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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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werde Euren Vorschlag beherzigen und Ann eine Nachricht schreiben. Vielleicht schaut sie ja hinein und antwortet mir.« Mit einem kunstvollen Schwung seines Umhangs setzte sich Nathan wieder in Bewegung. »Ehe wir uns anderswo umsehen, möchte ich noch einmal einen Blick in das Grabmal werfen.« »Lasst einen Posten hier oben zurück«, rief Cara den Soldaten zu. »Der Rest kommt mit uns.«
    Nathan, der bereits ein gutes Stück voraus war, bog in einen Treppenschacht ein. Die anderen folgten. Ihre Schritte hallten durch den Flur, als sie ihn hastig einzuholen versuchten. Nathan, Cara, Adie, Verna und die die Nachhut bildenden Soldaten stiegen hinunter auf die nächste Ebene.
    Dort bestanden die Wände nicht aus Marmor, sondern aus Steinquadern, die an manchen Stellen von dem seit Jahrhunderten durchsickernden Wasser fleckig waren. An diesen Sickerstellen hatten sich gelbliche Kristallformationen gebildet, die den Stein aussehen ließen, als schmelze er.
    Kurz darauf trafen sie auf Gestein, das tatsächlich geschmolzen war. Vor dem Eingang zu Panis Rahls Grabmal blieb Nathan stehen und starrte mit grimmiger Miene vorbei an dem geschmolzenen Gestein in die Grabstätte. Jetzt war er schon zum vierten Mal hierher zurückgekehrt, um einen Blick in das Grab zu werfen, und auch diesmal sah es nicht anders aus als bei seinen vorherigen Besuchen. Welche Türen dieses Grabgewölbe einst gesichert haben mochten, sie waren durch ein weißliches Gestein ersetzt worden, das die große Grabkammer verschließen sollte. Die Arbeiten schienen in großer Eile ausgeführt worden zu sein, allerdings ohne Erfolg. Sie hatten die seltsamen Zustände, die Panis Rahls Grabstätte heimsuchten, nicht verhindern können.
    Drinnen steckten siebenundfünfzig erkaltete Fackeln in ihren verzierten Goldhalterungen. Nathan streckte eine Hand vor und entzündete mehrere von ihnen mithilfe von Magie. Als sie aufloderten, erwachten die Seitenwände der Grabkammer flackernd zum Leben, in einem Licht, das von dem polierten Granit des überwölbten Raums zurückgeworfen wurde. Aus der Anzahl der Fackeln schloss Verna, dass Panis Rahl vermutlich im Alter von siebenundfünfzig Jahren verstorben war. Ein niedriger Pfeiler in der Mitte der höhlenartigen Kammer stützte den eigentlichen Sarg, so dass es aussah, als schwebte er über dem weißen Marmorfußboden. Der goldverkleidete Sarg schimmerte matt im zuckenden warmen Schein der vier Fackeln. Angesichts der Verkleidung aus poliertem kristallinem Granit, die Seitenwände und Kuppel des Gewölbes bedeckte, vermutete Verna, dass der Sarg, sobald alle Fackeln im Raum entzündet waren, scheinbar losgelöst in der Mitte des Raumes schwebend, in güldener Pracht erglühte. In die Seitenwände waren Worte in der alten Sprache Hoch-D’Haran gemeißelt, während rings um den Raum ein in den Granit unterhalb der Fackeln und Goldvasen gemeißelter Fries aus Worten in derselben, nahezu vergessenen Sprache lief. Die tief eingekerbten Buchstaben schimmerten im Schein der Fackeln, fast so, als wären sie von innen beleuchtet.
    Was immer das weiße, einst den Eingang versiegelnde Gestein zum Schmelzen gebracht hatte, begann nun auch auf die eigentliche Kammer überzugreifen, wenn auch nicht im selben Ausmaß. Verna vermutete, dass das weiße Gestein, das man zum Zumauern des Eingangs verwendet hatte, nur ein Notbehelf gewesen war, eine Opfersubstanz, bewusst ausgesucht, um die unsichtbare Kraft, die für die Probleme verantwortlich war, anzusaugen und in sich aufzunehmen. Jetzt, da das weiße Gestein nahezu vollständig weggeschmolzen war, griffen diese Kräfte auf die Kammer selbst über.
    Die Steinplatten an Wand und Boden waren weder geschmolzen, noch wiesen sie Risse auf, allerdings hatten sie sich zu verziehen begonnen, so als wären sie großer Hitze oder Druck ausgesetzt gewesen. Die Fugen zwischen Decke und Seitenwänden draußen auf dem Gang hatten sich unter dem Druck der Verformung im Innern der Kammer bereits geweitet. Was immer dies hervorgerufen hatte, es war offensichtlich, dass es nicht an einer fehlerhaften Konstruktion lag, sondern an irgendwelchen von außen einwirkenden Kräften. Nicci hatte das Grab noch einmal aufsuchen wollen, weil sie den Grund für dieses Schmelzen zu kennen glaubte. Leider hatte sie ihren Verdacht nicht näher begründet, noch wies irgendetwas darauf hin, dass sie und Ann die Grabkammer überhaupt betreten hatten. Verna war erpicht darauf, die beiden Frauen zu finden, damit das

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