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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wie Blut. Die Laune der Mord-Sith, die der Farbe ihres Anzugs angemessen schien, hatte sich im Laufe des Tages und angesichts der nach wie vor ergebnislosen Suche laufend verschlechtert. Ein Stück weiter hinten folgten mehrere andere Mord-Sith, zusammen mit der Ersten Rotte der Palastwache, unweit dahinter gefolgt von Adie, während Nathan einsam die Führung übernommen hatte. Verna verstand, wie Cara zumute war, und fühlte sich dadurch auf eigenartige Weise aufgemuntert. Nicci war nicht bloß Caras Schutzbefohlene, nicht bloß irgendeine Frau, die Richard ihrer Obhut anvertraut hatte, sie war Caras Freundin. Nicht, dass diese es offen zugegeben hätte, doch ihr schwelender Zorn machte das mehr als deutlich. Wie Cara hatte sich auch Nicci lange Zeit einer finsteren Sache verschrieben. Und nun waren sie beide aus diesem Tal der Finsternis zurückgekehrt, weil Richard ihnen nicht nur die Gelegenheit, sondern auch einen Grund dazu gegeben hatte.
    Die Situationen, da die Mord-Sith herumschrien und zeterten, waren in Vernas Augen weitaus weniger beunruhigend als jene, in denen sie ganz ruhig knappe Fragen zu stellen begannen. In diesen Momenten sträubten sich ihr die Nackenhaare - wenn klar wurde, dass es ihnen überaus ernst mit etwas war, was bei den Mord-Sith nie etwas Gutes verhieß. Am besten, man geriet ihnen, wenn sie unbedingt Antworten wollten, gar nicht erst in die Quere. Verna hätte sie trotzdem nur zu gern gewusst. Sie verstand Caras Aufgebrachtheit. Die Ungewissheit, was mit Nicci und Ann passiert war, erfüllte sie nicht weniger mit Angst. Al 3”
    lerdings würde das ständige Wiederholen der immer gleichen Fragen die Antworten ebenso wenig hervorbringen, wie die beiden vermissten Frauen. Verhieß nichts anderes Erfolg, griffen die Mord-Sith offenbar gern auf das zurück, was man ihnen eingetrichtert hatte. Cara, die Hände in die Hüften gestemmt, blieb stehen und blickte zurück durch den mit Marmor ausgekleideten Flur. Um die vor ihnen Gehenden nicht umzurennen, kamen hinter ihnen nach und nach ein paar Hundert Mann der Ersten Rotte ebenfalls zum Stillstand. Das Echo ihrer Stiefel auf dem Steinfußboden verklang zu einem leisen Scharren. Mehrere von ihnen hielten schussbereite Armbrüste in den Händen, die gefiederten Pfeile bereits eingelegt. Diese Pfeile trieben Verna den Angstschweiß auf die Stirn. Fast wünschte sie, Nathan hätte sie niemals entdeckt. Doch nur fast.
    Vom leisen Zischen der Fackeln abgesehen, herrschte in dem scheinbar endlosen Gewirr aus Gängen und Fluren hinter den schwer bewaffneten Soldaten menschenleere Stille. Einen Moment lang runzelte Cara nachdenklich die Stirn, ehe sie sich wieder in Bewegung setzte. Dies war nun schon das vierte Mal seit dem Verschwinden von Ann und Nicci am Vorabend, dass sie die zu den Grabmalen führenden Flure aufsuchten, und noch immer hatte Verna nicht den Hauch einer Vorstellung, was die Mord-Sith hier herauszufinden hofften. Menschenleere Flure waren menschenleere Flure. Die beiden Vermissten würden sich schwerlich einfach aus den Marmorwänden schälen.
    »Sie müssen wohl irgendwo anders hingegangen sein«, bemerkte Verna, obwohl niemand die beiden gesehen hatte. Cara wandte sich herum. »Und wohin?«
    Verna hob die Arme und ließ sie wieder fallen. »Ich weiß es nicht.« »Es ist ein weitläufiger Bereich«, sagte Adie, deren vollkommen weiße Augen im Schein der Fackeln verstörend durchsichtig aussahen. Verna wies in den stillen Flur. »Seit Stunden laufen wir nun schon durch diese Flure, und noch immer ist es ebenso offenkundig wie beim letzten - oder ersten - Mal, dass hier kein Mensch ist. Nicci und Ann müssen irgendwo oben im Palast sein, hier unten verschwenden wir nur unsere Zeit. Ich bin auch der Meinung, dass wir sie finden müssen, aber suchen müssen wir woanders.«
    Caras Augen waren wie kaltes, blaues Feuer. »Sie sind hier unten gewesen.«
    »Ja, da habt Ihr sicher recht - gewesen. Aber seht Ihr irgendetwas, das darauf hindeuten würde? Ich nicht. So richtig Eure Vermutung sein mag, es ist nicht zu übersehen, dass sie inzwischen woandershin gegangen sind.« Verna entfuhr ein ungeduldiger Seufzer. »Mit dem Herumirren in diesen menschenleeren Fluren verschwenden wir nur wertvolle Zeit.« Während alles wartete, ging Cara ein Stück weit in den Flur hinein. Als sie zurückkehrte, stemmte sie erneut die Fäuste in die Hüften. »Irgendwas stimmt hier unten nicht.«
    Nathan, der, ohne seine Absicht kundzutun, alleine ein

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