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Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich

Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich

Titel: Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Graf-Riemann
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herausgekommen, Marlu?«
    Holler und Fischer bekamen große Augen, als Meißner die junge Kollegin beim Vornamen, ja eigentlich sogar beim Kosenamen nannte. Marieluises Gesichtsfarbe wechselte prompt ins Rosige.
    »Zur Vorgeschichte«, sagte sie, räusperte sich und klärte ihre beiden Kollegen dann über den vorletzten Brief des Spielers auf.
    »Das ist unser Mann!«, sagte Fischer. »Der hat sie doch nicht mehr alle. Der ist doch krank.«
    »Keine voreiligen Schlüsse«, warnte Meißner. »Wir haben immerhin mehr als einen Verdächtigen. Hast du also irgendwas herausbekommen, Marlu?«
    »Sie hat die Krawatte am späteren Vormittag in einem Bekleidungsgeschäft in der Innenstadt gekauft. Die Verkäuferin hat sich genau daran erinnert, weil Frau Stein sagte, sie brauche sie für sich selbst, und sich ein kräftiges Rot aussuchte, ziemlich ungeeignet für Anzüge in gedeckten Farben.«
    Meißner staunte. Marlu schien ein echter Glückstreffer für die Kripo Ingolstadt zu sein.
    »Außerdem konnte sie mir Roxanne Stein gut beschreiben, weil die sie noch darum bat, ihr beim Binden der Krawatte zu helfen. Bevor sie den Laden verließ, habe sie die Krawatte jedoch wieder abgelegt und in ihre Umhängetasche gesteckt. Die Verkäuferin war also Person Nummer eins – und wenn sich das Opfer an die Anweisungen des Spielers gehalten hat, müsste das Diktiergerät dabei angeschaltet gewesen sein. Wahrscheinlich hatte sie es entweder in der Umhänge- oder in der Jackentasche versteckt. Vielleicht hat sie anschließend noch die Personen Nummer zwei und drei auf der Straße angesprochen, und eine folgte ihr in ihre Wohnung? Oder sie bekam Besuch, nachdem sie ihre drei Aufnahmen gemacht hatte?«
    »Das Diktiergerät habt ihr aber nicht in der Wohnung gefunden, oder?«, fragte Holler.
    »Wir haben noch nicht gezielt danach gesucht«, sagte Marlu. »Bei der Leiche lag es jedenfalls nicht, und der Spieler wird es auch nicht bekommen haben, denn um fünf, als Roxanne Stein die Kassette in den blauen Wagen vor ihrer Tür werfen sollte, war sie bereits tot.«
    »Es sei denn, er hat es mitgenommen, als er bei ihr in der Wohnung war und ihr selbst beim Krawattenbinden half«, mutmaßte Fischer.
    »Oder einer der anderen, die als Mörder in Frage kommen. Vielleicht lief das Gerät zu dem Zeitpunkt ihres Mordes ja noch?«, sagte Meißner.
    »Das wird ja immer gruseliger! Stellt euch mal die Geräusche vor, die darauf zu hören wären.« Fischer verzog das Gesicht.
    »Ihr beide«, sagte Meißner zu seinen männlichen Kollegen, »fahrt noch mal in die Wohnung und sucht nach diesem Diktiergerät. Und zwar mindestens eine Stunde lang, dann könnt ihr Feierabend machen. Ich brauche die Nummer von dieser Therapeutin in München, Fischer. Und du«, er wandte sich an Marlu, »siehst zu, dass du diese Rebecca Reim oder sonst jemanden vom Frauenhaus erwischst. Am besten gehst du noch heute Abend oder gleich morgen zu ihr hin. Morgen Mittag treffen wir uns dann zur nächsten Besprechung. Ich weiß, morgen ist Samstag, also sagen wir um dreizehn Uhr, das ist eine familienfreundliche Zeit. Und haltet euch alle den morgigen Abend frei, ihr wisst ja, wir machen einen Betriebsausflug ins Theater. Und lasst eure Handys eingeschaltet.«
    Halb sechs. Noch vom Büro aus rief Meißner Herrn Freybergs Therapeutin an und landete bei der automatischen Ansage: »Bitte rufen Sie jeweils zehn Minuten vor der vollen Stunde an.«
    Genervt wählte er die Handynummer von Frau Steins jüngerer Tochter, mit der er immer noch nicht gesprochen hatte.
    »Hallo?«, meldete sich eine junge Frau.
    »Spreche ich mit Alba Freyberg? Stefan Meißner hier, von der Kripo Ingolstadt. Ich würde mich gerne ein wenig mit Ihnen unterhalten.«
    »Und wann?«, fragte sie.
    »Wie sieht’s noch heute Abend aus?«
    »Da bin ich auf einem Konzert im ›Paradox‹.«
    »Ist das ein Club?«
    »Eher ein Musikcafé. In der Nähe des Klinikums.«
    »Ab wann sind Sie da?«
    »So ab neun.«
    »Gut, dann komme ich dort vorbei. Sie haben doch noch diese, äh, Locken wie im Sommer?«
    »Die heißen Dreads«, sagte sie. »Und ja, die hab ich immer noch.«
    »Okay, dann bis später.«
    Er rief Fischer an. »Kennst du das ›Paradox‹?«
    »Klar, das ist beim Klinikum draußen. Ist aber nicht unbedingt das Richtige für deine Altersgruppe, Stefan. Lauter Jungvolk.«
    »Ich suche ja auch nicht meine neue Lebensabschnittspartnerin in diesem Etablissement. Trotzdem danke.«
    Dann versuchte er es noch einmal

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