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Komplott

Komplott

Titel: Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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hinter sich. Nachdem er sich wieder gesetzt hatte, musterte er seine Brüder, die ihm seltsame Blicke zuwarfen. Sie konnten doch unmöglich seine leise Unterhaltung mit Zena Partridge mitbekommen haben?
    »Wir haben hier ziemlich vertrauliche Dinge besprochen, während die Tür dort nicht ganz zu war«, sagte er.
    »Sehr vertrauliche Dinge sogar«, bestätigte Noel mit hoher Stimme. »Die Lieferung der Wasserwerfer zum Harbern Yard bei Tolhaven, wo diese Spezialtruppe ausgebildet wird. Darüber haben wir in allen Details gesprochen.
    Du bist als Letzter hier hereingekommen, Nelson. Sieh zu, dass du das nächste Mal die Tür richtig zumachst.«
    »Du hast mir überhaupt nichts zu sagen«, gab Nelson gereizt zurück.
    »Themawechsel!«, verlangte Benton mit sanfter Stimme.
    »Ich habe beschlossen, meinen Plan auszuführen«, verkündete Nelson. »Und zwar innerhalb der nächsten Stunde.«
    »Und was für ein Plan ist das?«, fragte Noel mit einem skeptischen Stirnrunzeln.
    »In die Offensive zu gehen«, sagte Nelson unverbindlich. Er wusste, dass Noel ständig über alles informiert sein wollte, und das missfiel ihm. »Du bist nicht der Einzige, der einen Plan entwickeln kann, mein Junge.«
    »Ich bin nicht dein Junge«, zischte Noel wütend und sprang auf. Auch Nelson hatte sich erhoben, ging ruhigen Schrittes zur Tür und trat auf den Flur, als hätte er seinen Bruder überhaupt nicht gehört.
    »Regt euch nicht auf«, sagte Benton, der ständig für Frieden zwischen seinen aufbrausenden Brüdern sorgen musste, mit ruhiger Stimme, ehe sich die Tür schloss.
    »Ich gehe mal nach drüben«, verkündete Noel und ging hinüber ins Nachbarbüro.
    Keine Spur vom Miss Partridge, nur die junge Coral Flenton hockte in einer Ecke vor ihrem Computer. Obwohl sie in einem Spiegel, den sie geschickt vor sich auf den Schreibtisch gestellt hatte, sehen konnte, wer zur Tür hereinkam, tat sie so, als hätte sie nicht bemerkt, dass Noel auf sie zukam.
    »Miss Flenton, wie lange sitzen Sie denn jetzt schon hier?«, fragte er.
    »Seit ich heute Morgen zur Arbeit gekommen bin, Sir.«
    »Im Ernst?«, fragte Noel mit einem höhnischen Lachen. »Gehen Sie denn nie aufs Klo?«
    »Ich sage die Wahrheit, Sir.«
    »Na schön, dann stehen Sie eben jetzt zur Abwechslung mal auf, und holen Sie für mich und meine Brüder Kaffee und Kuchen. Und zwar ein bisschen dalli, wenn ich bitten darf.«
    Noel drehte sich um und ging zurück ins andere Büro, während Coral ihm hasserfüllt hinterher starrte.
    »Nach Hause«, sagte Nelson Macomber zu Jeff, seinem Chauffeur. Er hatte beschlossen, sich erst umzuziehen und dann im Mercedes zu Tweed zu fahren. Er wollte von vorneherein einen guten Eindruck auf ihn machen.
    In seinem Haus in Mayfair angekommen, rannte Nelson leichtfüßig die Treppe in den ersten Stock hinauf, wo ihm seine Frau Loelia in einem tiefroten Samtkostüm entgegenkam.
    Die gut aussehende Brünette Anfang vierzig war nicht gerade angetan, ihren Ehemann zu sehen.
    »Wieso kommst du mitten am Tag nach Hause?«, fragte sie ihn mit missmutig heruntergezogenen Mundwinkeln. »Du hättest zumindest anrufen können.«
    »Warum denn?«, erwiderte Nelson und marschierte schnurstracks in Richtung Schlafzimmer. »Bist du etwa schon wieder auf dem Weg zu deinem Freund Frederick?«
    »Seine Freunde nennen ihn Freddie …«
    »Für mich wird dieser aufgeblasene Wichtigtuer immer Frederick bleiben.«
    »Er ist nicht aufgeblasen und hat außerdem viel bessere Manieren als du«, fauchte Loelia verärgert. »Und du? Mit welchem Flittchen triffst du dich heute? Doch nicht mit dieser Hungerharke Jeanette Summers?«
    »Du liegst wie immer völlig daneben. Ich habe heute einen geschäftlichen Termin.
    Weißt du, wo mein Armani-Anzug ist?«
    »Im Schrank, wo sonst? Und sieh zu, dass du ihn über einen Bügel hängst, bevor du mit deiner Schlampe ins Bett hüpfst.«
    »Raus!«, herrschte Nelson sie an.
    »Leck mich«, schrie Loelia und knallte die Schlafzimmertür hinter sich zu. Obwohl sie die Tochter eines Lords war, konnte sie fluchen wie ein Fuhrknecht.
    Nelson zog sich rasch um. Er war immer in Eile und ein Mann schneller Entschlüsse.
    Nur wenn es um politische Intrigen ging, ließ er sich Zeit und wartete ab, bis der richtige Zeitpunkt zum Zuschlagen gekommen war. Genau das würde er jetzt gleich bei Tweed tun.

4
    Newman fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf der Autobahn nach Südwesten.
    Seit er auf einem einsamen Parkplatz den Inhalt der Aktentasche

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