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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Autorität. »In Niccis Fall haben die Bande funktioniert. Ich kann nicht mehr in ihren Verstand eindringen.« Es war nicht bloß schlichte Angst vor diesem Mann, die Schwester Armina erstarren ließ, offenbar war sie auch verdutzt über das soeben Gehörte.
    Schwester Ulicia nickte vor sich hin, den Blick auf ihre Erinnerungen gerichtet. »Im Nachhinein ist das vermutlich nicht mal eine Überraschung. Vermutlich war mir schon immer klar, dass sie Richard liebt. Uns oder den anderen Schwestern der Finsternis gegenüber hat sie natürlich nie ein Wort davon erwähnt, aber damals, im Palast der Propheten, hat sie auf eine Menge verzichtet - Dinge, die ich mir bei ihr nie hätte vorstellen können -, nur damit ich sie zu einer seiner sechs Ausbilderinnen ernannte. Der Preis, den sie dafür bezahlte, weckte meinen Argwohn, was sie wohl dazu getrieben haben mochte. Bei einigen der anderen war es schlicht Habgier. Sie wollten ihm einfach die Gabe entziehen, um sie für sich selbst zu nutzen. Aber darauf hatte sie es nicht abgesehen. Also behielt ich sie im Auge. Sie hat sich nie etwas anmerken lassen - bei den Gütigen Seelen, ich bezweifle, dass sie sich dessen damals überhaupt bewusst war -, aber sie hatte diesen Ausdruck in den Augen. Sie war in ihn verliebt. Damals habe ich den Blick nie recht verstanden, wahrscheinlich, weil sie sich ihres Hasses auf ihn und alles, wofür er stand, so sicher war, und doch war sie in Richard Rahl verliebt. Selbst damals schon.« Jagang war tiefrot angelaufen. Versunken in ihre Erinnerungen, hatte Schwester Ulicia seinen stummen Zorn nicht bemerkt. Schwester Armina hatte sie immer wieder warnend am Arm berührt, bis Ulicia schließlich aufblickte. Sie erbleichte, als sie den Ausdruck im Gesicht des Kaisers sah, und wechselte sofort das Thema. »Wie gesagt, sie hat nie eine entsprechende Bemerkung fallen lassen, also bilde ich es mir vielleicht nur ein. Ja, wenn ich es mir recht überlege, bin ich sogar sicher. Sie hasste ihn. Sie wollte seinen Tod. Sie hasste alles, wofür er stand. Sie hat ihn gehasst, jetzt ist es sonnenklar. Sie muss ihn gehasst haben.«
    Schwester Ulicia klappte den Mund zu, sichtbares Zeichen dafür, dass sie sich zwingen musste, ihr Geplapper einzustellen. »Alles habe ich ihr gegeben.« Jagangs Stimme klang wie mühsam unterdrücktes Donnergrollen. »Ich habe sie gewissermaßen zu meiner Königin gemacht. Kraft meines Amtes als Jagang, der Gerechte, habe ich ihr die Machtbefugnis als ausführendes Organ der Bruderschaft der Ordnung überlassen. Wer sich den rechtschaffenen Wegen des Ordens widersetzte, lernte sie als Herrin des Todes kennen. Dass sie diesem tugendhaften Appell an ihre Pflicht nachkommen konnte, hatte sie allein meiner Großzügigkeit zu verdanken. Es war töricht von mir, ihr so viele Freiheiten zu gewähren. Sie hat mich verraten, und das wegen dieses Kerls.«
    Kahlan hätte nie gedacht, Jagang jemals in den Klauen eines glühenden Eifersuchtsanfalls zu erleben, doch genau das war jetzt der Fall. Gewöhnlich nahm er sich einfach, wonach es ihn gelüstete, er war es nicht gewohnt, dass man ihm etwas abschlug. Aber diese Frau, diese Nicci, konnte er offenbar nicht haben. Und zwar, weil Richard Rahl ihr Herz gewonnen hatte. Kahlan unterdrückte ihre verworrenen Gefühle für diesen Richard Rahl, einen Mann, dem sie nie begegnet war, und betrachtete ihre auf und ab schlendernden Wachen.
    »Aber ich werde sie mir zurückholen.« Die Muskelstränge in seinem Arm schwollen an, als er seine geballte Faust in die Höhe reckte. Die Adern an seinen Schläfen traten vor. »Früher oder später werde ich den ungehörigen Widerstand dieses Richard Rahl brechen, anschließend werde ich mir Nicci vornehmen. Sie wird für ihre Vergehen büßen.« »Und die Kästchen der Ordnung, Exzellenz?«, hakte Schwester Ulicia nach.
    Er ließ den Arm sinken und bedachte sie mit einem grimmigen Lächeln. »Schätzchen, es spielt gar keine Rolle, ob es einer von den beiden geschafft hat, die Kästchen ins Spiel zu bringen. Es wird ihnen nichts nützen.« Mit dem Daumen wies er über die Schulter auf Kahlan. »Ich habe sie - und damit alles, was wir brauchen, um die Macht der Ordnung in den Dienst der Bruderschaft der Imperialen Ordnung zu stellen.
    Wir haben das Recht auf unserer Seite, der Schöpfer ist auf unserer Seite. Sobald wir die Macht der Ordnung entfesseln, werden wir die Blasphemie der Magie vom Antlitz der Welt tilgen. Wir werden die Menschen zwingen, sich den

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