Konfessor - 17
Lehren der Imperialen Ordnung zu beugen. Sie werden sich der göttlichen Gerechtigkeit unterwerfen und eines Glaubens sein. Es wird der Beginn einer neuen Menschheit sein, der Anbeginn eines Zeitalters, in dem die menschliche Seele nicht länger den Makel der Magie in sich trägt. Die Menschen werden frohlocken, dass sie jenes Ruhms teilhaftig werden, der das Ziel der Imperialen Ordnung ist. In dieser neuen Welt werden alle Menschen gleich sein. Alle werden sich in den Dienst ihrer Mitmenschen stellen können, wie es der Wille des Schöpfers ist.«
»Ganz recht, Exzellenz«, bekräftigte Schwester Armina, die nur auf eine Gelegenheit gelauert hatte, sich wieder bei ihm einzuschmeicheln. »Exzellenz«, wagte sich Schwester Ulicia vor, »wie ich bereits erklärte, verfügen wir zwar, wie Ihr durchaus richtig hervorgehoben habt, über viele der erforderlichen Mittel, dennoch benötigen wir nach wie vor alle drei Kästchen, wenn es uns gelingen soll, die Macht der Ordnung für die Zwecke der Bruderschaft zu nutzen. Uns fehlt noch immer das dritte Kästchen.«
Sein schauerliches Grinsen kehrte zurück. »Ich sagte doch bereits, ich war in Tovis Verstand dabei. Und habe möglicherweise auch schon eine Idee, wer an dem Diebstahl beteiligt gewesen sein könnte.« Die Mienen der beiden Schwestern wirkten eher neugierig denn überrascht.
»Tatsächlich, Exzellenz?«, fragte Armina. Er nickte. »Mein Berater in spirituellen Dingen, Bruder Narev, hatte eine Freundin, mit der er von Zeit zu Zeit verkehrte. Ich vermute, dass sie damit zu tun haben könnte.«
Schwester Ulicia schien skeptisch. »Ihr denkt, eine Freundin der Bruderschaft der Ordnung hatte ihre Finger im Spiel?« »Nein, ich sagte nichts von einer Freundin der Bruderschaft, sondern eine Freundin Bruder Narevs. Eine Frau, mit der auch ich früher in Bruder Narevs Namen zu tun hatte. Ich könnte mir denken, du hast bereits von ihr gehört.« Er betrachtete sie mit hochgezogener Braue. »Sie ist unter dem Namen Sechs bekannt.«
Schwester Armina stockte der Atem. Sie erstarrte. Schwester Ulicia riss die Augen auf, und der Unterkiefer klappte ihr herunter. »Sechs … Exzellenz, Ihr meint doch nicht etwa die Hexe dieses Namens?«
Ihre Reaktion schien Jagang zu amüsieren. »Ah, du kennst sie also.« »Ich hatte einmal Gelegenheit, ihren Weg zu kreuzen. Wir hatten eine Art Unterredung. Ich würde es allerdings nicht als angenehme Unterhaltung bezeichnen. Exzellenz, mit dieser Frau ist jede Zusammenarbeit ausgeschlossen.«
»Nun, siehst du, Ulicia, das ist ein weiterer Punkt, in dem wir verschiedener Ansicht sind. Du hast ihr nichts von Wert zu bieten -außer deinem knochenlosen Körper, den sie an die Wesen mit einer Vorliebe für Menschenfleisch verfüttern kann, die sie in ihrem Unterschlupf unterhält. Ich dagegen habe einen recht guten Begriff davon, was diese Frau will und braucht. Ich bin in der Lage, ihr die Privilegien zu gewähren, auf die sie es abgesehen hat. Im Gegensatz zu dir, Ulicia, kann ich durchaus mit ihr zusammenarbeiten.« »Aber wenn entweder Richard Rahl oder Nicci das Kästchen ins Spiel gebracht haben, kann das nur bedeuten, dass es sich derzeit in ihrem Besitz befindet«, wandte Schwester Ulicia ein. »Wenn Sechs das Kästchen also irgendwann nach Tovi hatte, ist es jetzt nicht mehr in ihrem Besitz.«
»Du glaubst also, eine Frau wie sie würde ihre glühendsten Wünsche aufgeben? Alles, wonach sie sich verzehrt?« Jagang schüttelte den Kopf. »Nein, es wird ihr nicht passen, dass ihre Pläne … durchkreuzt wurden. Sechs ist eine Frau, die sich nichts abschlagen lässt. Wer sich ihr in den Weg stellt, dem begegnet sie nicht eben mit Freundlichkeit. Ist das korrekt, Ulicia?«
Schwester Ulicia schluckte, schließlich nickte sie.
»Eine Frau von ihren finsteren Talenten und ihrer grenzenlosen Entschlossenheit wird vermutlich nicht eher ruhen, bis sie das Unrecht wiedergutgemacht hat, und dann wird sie mit der Imperialen Ordnung zusammenarbeiten müssen. Du siehst also, alles ist bestens unter Kontrolle. Dass einer dieser beiden Widersacher, Nicci oder Richard Rahl, jenes Kästchen ins Spiel gebracht haben, ist letztendlich bedeutungslos. Die Imperiale Ordnung wird obsiegen.« Schwester Ulicia, die ihre Finger seit der Erwähnung von Sechs’ Namen fest ineinander verhakt hatte, um das Zittern zu unterbinden, senkte kurz ihr Haupt. »Sehr wohl, Euer Exzellenz. Wie ich sehe, habt Ihr tatsächlich alles bestens im Griff.«
Als er sah, dass
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