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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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ßerstande, sein Talent bei Schwester Ulicia anzuwenden - vorausgesetzt, das Ganze war nicht irgendein Täuschungsmanöver. Nicht immer ließ sich Jagang anmerken, was genau er wusste und was nicht. Kahlan selbst hatte nie das Gefühl gehabt, er könnte ihre Gedanken lesen, trotzdem war sie stets auf der Hut - gut möglich, dass er sie genau in diesem Glauben lassen wollte.
    Trotzdem, so recht mochte sie es nicht glauben. Sie hätte kein einzelnes Detail zu benennen gewusst, das ihr Anlass zu der Vermutung gab, er könne sein Talent als Traumwandler bei ihr nicht anwenden; vielmehr beruhte dieser Eindruck auf der Summe vieler einzelner Beobachtungen. »Wie kann es sein, dass es einen neuen Spieler gibt?«, fragte Jagang in einem Ton, der bei Schwester Armina sofort ein leichtes Zittern auslöste. Sie musste zweimal schlucken, ehe sie ein Wort über die Lippen brachte. »Exzellenz, wir sind … nicht im Besitz aller drei Kästchen. Wir haben lediglich deren zwei. Bleibt also das dritte, jenes, das Tovi bei sich hatte.« »Mit anderen Worten, jenes Kästchen, das gestohlen wurde, weil ihr dämlichen Gänse Tovi damit alleine habt losziehen lassen, statt dafür zu sorgen, dass sie bei euch blieb.« Es war ein Wutausbruch, keine Frage. Schwester Armina, der Panik nahe, stieß einen Finger Richtung Kahlan. »Das war ihre Schuld! Hätte sie sich an unsere Anweisungen gehalten und alle drei Kästchen auf einmal mitgebracht, wären wir zusammengeblieben und hätten alle drei Kästchen gehabt. Aber das war ja offenbar zu viel verlangt. Es ist ihre Schuld!«
    Obwohl Schwester Ulicia sie angewiesen hatte, alle drei Kästchen in ihrem Rucksack zu verstecken, hatte Kahlan aus Platzmangel zunächst nur eines mitgebracht und die beiden anderen später holen wollen. Schwester Ulicia war, vorsichtig ausgedrückt, alles andere als erfreut gewesen und hatte sie fast totgeprügelt, weil sie es nicht geschafft hatte, das Unmögliche zu vollbringen und alle drei in einem viel zu kleinen Rucksack zu verstauen.
    Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihr zu widersprechen. Es war sinnlos, Menschen überzeugen zu wollen, denen mit Vernunft nicht beizukommen war.
    Jagang blickte über seine Schulter zu Kahlan, die seinen Blick mit leerer Miene erwiderte. Er wandte sich wieder um und fragte Schwester Armina: »Na und? Schwester Ulicia hat die Kästchen ins Spiel gebracht. Das macht sie zur Spielerin.«
    »Ein neuer Spieler!«, schrie Schwester Ulicia am Boden zwischen ihnen liegend. »Jetzt sind es zwei! Das Jahr beginnt von neuem. Das kann nicht sein!« Schwester Ulicia warf sich nach vorne. »Kann nicht sein!« Doch da war nichts, und ihre Arme griffen ins Leere. Schwerfällig ließ sie sich wieder auf den Fußboden sinken. Ihr Atem ging in schnellen Stößen. Dann schlug sie sich die zitternden Hände vors Gesicht, als hätte sie das soeben Geschehene vollends überwältigt.
    Jagang wandte sich gedankenversunken ab und dachte nach. »Ist es überhaupt möglich, dass zwei Personen gleichzeitig die Kästchen im Spiel haben?«, fragte er bei sich.
    Schwester Arminas Augen zuckten unsicher umher. Sie schien unschlüssig, ob man von ihr den Versuch einer Antwort erwartete. Schließlich blieb sie stumm.
    Schwester Ulicia rieb sich die Augen. »Er ist weg.« Jagang blickte stirnrunzelnd auf sie herab. »Wer?« »Sein Gesicht konnte ich nicht erkennen.« Sie gestikulierte vage. »Er war einfach da und erklärte es mir, doch dann ist er verschwunden. Ich weiß nicht, wer es war, Exzellenz.«
    Sie wirkte bis ins Mark erschüttert.
    »Was hast du gesehen?«, wollte Jagang wissen. Als hätte ein plötzlicher Stoß sie aufgerüttelt, sprang sie auf die Füße. Ihre Augen waren schmerzhaft geweitet, Blut sickerte aus einem ihrer Ohren.
    »Was hast du gesehen?«, wiederholte Jagang. Kahlan hatte auch früher schon mitbekommen, wie er den Schwestern Schmerz bereitete. Ob er zuvor imstande gewesen war, in Schwester Ulicias Verstand einzudringen oder nicht, jetzt wurde deutlich, dass er nicht die geringste Mühe hatte, sie seine Anwesenheit spüren zu lassen. »Da war jeman-«, stieß Schwester Ulicia keuchend hervor. »Jemand war einfach da, Exzellenz. Im Zelt. Er erklärte mir, es gebe einen neuen Spieler, und dass deswegen das Jahr von neuem beginnen müsse.« Auf Jagangs Stirn hatte sich ein angespannter Knoten gebildet. »Ein neuer Spieler für die Macht der Ordnung?« Schwester Ulicia nickte, als hätte sie Angst, es zuzugeben. »Ja, Exzellenz.

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