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Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich

Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich

Titel: Kommissar Stefan Meissner 01 - Eine schoene Leich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Graf-Riemann
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sofort beim »Donaukurier« anzurufen.
    »Die müssen mit der Meldung von Frau Steins Tod unbedingt bis Montag warten. Sag diesem Redakteur, dass wir einem Verdächtigen auf der Spur sind. Morgen darf auf keinen Fall schon etwas in der Zeitung stehen. Und wenn ihm das nicht passt, dann sag ihm, dass ich, wenn nötig, die Auslieferung der Zeitung stoppen lasse.«
    »Dürfen wir das denn überhaupt?«, fragte Fischer.
    »Wahrscheinlich nicht. Aber vielleicht glaubt er’s ja.«
    Meißner ging rüber ins Besprechungszimmer, wo ihn Marlu und Holler schon erwarteten. Nach ein paar Minuten tauchte auch Fischer wieder auf.
    »Der ›Donaukurier‹ bringt den Artikel erst am Montag«, sagte er. »Aber dafür will Kuska von dir ein paar ›echte Infos‹, wie er sich ausgedrückt hat.«
    »Soll er haben«, sagte Meißner. »Vielleicht haben wir bis dahin ja auch schon den Mörder. Also, Leute, ich fange mal mit meiner Zusammenfassung an. Erstens: Der Schauspieler Viktor Grünberg ist vorübergehend verschwunden. Zweitens: Der Spieler hat gestern einen neuen Brief an die Tote abgeschickt.«
    »Der hat vielleicht Nerven«, meinte Fischer.
    »Er hat sie für morgen Abend ins Theater eingeladen.«
    »Na dann viel Spaß!«
    »Weil wir nicht wissen, welche Art von Spiel er sich da erlaubt, und ich ihn gerne kennenlernen möchte, schicken wir einen Lockvogel mit Perücke hin. Und dabei habe ich nicht an dich gedacht, Fischer.«
    Alle Augen wanderten zu Marieluise.
    »Respekt!« Das war Holler.
    »Ihr dürft trotzdem mitkommen, in angemessener Kleidung natürlich«, sagte Meißner. »Ich will den Kerl kriegen. Personenbeschreibung: circa fünfzig, grauhaarig und schwarze eckige Brille.«
    »Hört sich nach dem Intendanten an«, meinte Fischer, bevor er den strafenden Blick von Meißner auffing. »Okay, Entschuldigung!«
    »Drittens und viertens: der Ehemann und dieser Nachbar, Grote.«
    »Grotes Alibi ist nicht hieb- und stichfest. Eine Akquisetour ins Schwäbische, nach Augsburg. Ohne feste Termine und mit angeblichen Gesprächspartnern, die sich nicht erinnern können, dass er an dem Tag wirklich da war«, sagte Marlu. »Wir könnten es genauer überprüfen, per Handy-Ortung zum Beispiel, aber dafür gibt es noch keinen zwingenden Anlass. Oder sehe ich das falsch?«
    Meißner winkte ab.
    »Mit dem Ehemann oder Witwer habe ich auch noch einmal gesprochen«, fuhr sie fort. »Er hat uns bezüglich seines Alibis angelogen. Eine Notlüge, sagt er, weil es ihm peinlich gewesen sei, dass er selber eine Therapie macht. ›Krisenintervention‹ nennt er das, obwohl die Ehekrise nun ja auch nicht mehr ganz so taufrisch war. Ich habe die Telefonnummer seiner Therapeutin in München.«
    »Fünftens, die Meisinger-Sache. Hast du da was rausgekriegt, Holler?«
    »Dass der Meisinger ein Grobian ist, ist aktenkundig. Einmal haben die Nachbarn schon die Polizei gerufen. Damals gaben die Eheleute ›Meinungsverschiedenheiten‹ zu Protokoll. Ein Hausangestellter hat ihn mal angezeigt, weil er ihn geohrfeigt hatte. Das Verfahren wurde aber eingestellt, die Parteien haben sich außergerichtlich geeinigt. Im Juli folgte dann die Sache mit dem Frauenhaus. Die Meisinger ist wohl dort aufgetaucht, um sich beraten zu lassen, nicht um einzuziehen. Trotzdem ist die Sache irgendwie durchgesickert. Es gab einen anonymisierten Artikel im ›Donaukurier‹, aber die Leute wussten schon, wer mit ›dem Unternehmer‹ gemeint war. Es hätte ein riesiger Skandal werden können, wurde dann aber niedergebügelt.«
    »Und was hatte die Tote nun genau mit dieser Sache zu tun?«, wollte Meißner wissen.
    »Sie hat über häusliche Gewalt recherchiert, ist im Frauenhaus gewesen, hat mit einigen Opfern gesprochen, hat Fotos gemacht und dort auch von der Meisinger-Sache erfahren«, berichtete Fischer. »In ihren Mails habe ich mehrere von einer Frau gefunden, die wohl ihre Hauptinformantin war. Eine gewisse Rebecca Reim. Vielleicht eine Sozialarbeiterin.«
    »Mit so einem Thema macht man sich als Journalistin zwar nicht unbedingt Freunde«, meinte Meißner, »aber wird man deshalb gleich umgebracht?
    »Der Meisinger ist ein skrupelloser Geschäftsmann«, sagte Holler, »aber so dumm oder so kriminell, dass er gleich eine Journalistin umbringt, ist der nicht. Außerdem ist Ingolstadt nicht Moskau.«
    »Okay. Ich treffe heute noch den Redakteur vom ›Donaukurier‹«, meinte Meißner. »Vielleicht erfahre ich von ihm ja mehr. Ach ja, und was ist bei deiner Krawattensuche

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