Er wollte ihn zu einem romantischen Park umgestalten, aber seinem Vorhaben wurde ein Ende gesetzt. Im Großen und Ganzen ein ziemliches Fiasko. Die Säulen stehen so dicht beieinander, dass nicht mal zwei Männer mit einem Sarg hindurch kommen können.«
    »Was ist mit unserem Opfer? War er hier drin?«
    »Da bin ich nicht sicher,

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