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Konfessor - 17

Konfessor - 17

Titel: Konfessor - 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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durchzuatmen. »Was hätte es für einen Sinn, ihnen zu verschweigen, dass wir keine Absicht haben, ihr Angebot ernsthaft in Erwägung zu ziehen?«
    »Zeitgewinn«, erwiderte Nathan. »Fege ich sie jetzt gleich von der Straße, wäre das für Jagang Antwort genug, oder nicht? Ziehe ich sein Angebot jedoch in Erwägung, können wir die Verhandlungen hinauszögern.«
    »Verhandlungen kommen nicht in Frage«, presste Verna zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Cara achtete gar nicht auf sie. »Mit welchem Ziel? Warum sollten wir so etwas tun?«
    Nathan zuckte die Achseln, als wären sie alle Dummköpfe, unfähig, das Offensichtliche zu erkennen. »Um es hinauszuzögern. Sie wissen, wie schwierig eine Eroberung des Palastes sein wird. Beim Bau ihrer Rampe wachsen die Schwierigkeiten mit jedem Fuß Höhengewinn ins Unermessliche, so dass er leicht noch den ganzen Winter über, vielleicht sogar länger, dauern kann. Die Aussicht, eine Armee dieser Größe in der Azrith-Ebene überwintern lassen zu müssen, kann Jagang unmöglich erfreuen. Sie sind fern der Heimat, fern jeglichen Nachschubs. Durch Hunger oder eine um sich greifende Krankheit könnte er die gesamte Armee verlieren, und wo stünde er dann? Haben sie aber den Eindruck, wir ziehen eine Kapitulation in Betracht, setzen sie vielleicht darauf, den Palast auf diese Weise einzunehmen. Ihr Problem wäre gelöst. Glauben sie dagegen, dass sie uns nur durch eine vernichtende Niederlage vertreiben können, werden sie sich ganz auf die Möglichkeit konzentrieren. Warum sie also mit der Nase darauf stoßen?« Verna verzog den Mund. »Das ist wahrscheinlich nicht ganz von der Hand zu weisen.« Als Nathan über seinen kleinen Triumph lächelte, setzte sie hinzu: »Ein wenig aber doch.« »Mich überzeugt das überhaupt nicht«, meinte Cara. Nathan breitete die Arme aus. »Warum sie abweisen, dadurch wäre nichts gewonnen. Wir sollten sie im Ungewissen lassen, ob wir mit dem Gedanken spielen, uns kampflos zu ergeben. Das ist schon oft genug vorgekommen, um es plausibel erscheinen zu lassen. Und solange sie auf unsere Kapitulation hoffen, wird es sie davon abhalten, unter Hochdruck an der Fertigstellung der Rampe zu arbeiten, um uns dann gewaltsam aus dem Palast zu treiben.«
    »Ich muss zugeben«, meinte Cara, »es hat was für sich, Leute so lange hinzuhalten, bis sie schließlich auf eine ihnen genehme Antwort zu warten beginnen.«
    Zu guter Letzt nickte auch Verna. »Schätze, fürs Erste kann es nicht schaden, sie im Unklaren zu lassen.«
    Zufrieden rieb sich Nathan die Hände. »Dann werde ich ihnen jetzt mitteilen, dass wir uns ihr Angebot durch den Kopf gehen lassen.« Verna fragte sich, ob Nathan womöglich noch einen anderen Grund dafür hatte, ob er tatsächlich mit dem Gedanken spielte, den Palast aufzugeben. Zwar gab sie sich keinerlei Illusionen hin, dass Jagang Wort halten und die Bewohner im Falle einer Kapitulation verschonen könnte, aber sie war nicht sicher, ob Nathan nicht still und heimlich seine eigenen Kapitulationsbedingungen aushandelte, die ihn auf Dauer zum Lord Rahl eines eroberten D’Hara unter der Herrschaft der Imperialen Ordnung machen würden.
    Schließlich brauchte Jagang nach Beendigung des Krieges Statthalter, die in den gewaltigen eroberten Gebieten regierten. War Nathan tatsächlich zu einem solchen Verrat fähig?
    Wie sehr hatte seine fast lebenslängliche Gefangenschaft - für kein schwereres Verbrechen als das, dessen die Schwestern des Lichts ihn für fähig hielten - seinen Groll anwachsen lassen? Spielte er womöglich mit dem Gedanken, sich zu rächen?
    Hatten die Schwestern des Lichts mit ihrer gut gemeinten Behandlung eines Mannes, der ihnen nicht das Geringste angetan hatte, womöglich den Samen der Vernichtung gesät?
    Als sie ihn lächelnd zum Rand des Abgrunds zurückgehen sah, fragte sie sich, ob der Prophet am Ende plante, sie alle den Wölfen vorzuwerfen.

27
    Richards Verdruss wuchs. Er hatte erwartet, in einer der Partien seine Chance zu bekommen, doch seit Jagangs Besuch des ersten Ja’La-Spiels in Kahlans Begleitung vor einem Dutzend Tagen hatte der sich als Zuschauer nicht mehr blicken lassen.
    Richard war halb wahnsinnig vor Sorge, was der Grund dafür sein könnte. Er versuchte nicht daran zu denken, was dieser Mann Kahlan antun konnte, und doch plagten ihn ständig die schlimmsten Phantasien. Angekettet an seinen Wagen, umgeben von einem Ring aus Bewachern, konnte er nicht viel dagegen machen. So

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