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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Gedanke absurd. Wie sollte sie das bewerkstelligen? Sie festigte ihren Entschluss und drückte den Rücken durch. Wenn nötig, würde sie diese Leute bis zum letzten Atemzug bekämpfen.
    Während sie mitten durch das hektische Treiben des Lagers marschierte, ließen sich Schwester Armina und Julia ein Stück zurückfallen. Schwester Armina würde sich nur lächerlich machen, wenn sie sich jetzt in den Vordergrund zu drängen versuchte. Mit der Übernahme der Führung hatte Nicci längst wieder ihren angestammten Platz als Sklavenkönigin eingenommen.
    Eingefahrene Verhaltensmuster waren nur schwer zu durchbrechen. Jetzt, da sie ins Lager gelangten, mochte keine der Schwestern Niccis Verhalten in Frage stellen, jedenfalls vorerst nicht. Schließlich ging sie genau dorthin, wohin sie sie ohnehin gebracht hätten. Auch konnten sie nicht mit Sicherheit wissen, ob Jagang sich in ihrem Verstand befand oder nicht, und wie schon den Soldaten, so war auch ihnen klar, dass sie Jagang gehörte - wodurch Nicci im Rang unausgesprochen über ihnen stand. Schon im Palast der Propheten war sie den Schwestern stets ein Rätsel gewesen, hatten diese stets wütend und eifersüchtig auf sie reagiert - was bedeutete, dass sie sich vor ihr fürchteten. Soweit die Schwestern wussten, konnte es durchaus sein, dass Jagang sie nur geschickt hatte, um ihm diese eigensinnige und aufsässige Königin wiederzubringen. Und an dieser Sichtweise schien Jagang, der Nicci zweifellos mit ihren Augen beobachtete, nichts ändern zu wollen. Womöglich befand er sich tatsächlich im Glauben, sie zurückgewinnen zu können.
    Sie hatte das umfangreiche Kontingent von Bewachern, das ihr mittlerweile in einem langen Zug folgte, zwar bemerkt, würdigte es aber keines Blickes. So verhielt sich eine Königin nicht gegenüber ihrem Gefolge. Diese Männer standen unter ihr. Zum Glück konnten sie ihr Herz nicht pochen hören.
    Als sie in das eigentliche Feldlager gelangte, wo die gewöhnlichen Soldaten ihre Zelte in elendigen Anhäufungen aufgeschlagen hatten, verstummten die Männer und verfolgten den vor ihnen vorüberziehenden königlichen Aufzug wie eine Horde Bettler. Andere kamen aus dem Dunkel herbeigelaufen, um zu sehen, was sich tat. Ein gedämpftes Tuscheln ging durch die Menge. Die Herrin des Todes war zu guter Letzt zurückgekehrt.
    Obwohl diese Männer sie fürchteten, war sie für viele eine Heldin des Ordens, eine mächtige Waffe, die auf ihrer Seite stand. Sie alle hatten gesehen, wie sie Tod und Verderben über jeden brachte, der sich den Ordenslehren widersetzte.
    Auch wenn es ein seltsames Gefühl war, wieder hier zu sein: Das Lager selbst hatte sich gegenüber ihrer Erinnerung nicht verändert. Es war noch immer das gewohnte Durcheinander aus Soldaten, Zelten, Tieren und Ausrüstungsgegenständen. Der einzige Unterschied bestand darin, dass wegen des langen Verharrens an einem Ort alles ein von Verwesung und Verfall bestimmtes Aussehen anzunehmen begann. Da es in der Azrith-Ebene so gut wie kein Brennholz gab, waren die Lagerfeuer klein und spärlich gesät, weshalb eine erbarmungslose Düsterkeit von allem Besitz ergriffen hatte. Die überall mitten zwischen den Männern emporwuchernden, nachlässig angelegten Misthaufen lockten Wolken von Fliegen an. Wegen der ungeheuren Massen von Menschen und Tieren, die so lange an ein und demselben Ort ausharren mussten, herrschte ein noch üblerer Gestank als sonst. Früher hatte sie dem nie groß Beachtung geschenkt, doch jetzt hatte das Geschiebe der von allen Seiten herbeidrängenden Männer etwas Beunruhigendes. Diese Soldaten hatten kaum noch etwas Menschliches, und in vielerlei Hinsicht waren sie es auch nicht mehr. Damals hatte sich die Gleichgültigkeit gegenüber ihrem Schicksal auch auf diese Männer bezogen. Nun, da ihr das Leben nicht mehr egal war, hatte sich das geändert. Vor allem aber hatte sie damals gewusst, dass sie auf ihre Kraft zurückgreifen konnte, wenn die Furcht vor ihr nicht ausreichte, um sie sich vom Leib zu halten. Jetzt konnte sie nur hoffen, dass ihre Angst sie nicht zu nahe kommen ließ.
    Es war ein langer Weg durch die Hunderttausende Männer bis zu ihrem Ziel, weil sich das Lager aber schon so lange am selben Ort befand, hatten sich Pfade gebildet, die sich mancherorts zu Straßen verbreitert und nach und nach Zelte und Koppeln zurückgedrängt hatten. Als Nicci nun mit ihrem Gefolge diese Straßen entlangschritt, säumten Männer mit großen Augen staunend ihren

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